paranormal activity foto: Senator Home Entertainment

Paranormal Activity

Pünktlich zum bevorstehenden Mai-Wochenende erscheint für alle Couchpotatoes mit dem Gruselfilm „Paranormal Activity“ unterhaltsamer Nachschub auf Blu-ray und DVD. Der Erfolgsfilm aus den USA bietet nervenzerreissende Spannung für starke Gemüter, denn wenn der Poltergeist im Haus eines jungen Pärchens umhergeht, steigt die Aufregung auf den Siedepunkt.

[ruhr-guide] „Paranormal Activity“ ist einer der erfolgreichsten Horror- beziehungsweise Gruselfilme der letzten Jahre.paranormal activity foto: Senator Home Entertainment Dies ist bemerkenswert, da er nichts mit Blut- und Folterorgien wie „Saw“ gemeinsam hat, sondern auf wirkungsvollen Psychohorror setzt, der voll einschlägt. Das junge Paar Katie (Katie Featherston) und Micah (Micah Sloat) hat in seinem Haus einen unfreundlichen Poltergeist zu Gast, dem sie mit einer Videokamera auf die Schliche kommen wollen. Deshalb trägt Micah bei jedem Schritt seine Kamera mit sich herum und filmt sogar während der Nächte das Bett, in dem Katie und er schlafen.

Wackelkamera im Stil von „Blair Witch Project“

Ganz im Stil von Referenzfilmen wie „Cloverfield“, „The Blair Witch Project“ oder dem hochspannenden „REC“ arbeitet auch „Paranormal Activity“ mit einer verwackelten Handkameraperspektive klasse-funktionierende Spannung. Dem Publikum wird suggeriert, dass es sich um Originalmaterial, sogenanntes „found footage“ handelt. Der Zuschauer sieht also „nur“ das was Micahs Kamera aufnimmt – Und das ist auch schon genug, denn auch ohne großartige Special Effects versteht das Filmteam seinen Job eindrucksvoll auszuführen.

Spannungsanstieg bis zum Höhepunkt

Der Film bedient mit seiner Thematik die Urängste der Menschen vor übersinnlichen Erscheinungen und versteht es vortrefflich, beim Zuschauer Sorge um das Pärchen aufkommen zu lassen. Von Beginn an fiebert er mit und ist mindestens genauso erschrocken, wenn sich die Schlafzimmertür wie von Geisterhand bewegt, wie das Pärchen selbst. Ohne den übermäßigen Einsatz von Tricks oder Special Effekts gelingt dem Film seine stetig steigende Dramaturgie. Gerade bei den nächtlichen Aufnahmen, die zeigen was passiert während Katie und Micah schlafen, kommt so richtig Grusel auf. Die perfekt eingesetzte Soundkulisse und der Homevideolook greifen stimmig ineinander und sorgen für einen Thrill nach dem nächsten. Die erfolglosen Versuche herauszufinden was wirklich los ist treiben den Zuschauer fast in den Wahnsinn. Das Spiel geht weiter bis zum haarsträubenden Ende. Bis dahin wird der Zuschauer immer tiefer in die Story hineingesogen und ist von der rätselhaften, unsicheren Atmosphäre vollkommen gepackt. Klug schafft es der Film, in die Psyche des Publikums vorzustossen. Es ist interessant festzustellen, wie wirkungsvoll ein platziertes Knarren doch sein kann. Wer bei diesem Film nicht zusammenzuckt, muss dort Stahlseile haben, wo bei anderen die Nervenliegen!

Maximaler Output

Das Bewundernswerte ist, dass „Paranormal Activity“ als Inbegriff einer Low-Budget-Produktion

zu verstehen ist. Mit einem Budget von lediglich 10.000 bis 15.000 US-Dollar liegt man weit unter gängigen Produktionen. Gedreht wurde übrigens im Haus des Regisseurs. Keine aufwendigen Kulissen, wenig Setdesign dafür aber handwerklich absolut hochklassige Leistungen sind der Garant für diesen Achtungserfolg, der zusätzlich von einer treffsicheren Marketingkampagne und vor allem durch die positive Mundpropaganda zum Hit avancierte. Mit knappen 200.000.000 Millionen Dollar Einnahmen aus der weltweiten Kinoauswertung ist „Paranormal Activity“ einer der wirtschaftlich profitabelsten Filme des Jahrzehnts. Autor, Regisseur und Cutter Oren Peli darf sich verdient in der Sonne seines Erfolges räkeln. Die Idee zu dieser „shockumentary“ hatte er übrigens, als ähnlich rätselhafte Geräusche wie im Film durch sein eigenes Haus schallten…

Die Fortsetzung ist schon im Anmarsch

Ab 30. April ist „Paranormal Activity“ auf DVD und Blu-ray erhältlich. Dann kann sich jeder von der enormen Atmosphäre des Shockers auf überzeugen, der eigentlich kaum was zeigt. Das britische Filmmagazin „Total Film“ brachte es auf den Punkt: „The less you`re shown, the more you shit yourself“. Treffender kann man es nicht ausdrücken. Beide Medien bieten die deutsche Synchronisation wie auch das englische Original. Als Extra ist ein alternatives Ende enthalten. Wie üblich ist eine Fortsetzung in Arbeit und bereits für Oktober 2010 angekündigt. Also schnell das Original ansehen und sich mal wieder richtig gruseln.

(mo)
Foto: Senator Home Entertainment

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