Las Bandidas

Las Bandidas

Las Bandidas – Das sind vier toughe Frauen mit einem todsicheren Plan! Nächtliche Dunkelheit umgibt den Gebäudekomplex in den Straßen einer spanischen Metropole. Im oberen Geschoss sitzen ein paar schmierige Typen, während sich in den Räumen unterhalb vier Einbrecherinnen eiskalt am Tresor zu schaffen machen. Doch dann bekommen die verruchten Aufpasser Wind von der Aktion und gehen dazwischen. Eine der „Las Bandidas“ wird geschnappt, die drei Anderen entkommen nur knapp…

[ruhr-guide] So beginnt der mexikanisch-spanische Las BandidasThriller „Las Bandidas“, der am 12.03.2010 auf DVD und Blu-ray erscheint. Bereits im Programm der Berlinale 2009 und auf dem letztjährigen Fantasy Film Fest erfolgreich gelaufen, kann jetzt das breite Publikum den spannenden Thriller auf der heimischen Couch genießen. Aurora (Ariadna Gil), Paloma (Pilar López de Ayala), Ana (Elena Anaya) und Gloria (Victoria Abril) sind die vier Diebinnen, deren Coup so abrupt gestört wurde. Aurora wird geschnappt und landet im Knast, die verbliebenen Damen finden derweil einen sicheren Unterschlupf in Mexiko. Aber auch dort können die gewieften Ladys ihre Finger nicht still halten. Als Aurora vorzeitig entlassen wird, dauert es nicht lange, bis sich das Quartett wiedervereint: vor Ort in Mexiko. Erneut mit einem kühnen Plan ausgestattet, versuchen die Vier einen neuen, verheißungsvollen Coup. Diesmal soll Drogendealer Félix (José María Yazpik) um einen erheblichen Teil seines Vermögens erleichtert werden. Doch der lässt sich nicht so einfach beklauen und setzt alles daran, die Mädels von der Umsetzung ihres riskanten Plans abzuhalten. Felix setzt seine rechte Hand Gabriel (Diego Luna, „Milk“) auf das Quartett an. Der sonst so skrupellose Mafiosi wird jedoch von seinen Gefühlen für Aurora Las Bandidasüberrumpelt und so steuert dieser ungewöhnliche Thriller von einem Höhepunkt zum nächsten.

Gangsterfilme sind keine Männerdomäne

Agustín Díaz Yanes („Alatriste“) zeigt mit seinem neuen Gangsterthriller „Las Bandidas“, dass dieses Genre keine Männerdomäne sein muss. Die vier Protagonistinnen schlagen sich hervorragend und bewegen sich geschickt durch dieses rätselhafte Konstrukt aus Krimi, Thriller und Gangsteroper. Die außergewöhnlichen Schauplätze in den Ländern Spanien und Mexiko bieten neben der spannenden Story die optischen Reize des Films. Unverbrauchte Landschaften und Stadtpanoramen sind die Handlungsorte an denen Aurora und Co. agieren. Um seine vielen Ansätze einzuführen, nimmt sich der Film die notwendige Zeit. Die so gewonnenen Möglichkeiten zur Storyentwicklung nebst der parallel stattfinden Figureneinführung nutzt der Regisseur bestens. Dennoch muss der Zuschauer höllisch aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren. Nach der Einführungsphase geht es Schlag auf Schlag. Das Quartett agiert rasch und fasst den Entschluss, den schmierigen Gangsterboss Felix auszurauben. Mit dessen Gehilfen Gabriel ist ein weiterer, gut ausgebauter Charakter vorhanden, dessen Entwicklung den Film ebenso bestimmt, wie die eigentliche Handlungsebene. Jede individuelle Figur erfüllt ihre Funktion in der abwechslungsreichen Handlung, die mit vielen Höhepunkten Las Bandidasaufwarten kann. „Las Bandidas“ enthält nicht bloß einen Spannungsbogen, sondern entwickelt zahlreiche Storyfäden, die am Schluss zu einem passenden Ganzen zusammengewebt werden. Allerdings wirkt am Ende die Dramatik zu konstruiert. Der Regisseur will „immer noch Einen drauf setzen“ und überschreitet so die Grenze der unantastbaren Glaubwürdigkeit. Weniger wäre hier mehr und so muss sich der Zuschauer gedankenfrei auf den Film einlassen. Schafft er dies, kann „Las Bandidas“ seine fesselnde Spannung ausbreiten und zwei unterhaltsame Heimkino-Stunden bescheren. Der Film ist rasant und eine willkommene Abwechslung im Genre, da die facettenreiche Story und die interessanten Charaktere sehr stimmig sind.

(mo)

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