in the electric mist bild: Koch Media GmbH

In the electric Mist

Für alle Thrillerfreunde gibt es mit „In the electric Mist“ interessanten Nachschub. Tommy Lee Jones spielt einen Detective, der in den Südstaaten der USA einen Serienkiller jagt und dabei einem jahrzehntealten Verbrechen auf die Spur kommt. Der Crime-Thriller von Regisseur Bertrand Tavernier nutzt das zwielichtige Südstaatenflair und bringt einen stimmigen aber untypischen Film zustande, der bereits 2009 im Wettbewerb der Berlinale und auf dem Fantasy Filmfest lief. „In The electric Mist“ ist auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

[ruhr-guide] Immer mal wieder taucht ein Thriller auf, der anders ist als das Übliche. So einer ist „In the electric Mist“in the electric mist bild: Koch Media GmbH mit Tommy Lee Jones in der Hauptrolle. Den Antagonisten spielt der sonst im Comedy-Fach anzusiedelnde John Goodman – ein Ausflug der erstaunlich gut gelingt. Er spielt einen lokalen Mafiosi, der es versteht seine Geschäfte undurchschaubar zu machen und so Jones ein ums andere Mal aufs Eis laufen lässt.

Überzugende Darsteller

Ein Teil der Erfolgsformel die „In the electric Mist“ so überzeugend erscheinen lässt, sind die Darsteller. Tommy Lee Jones spielt den alternden Detective Dave Robicheaux so eindringlich das man meint, er wäre direkt aus „No Country for old men“ importiert worden. John Goodman macht als sarkastischer Mafiaboss Julie „Baby Feet“ Balboni eine tolle und gleichzeitig fiese Figur. Weitere überzeugende Nebendarsteller sind Peter Sarsgaard, der bald neben Tom Cruise und Cameron Diaz in „Knight and Day“ zu sehen sein wird und Kelly Macdonald, ebenfalls aus „No Country for Old Men“ bekannt.

Gefahr in den Südstaaten

Als Robicheaux einen Serienkiller fangen will der junge Frauen schändlich ermordet, stößt er in den Sümpfen auf eine verweste Leiche. Die Untersuchungen bringen zu Tage, dass der Körper bereits seit mehreren Jahren tot ist. Bald kommt Robicheaux die Erkenntnis: Er hat damals den Mord miterlebt und hat nun die Chance, das Mysterium aufzuklären. Als sich nun Parallelen zum aktuellen Fall offenbaren, wird es für den alten Hasen kniffelig.

Überzeugender Spannungskonstrukt

Die verzwirbelte Ausgangssituation lässt auf einen tollen Thriller schließen – und den hat Regisseur Tavernier auch zustande gebracht.in the electric mist bild: Koch Media GmbH Dabei zeichnet er sich durch ein feines Gespür für seine Figuren aus, gerade Robicheaux hat es ihm angetan. Seine inneren Welten werden offenkundig und so breitet sich die komplexe Persönlichkeit des Cops vor den Augen des Zuschauers aus. Doch auch die anderen Figuren sind wichtig und werden umfassend „durchleuchtet“. Der Regisseur konzentriert sich enorm auf die Gesichter und kitzelt aus seinen Darstellern hervorragende und vielsagende Mimiken heraus. Gerade die Close-ups auf das durchfurchte Gesicht von Tommy Lee Jones lassen tief in die Seele eines passionierten Verbrechensbekämpfers blicken.

Ordentliche DVD-Umsetzung

Die DVD bietet ein gutes Bild, das vor allem die farbliche Gestaltung der Südstaatengegend treffsicher rüberbringt, die zur besonderen Atmosphäre des Films beiträgt. Den Ton gibt es auf deutsch und im englischen Original auf einer Dolby Digital 5.1 Spur, welche die Surroundanlage zum Teil recht ordentlich fordert. Deutsche Untertitel sind optional einblendbar, was den Genuss des Films in der Originalsprache vereinfacht, die teilweise sehr akzentlastig und undeutlich daher kommt. Als Extras werden ein rund halbstündiges Making of und ein paar entfallene Szenen geboten. Dazu gibt’s noch den deutschen Trailer als Zugabe. Unterm Strich ist „In the electric Mist“ ein erfrischend anderer, unaufgeregter Thriller, der durch tolle Kamera- und Regiearbeit überzeugt, die sich auf Figuren und deren Darsteller konzentriert: Die verschachtelte Handlung offenbart sich langsam, schrittweise dem Zuschauer der höllisch aufpassen muss, bei der Stange zu bleiben. Die ordentliche Umsetzung macht den Film für alle Heimkinofans interessant und sei allen Thrillerfreunden aufs Wärmste empfohlen.

(mo)

Nach oben scrollen