"Fire Dragon Chronicles" und "Colin"
Ohne Moos nix los? Von wegen – ungeahnte Kreativität gibt es auch – oder eben gerade - in Low-Budget-Filmen! Unter dieser Rubrik präsentieren wir in der Regel sehenswerte Neuerscheinungen aus Hollywood oder dem Arthauskino für ihr Heimkino. Heute sind mit "The Fire Dragon Chronicles" und "Colin" gleich zwei Werke vertreten, deren Produktionskosten im unteren Segment liegen, beziehungsweise durch blosse Eigenmittel realisiert wurden. Das diese Praxis nicht immer Schrott zutage fördert, beweist zumindest "Colin" durchaus eindrucksvoll.
[ruhr-guide] Mit dem Hollywoodkino ist es so eine Sache. Laut, bombastisch, übertrieben aber eben auch unterhaltsam

Kreativität gibt’s auch ohne große Budgets
Zur Abwechslung stellen wir an dieser Stelle mit "The Fire Dragon Chronicles" und "Colin" zwei Independent-Produktionen vor,
Denn wenn die Disc eingelegt ist, muss der Film alle Karten offen legen. Zwei Brüder sind auf der Flucht vor einem mächtigen Drachen. Sie stossen zu einer Gruppe komischer Kautze und ziehen mit den Leutchen durch das Fabelland. Anleihen aus Genrewerken wie der "Herr der Ringe"-Trilogie und den bereits angesprochenen Drachenfilmen sind nicht zu übersehen. Von ersterem borgte man sich sogar die Orks als gegnerische Kreaturen. Eine Hommage an das "Alien"-Franchise ist zusätzlich verpackt, denn die Drachen pflanzen ihre Jungen in die Bäuche der Menschen. Was passiert wenn die Zeit des Schlüpfens gekommen ist, kennen Filmfans aus Ridley Scotts 1979er-Kinohit. Dumm ist nur, dass bis zum Ende kein Drache in seiner ganzen Gestalt zu sehen ist. Mal ein Kopf, mal ein Bein – hier muss der Film dann doch zu sehr auf sein beschränktes Budget schauen. Die Geschichte nimmt seinen Lauf als klar wird, dass der jüngere Bruder ein vorhergesagter Drachentöter ist. Dies dient als Turningpoint für die Story, ab jetzt wird sich "Rocky"-ähnlich auf den Endkampf vorberietet. Dann gibt’s auch den Drachen in seiner vollen (CGI-)Pracht zusehen. Zwar kommt das Viech tricktechnisch nicht hochqualitativ ala "Herrschaft des Feuers" daher, aber es reicht. Wenn der Zuschauer mitmacht und sich auf den Streifen einlässt, macht auch dieses Low-Budget-Stück Spass. Ein paar Specials bietet die Blu-ray zusätzlich, die einige Hintergründe zur Produktion verraten.
Zombie-Drama ohne Budget
Unterm Strich sind also gerade Fans des fantastischen Films diejenigen, welche bei den Low-Budget-Produktionen eine Perle für sich entdecken können. Aber auch alle anderen sollten diesen herrlichen Blick über den Tellerrand des Üblichen wagen. Es geht einiges abseits der Hollywoodstudios, was mit ein wenig Humor eine ganz neue Perspektive bringen kann. "Collin" ist ab 7. Mai auf DVD zu haben, während die "Fire Dragon Chronicles" bereits vier Tage vorher in den Ladenregalen stehen.
(mo)
Fotos: Sunfilm Entertainment, KSM GmbH