Kampf der Titanen

Der Kampf der Titanen geht in die nächste Runde! Mit diesem Remake des Abenteuer-Epos von 1981 beweist Hollywood die enorme Power der computeranimierten Spezialeffekte und zeigt eindrucksvoll, was die Technik drauf hat: Die aktuelle Verfilmung ist ein Highlight des Popcorn-Kinos und strotzt nur so vor optischen Leckerbissen. Regisseur Louis Leterrier hat bereits Edward Norton als Comichelden "Hulk" aufblühen lassen und legt nun mit diesem actionlastigen Abenteuer-Fantasy-Streifen nach. "Kampf der Titanen" ist ab sofort auf DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray-Version im Handel zu erhalten.

[ruhr-guide] Nicht erst seit den fulminanten "Der Herr der Ringe"-Verfilmungen von Peter Jackson ist klar: Der Computer hat dieKampf der Titanen Bildquelle: Warner Home Video moderne Filmwirtschaft nachhaltig verändert und prägt heute mehr denn je das Erscheinungsbild aktueller Kinokracher. Das nun gerne bekannte Stoffe aus der Mottenkirste gekramt und durch CGI-Effekte aufgemöbelt und abermals zu gewinnträchtigen Kassenschlagern aufpoliert werden, ist nicht erst seit dem "Kampf der Titanen" gängige Praxis. Wenn dabei ein derart unterhaltsames Ergebnis herauskommt, wie das vorliegende Actionspektakel, lassen wir uns das doch gerne gefallen.

Popcorn-Kino mit pompösen Schauwerten

Wer sich nach einer ausgeklügelten Story, raffinierten Wendungen und tiefgründigen Charakteren sehnt, hat beim "Kampf der Titanen" das Nachsehen. Stattdessen bietet das Remake eines Fantasyfilms aus den 80ern mit purer Action und beeindruckenden Spezialeffekten genau das, was von einem Unterhaltungsfilm erwartet wird. Das Fantasyspektakel vom französischen Regisseur Louis Leterrier, der bereits mit "Der unglaubliche Hulk", seinen beiden "Transporter"-Filmen und dem cineastischen Feuerwerksknaller "Unleashed" mit Jet Li, reichlich Erfahrung im Action-Genre sammeln konnte, spielt seine Trüpfe nun aus und lässt den Australier Sam Worthington als Halbgott Perseus einen ereignisreichen Hindernissparkour durchlaufen, um die Menschheit vor den düsteren Plänen des listigen Hades zu bewahren.

Unterwelt-Boss Hades will den Olymp erklimmen

Die "Kampf der Titanen"-Story ist schnell erklärt: Aufmüpfige Menschen zerstören eine pompöse Statue von Göttervater ZeusKampf der Titanen Bildquelle: Warner Home Video (Liam Neeson) – seines Zeichens Chef des Olymps. Das nutzt sein in Ungnade gefallener Bruder Hades (Ralph Fiennes) um aus dem Exil, der Unterwelt, wieder in den Olymp aufzusteigen. Er bietet Zeus an, den Menschen ihren verlorengegangenen Respekt vor den Göttern wieder einzuflössen. Währenddessen schwört Perseus (Sam Worthington, "Terminator – Die Erlösung") auf Rache: Er macht die Götter des Olymps für den Tod seiner Stiefeltern verantwortlich, welchen jedoch Hades zu verantworten hat. Hades erscheint in der Hafenstadt Argos und kündigt die Zerstörung durch sein Untier, den Kraken, an. Einzige Chance auf Rettung: Bekennung zu den Göttern durch Opfer der schönen Prinzessin. Um Hades in die Schranken zu weisen bricht Perseus zusammen mit der mystischen Io (Gemma Arterton, "James Bond – Ein Quantum Trost"), dem Haudegen Draco (Mads Mikkelsen, "Casino Royale") und einigen weiteren Prügelknaben auf, um von drei Hexen zu erfahren, wie er den Kraken vernichten kann. Eine lange Reise mit vielen Herausforderungen, Rätseln und Figuren aus der griechischen Mythologie stehen vor dem Menschenbund, der aufopferungsvoll für die Beseitigung der immensen Gefahr eintritt. Im Hintergrund ist es immer wieder Hades, der seine hinterlistigen Pläne schmiedet und nicht nur Zeus an der Nase herum führt.

Darsteller in bester Spiellaune

Das dieses actionlastige Fantasyprojekt den Beteiligten großen Spaß gemacht haben muss, ist an der beachtlichen Leistung Kampf der Titanen Bildquelle: Warner Home Videoder Darsteller erkennbar. Mit ihrer Präsenz setzten sie einen wichtigen Gegenpol zur Flut der Special Effects. Der australische Actionheld Sam Worthington scheint derzeit den Run seines Lebens zu haben: Neben seiner Hauptrolle in James Camerons Smashhit "Avatar" und im prestigeträchtigen vierten Terminator-Kinofilm, hat er sich als Perseus erneut als Mann fürs Brachiale bewiesen. An seiner Seite zwei hübsche Damen: Die aus dem letzten Bond-Abenteuer "Ein Quantum Trost" bekannte Gemma Arterton spielt eine Halbgöttin, die Perseus mehr als einmal den Weg weist. Als junge Prinzessin agiert Alexa Davalos, eine der aufstrebenden französischen Darstellerinnen unserer Zeit, die bisher in Frank Darabonts "The Mist – Der Nebel" und "Defiance – Unbeugsam" auffiel. Besonders ist, dass die vielseitige Darstellerriege weltweit gecastet und damit eine stimmige Auswahl internationaler Talente und Stars eingebunden wurde. Allen Youngsters überlegen geben sich die beiden Schauspielstars Liam Neeson ("Star Wars Episode I – Die dunkle Bedrohung") und Ralph Fiennes ("Der Vorleser") gegenseitig die Klinke in die Hand. Beide grollen, poltern und ärgern sich in höchstem Maße – sehr zur Freude der Zuschauer. Einfach herrlich, dass diese Stars sowohl im anspruchsvollen Programmkino überzeugen und ebenso bei einer derartigen Hollywoodproduktion, die überwiegend auf Acion und Schauwerte setzt, eine solide darstellerische Leistung abrufen können. "Kampf der Titanen" ist sozusagen ein gut verschnürtes Paket modernen Unterhaltungskinos.

Unterhaltsamer Mainstream – besser als sein Ruf

Dem unterhaltenden Spielfilm, gerade wenn er aus der amerikanischen Filmmetropole Hollywoods kommt, haftet der unschöne Kampf der Titanen Bildquelle: Warner Home VideoRuf an, als plattes, abgedroschenes und allzu formelhaftes Produkt auf den Markt geworfen zu werden. Entsprechend niedrig waren die Erwartungen an diese Neuauflage, viele hatten das Spektakel bereits nach dem Trailer abgeschrieben. Zu Unrecht, wie sich herausstellt, denn neben den überzeugenden Leistungen des gesamten Ensembles geht auch die Story in Ordnung, im Rahmen eines Fantasy-Blockbusters versteht sich! Natürlich will der Film explosive Action und aufwendige Spezialeffekte präsentieren, was ihm auch gelingt: Der Kraken sieht herrlich monströs aus, die Medusa ist toll designed, wie alle hier involvierten Kreaturen, die einem umfassenden Mix des Genres zu entstammen scheinen. Angeregt und dynamisch geht es zu, höchst abwechslungsreich gestalten sich die Aufgaben für den Trupp um Perseus, auf den am Ende das große Finale wartet. Ein Highlight folgt dem vorherigen. Die Kinozuschauer sahen den Streifen übrigens ähnlich positiv und verschafften dem Studio ordentliche Einnahmen. Das Produktionsbudget von ca. 125 Millionen Dollar hat das weltweite Einspielergebnis von knappen 492 Millionen Dollar locker wieder reingeholt. Grund genug um über einen zweiten Teil nachzudenken. Der soll bereits 2012 in den Kinos anlaufen. Wir warten jedenfalls gespannt auf Teil 2 und warten, was sich Hades als Nächstes einfallen lässt, um der ungeliebten Unterwelt zu entkommen.

Technisch einwandfreie Blu-ray

Der Film kommt als DVD-Version, auf Blu-ray und einer 3D-Blu-ray auf den deutschen Heimkinomarkt. Da letztere Fassung noch als Nischenprodukt gilt, konzentrieren wir uns auf die gängigeren Versionen. "Kampf der Titanen" ist als qualitativ gute DVD erhältlich, weder an der Bild- noch an der Tonqualität kann etwas ausgesetzt werden. Ein Film, der sein Hauptaugenmerk auf Schauwerte setzt und als Eventkino gefeiert wird, muss natürlich technisch einwandfrei daher kommen. Klares Bild, tolle Kontraste und mit der deutschen und englischen Tonfassung als Dolby Digital 5.1 Spur ebenfalls bestens ausgestattet, wird die DVD diesen Ansprüchen gerecht. Löbliches Ausstattungsmerkmal sind die Untertitel für Hörgeschädigte auf deutsch und englisch. Als Extra bietet die DVD einige nicht-verwendete Szenen. Wer an weiterem Zusatzmaterial interessiert ist, sollte zur besser ausgestatteten Blu-ray (BD) greifen.

Nicht nur die noch bessere Bild- und Tonqualität (schärfer, brillanter, beeindruckender – mehr Sprachversionen in tollem HD-Sound und Kampf der Titanen Bildquelle: Warner Home Videoweitere Untertitel) rechtfertigt den Griff zur blauen Scheibe, denn gerade beim Bonusmaterial hat die BD einfach mehr zu bieten: Ein alternatives Ende, das Portrait von Sam Worthington, ein TV Special sowie viele kleine Video-Häppchen zu Drehorten etc. Darüber hinaus gibt es einen BDlive Teil (erfordert die Verbindung des Players mit dem Internet) und den Warner Maximum Movie Mode, der Bild in Bild-Informationen während des Hauptfilms bietet, als i-Tüpfelchen der Zusatzausstattung. Nicht zu vergessen: Die nicht-verwendeten Szenen, welche bereits die DVD zu bieten hatte. Das BDlive Special bietet einen forschen Blick hinter die Kulissen der Making of-Featurette und zeigt umfangreiche zusätzliche Hintergründe zur Produktion – für Fans keine schlechte Sache, jedoch nicht elementar wichtig oder groß. Anders als die auf der BD vorhandenen Specials, trotzdem nett! Großer Pluspunkt der BD ist der Maximum Movie Mode. Der Hauptfilm läuft, während in einem weiteren Fenster Informationen zur Entstehung der gerade laufenden Szene gezeigt werden. Dies erlaubt eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Film, dem Stellenwert der Special Effects und nicht zuletzt einen interessanten Blick in die Welt des Filmemachens. Die Blu-ray bietet demnach eine ganze Reihe nützlicher Specials, doch auch die DVD ist ihr Geld wert: Jeder "Kampf der Titanen"-Fan kann sich auf den Heimkinostart dieses Event-Blockbusters freuen!

(mo)
Bildquelle: Warner Home Video