Gambit – Der Masterplan

Kunstkurator Harry Deane will sich für die jahrelangen Demütigungen an seinem exzentrischen Boss Lionel Shabandar rächen. Dazu schmiedet er einen Masterplan: Er will ihm einen gefälschten Monet, der Jahrzehnte lang als verschollen galt, für einen Millionenpreis unterjubeln. Harrys Freund und Maler Major Wingate liefert die Fälschung. Und die Rolle des Lockvogels übernimmt die aufgedrehte texanische Rodeoreiterin PJ Puznowski. Doch nichts will so laufen, wie Harry es geplant hatte. Wird er am Ende doch noch den großen Coup landen? Seit dem 12. November 2013 ist die turbulente Gaunerkomödie auf DVD zu erhalten.


[ruhr-guide] Lange genug hat sich Kunstkurator Gambit – Der MasterplanHarry Deane (Oskarpreisträger Colin Firth) von seinem Boss Lionel Shahbandar (schön fies: Alan Rickman), einem steinreichen und exzentrischen Medienmogul schikanieren lassen. Er will sich an ihm rächen, bleibt da nur die Frage nach dem „wie“. Sein Freund und Maler Major Wingate (Tom Courtenay) hat die zündende Idee. Shahbandar ist leidenschaftlicher Kunstsammler und hat eine Schwäche für die Werke von Claude Monet. Besonders abgesehen hat er es auf ein Gemälde aus der berühmten Getreideschober-Serie. Genau dieses Bild, welches als verschollen gilt, wollen die beiden fälschen und Shahbandar für viel Geld unterjubeln.

Der Masterplan

Dazu ersinnt der nüchterne Brite einen vermeintlich genialen Masterplan. Nachforschungen zufolge ist Shahbandars Objekt der Begierde seit dem 2. Weltkrieg von der Oberfläche verschwunden. Hermann Göring ließ es aus einem Museum entfernen in seinem Sitz Carinhall unterbringen. Bei Kriegsende soll es unter dem Befehl eines gewissen Puznowskis gerettet worden sein. Dies nimmt Harry Deane als ersten Ansatzpunkt und stößt in den USA auf eine gleichnamige „Enkelin“ Puznowskis: PJ Puznowski (herrlich überdreht: Cameron Diaz), eine quirlige, nicht besonders helle Rodeoqueen aus Texas. Kurzentschlossen will er sie als Lockvogel anheuern. So weit, so gut - PJ anzusprechen gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht und dann wird der Brite auch noch von ihrem Verehrer zusammengeschlagen.

Letztendlich wird dann doch eine von Wingate gefertigte Fälschung des Monet-Werkes im Wohnwagen von PJs Mutter platziert. Für einen Rodeo-Artikel fotografiert Harry sie mit dem Bild sichtbar im Hintergrund. Das Foto findet in einer Rodeo-Zeitung Platz, deren Inhaber – was ein Zufall – niemand anderes ist als Lionel Shahbandar.

Es läuft nicht ganz nach Plan

Laut Plan beißt dieser sofort an und lässt umgehend das Bild samt der vermeintlichen Enkelin Puznowskis ins Vereinigte Königreich fliegen. Harry Deane und PJ PuznowskiHarry stellt die Echtheit des Werkes fest und fordert 12 Millionen Pfund für das „Meisterwerk“. PJ soll einen Anteil von einer halben Million bekommen. Doch im Wirklichkeit ist Shahbandar misstrauisch. Harry hat seine Mühen ihn von der Echtheit des Monets zu überzeugen und ihn dazu zu bringen, es einfliegen zu lassen. Und wie es so kommen musste, fühlt sich der stets kontrollierte Brite mit der Zeit zu der blonden Texanerin hingezogen. Diese lässt sich aber lieber von Shahbandar umgarnen, der weitaus mehr Interesse an ihr als an dem Bild entwickelt. Der berühmte deutsche Kunstexperte Martin Zaidenweber (Stanley Tucci) wird engagiert um das Bild zu prüfen. Harry gelingt es jedoch, ihn in seinem Racheplan einzuweihen. Doch als würde alles nicht schon schief genug laufen, stellt sich heraus, dass Lionel Shabandar bereits zuvor ein Gegenstück des Monets bei einer Auktion dem Japaner Takagawa weggeschnappt hat. Zaidenweber soll nun beide Bilder prüfen, geht Harrys Plan nun gänzlich zunichte?

Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Auch wenn der Masterplan des Kunstkurators ganz und gar nicht aufgehen will und seine Komplizen nicht nach seinen Vorstellungen handeln - wird er am Ende doch noch den ganz großen Coup landen? Lassen Sie sich überraschen!

Eigentlich ein Remake

Die Geschichte vom dem Gangsterpärchen, das mit einem kostbaren Kunstwerk einen Millionenpreis ergaunern möchte, ist gar nicht so neu. Der Film „Gambit – Der Masterplan“ ist eigentlich ein Remake des Kriminalklassikers „Das Mädchen aus der Cherry-Bar“ aus dem Jahre 1966.

Der Originaltitel lautet ebenfalls „Gambit“: eine Bezeichung für einen Schachzug, bei dem man bei der Eröffnung eine entbehrbare Figur zu seinen Gunsten opfert. Beim Remake ist die Texanerin PJ der Gambit, im Original eine Bartänzerin (dargestellt von Shirley Maclaine), die von Harry Dean (Michael Caine) als Lockvogel engagiert wird. Doch das sind schon die einzigen Gemeinsamkeiten. In der alten Version wird eine teure Büste einem Millionär entwendet, außerdem spielt sich hier die Handlung zum größten Teil in Arabien und HongKong ab.

Das Drehbuch zum Streifen stammt von den Coen Brüdern, welche sich schon mit Komödien wie „The Big Lebowski“ und „No Country for Old Men“ einen Namen gemacht haben Sie gelten als zwei der erfolgreichsten Geschichtenerzähler abseits des Mainstreams. Ihre Werke zeichnen sich durch Witz, Spannung, gute Schauspieler und Dialoge aus.

Leichte Unterhaltung mit tollem Cast

Auch in „Gambit – Der Masterplan“ ist die Besetzung hochkarätig, angefangen von Lionel Shahbandar und PJ PuznowskiOscarpreisträger Colin Firth („The King's Speech“), der den korrekten Briten hervorragend verkörpert, bis hin zu Alan Rickman, der in seiner Rolle als exzentrisches Ekel mal wieder bestens aufgeht. Auch Cameron Diaz ist die quirlige Texanerin auf den Leib geschnitten, so stellt sie mit ihrer Unbedarftheit den perfekten Gegenpol zum Kunstkurator Harry Deane dar. Stanley Tucci ist als deutscher Kunstexperte zwar überdreht, aber auch herrlich komisch. Der Film ist anspruchsvoll gedreht und die Locations in wie das Savoy Hotel und der Heathrow Airport in London, sowie Stratford-upon-Avon bieten tolle Bilder.

Allerdings lässt sich der Film eher in die Kategorie „Leichte Unterhaltung“ einstufen. Die Komödie ist lustig und kurzweilig und der Cast passt wie Faust aufs Auge. Die Dialoge sind seicht, die Story ohne großen Tiefgang. Und trotz amerikanischer Produktion hat der Film einen Hauch von britischem Charme, Freunde des leisen britischen Humors werden auch hier fündig. Als Bonusmaterial auf der DVD gibt es ein Making-Of, sowie den deutschen und englischen Trailer.

Kurz: „Gambit – Der Masterplan“ ist die perfekte Unterhaltung für einen gemütlichen DVD-Abend auf dem Sofa!

Gambit – Der Masterplan

Erscheinungstermin: 12. November 2013
Produktionsjahr: 2012
Spieldauer: 95 Minuten
12,99 Euro
Concorde Home Entertaiment

(kb)

Fotos: Concorde Home Entertainment