IMAX "Fantastische Höhlen" und "Die Alpen"
Nicht erst seit dem Kinoerfolg "Unsere Erde" stehen Naturfilme hoch im Kurs des Publikums und erfreuen sich stetig wachsenden Besucherzahlen. Vorbei die Zeit, in der Fernsehdokumentationen mit öden Aufnahmen und schnarchigem Kommentar das Einzige war, was in Sachen Naturfilm auf die Beine gestellt wurde. Mittlerweile beherrschen bildgewaltige Epen das Geschehen, deren Primärmarkt das Kino ist. Überwältigende Panoramen und tosender Sound verschaffen diesem Genre eine neuartige Aufmerksamkeit - Attribute für die seit jeher das IMAX-Kino steht.
[ruhr-guide] Mit den beiden für den Primärmarkt der IMAX-Theater produzierten Filmen "Fantastische Höhlen" und "Die Alpen" sind nun zwei gelungene Streifen auf DVD und Blu-ray verfügbar, die sich unterhaltsam und visuell beeindruckend geben und so als Doku-Eventfilme direkt aus dem IMAX-Saal ins heimische Wohnzimmer gelangen.
Viele IMAX-Filme der Vergangenheit hatten es auf dem heimischen TV-Schirm nicht gerade einfach. Die gängigen technischen Voraussetzungen des durchschnittlichen deutschen Wohnzimmerequipments konnten einfach nicht das leisten, was IMAX-Produktionen als Alleinstellungsmerkmal aus der schier unendlichen Welle der Dokus herausragen lässt: Eine übermäßige Bildgröße und brachialen Sound. Das was im dunklen Kinosaal auf der gebogenen Leinwand atemberaubend real und zum Teil angsteinflössend gefährlich aussah, verkam auf dem 4:3-Bildschirm des eigenen Fernsehers regelmäßig zum unspektakulären Etwas. Stimmungsmindernd waren zudem die allzu formelhaften Plots, die man den Filmen als inhaltliche Ebene zudichtete, um nicht ausschließlich visuelle Schauwerte zu bieten.
Meist waren diese jedoch nicht gerade ausgereift und konnten schon bei der Kinopräsentation nur wenig überzeugen. Da rettete die enorme Größe und der tolle Sound das Filmerlebnis; Vorraussetzungen, die aufgrund der technischen Begrenzungen zu Hause nicht erfüllbar sind. Nun hat sich durch die Etablierung der Blu-ray, den immer größer werdenden Breitbildfernsehern und kompakten Sourround-Soundsystemen die Technik fürs heimische Wohnzimmer enorm verbessert. Auch die Macher der IMAX-Programme sind einen Entwicklungsschritt vorangeschritten, was sich insgesamt gesehen in ausgereifteren Filmen widerspiegelt. Eine neue Chance für IMAX-Filme im Heimkino ist die logische Folge. Bereits mit "Grand Canyon Adventure – Abenteuer auf dem Colorado" (sogar als 3D-Blu-ray erhältlich) und dem fantastischen "Wild Ocean" haben wir Filme dieser Art vorgestellt und schieben jetzt zwei weitere nach: "Die Alpen" und "Fantastische Höhlen" zeigen eindrucksvolle Bilder und bringen auch auf der Inhaltsebene erfreulich Achtbares zustande.
"Fantastische Höhlen"
Als inhaltlicher Aufhänger gilt die Begleitung der Höhlenforscherinnen Hazel Barton und Nancy Aulenbach, deren
Diese fängt auch Stalaktiten und andere Felsformationen in "normalen" Höhlen ein, die mindestens gleichfalls aufregend sind. Klug eingeflochten zeigt der Film die herausfordernde Arbeit der Höhlenforscherin, die nicht immer einfach ist. Oftmals kommt es bei Erkundungen zu gefährlichen Situationen, die gemeistert werden wollen. Die Forscherin spricht in der originalen englischen Sprachfassung neben einem männlichen Erzähler, Hollywoodstar Liam Neeson, den Off-Kommentar ein, der zum Einen nützliche Informationen preisgibt, auf der anderen Seite zusammen mit dem Einsatz von Musik auch die Dramaturgie des Films antreibt. Highlight von "Faszinierende Höhlen" ist eine waghalsige Expedition der Höhlenforscherinnen, die ein französisches Forscherteam nach Grönland begleitet, um dort 150 Meter tiefe Eishöhlen zu erkunden, Proben zu sammeln und Aufzeichnungen vorzunehmen.
Hochwertig Bild- und Soundqualität
Die Damen werden beim tauchen, klettern und abseilen gezeigt. Immer in der wunderschönen Umgebung enger Höhlenwände,
Ausführliches Extra-Material
Als Special Feature enthält die DVD von "Fantastische Höhlen" ein mit 40 Minuten sehr umfangreich ausgefallenes Making of, das viele nützliche Hintergründe zur aufwendigen IMAX-Produktion verrät und die zum Teil großen Herausforderungen erläutert, vor die das Filmteam beim Dreh gestellt wurde. Natürlich verfolgt man auf diese Weise die Taktik, deutlich zu machen, unter welch ungewöhnlichen Umständen der Film entstanden ist. Dennoch lohnt sich der Blick auf dieses Feature, denn wer einmal wissen wollte wie IMAX funktioniert, bekommt hier einen guten Einblick. Es ist eben doch mehr notwendig als eine handliche MiniDV-Kamera, um derartige Aufnahmen zu erzeugen.
"Die Alpen"
Nicht erst seit das deutsche Bergsteigerdrama "Nordwand" mit Benno Fürmann, Florian Lukas und Johanna
Hinzu kommt, dass diese panoramaartigen Bilder mit ein paar Songs der Rockband "Queen" unterlegt sind - im Ergebnis fast schon eine totale Symbiose! Für Auge und Ohr bietet der Film demnach so einiges, aber was ist mit der Story? Verwendet der Regisseur etwa ähnlich langweiliges Gefasel, das schon bei früheren Titeln nervte? Glücklicherweise nicht, denn bei "Die Alpen" wird der Bergsteiger John Harlin vorgestellt, dessen Vater beim Versuch die Nordwand zu besteigen tödlich verunglückte. Harlin will sich jetzt, zusammen mit Frau und Kind, seinen persönlichen Traum erfüllen und seinerseits den Aufstieg schaffen. Dabei begleitet ihn das Filmteam und mischt seine Geschichte gekonnt mit eigenständigen tollen Aufnahmen zu einer wunderbar abwechslungsreichen und immer fesselnden Dokumentation, die nie langweilig wird und auf pompöse Bilder setzt. In den Sequenzen ohne musikalische Untermalung spricht ein Erzähler lebendige Kommentare - im Original ist es Harlin selbst. "Die Alpen" ist also genau das richtige für einen kurzweiligen Heimkinoabend für die ganze Familie, der zwar Seele hat aber nie emotional erdrückt oder gar schwülstig daher kommt.
Tolle digitale Aufarbeitung
Wie bereits beim Höhlen-Film festgestellt, offenbart auch "Die Alpen" keinerlei technische Mängel. Die deutsche und
(mo)
Bildquelle: EuroVideo Bildprogramm GmbH