Shaun, das Schaf Bildquelle: Aardman Animations

Shaun das Schaf – Der Triller-Pfeifer

Alle Jahre wieder bringt die Medienindustrie kleine aber feine Perlen hervor, die sich in Windeseile zum Kultobjekt mausern. „Bernd das Brot“ hat es geschafft, „Spongebob“ nicht minder. Seit 2007 gibt es nun „Shaun das Schaf“, eine britische Stop-Motion Animationsserie aus den Händen der Schöpfer von „Wallace & Gromit“. Handlungsort ist ein ländlicher Bauernhof, dessen Held das raffinierte Schaf Shaun so manches Abenteuer bestehen muss. Shaun hat mit den Widrigkeiten des Alltags zu tun. Zusammen mit Wachhund Bitzer schlägt sich Shaun mit dem Rest seiner Herde, dem Bauer, dessen drei fiesen Schweinen und allerlei anderem Getier herum. Die Folgen der Serie werden im deutschen Fernsehen vom Sender KI.KA ausgestrahlt und erscheinen regelmäßig auf DVD. Der neuste Titel heisst „Shaun das Schaf – Der Triller-Pfeifer“ und ist seit dem 19. August im Handel.

[ruhr-guide] Animationsserien heftet seit jeher die Zielgruppe der Kinder an. „Ach das ist doch was für Kinder …“ Wie oft hat manShaun, das Schaf Bildquelle: Aardman Animations diesen Satz schon gehört oder ihn selbst gesagt. Viele Titel haben in der Vergangenheit versucht dies zu ändern, kaum einem ist es gelungen. „Shaun das Schaf“ ist eindeutig etwas für die ganze Familie und ist vielleicht Ausnahme von der Regel, denn der kreative Humor spricht sowohl die kleinen als auch die großen Familienmitglieder an und sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Denn in „Shaun das Schaf“ werden skurrile Alltagssituation verwurstet und satirisch aufbereitet, so dass alle Altersstufen ihren Spass haben werden.

Das Leben auf dem Bauernhof

Auch die acht Episoden dieser neuen DVD (wie alle zuvor auch) spielen auf dem etwas heruntergekommenen Bauernhof, weshalb Shaun in „Der Triller-Pfeifer“ zum Werkzeug greift und zusammen mit den anderen Schafen für neuen Glanz sorgt. Natürlich passiert bei den Instandsetzungsarbeiten manches Missgeschick, denn die Tiere sind nun mal keine Fachkräfte! „Abgehoben“ zeigt den Reiz des Ballonfahrens, dem auch ein paar Schafe erliegen. Nach der sicheren Landung muss Shaun den Hof-GockelShaun, das Schaf Bildquelle: Aardman Animations aus den Klauen eines fiesen Fuchses befreien, der will das Federvieh nämlich genüsslich verputzen und hat in „Die Entführung“ den Hahn kurzerhand verschleppt. In „Körpertausch“ sorgen trottelige Aliens dafür, dass Shauns Persönlichkeit in den Körper der Hauskatze gebeamt wird – In „Ein schwerer Brocken“ will der Bauer sich in der Bildhauerkunst beweisen. Eins ist klar, auf dem Hof wird es nie langweilig und ohne den schlauen Shaun wäre so manches Missgeschick nicht glimpflich ausgegangen. Denn das junge Schaf bekommt genau zur rechten Zeit die zündende Idee, drohendes Unheil abzuwenden. In „Schweineärger“ führen sich selbige auf, wie es ihnen der Volksmund nachsagt: Schweinisch! „Das Auge der Mieze“ rückt die Hauskatze des Bauern ins Geschehen und „Voll auf der Linie“ zeigt was passiert, wenn sich Shaun nicht um alles selbst kümmert. Der Versuch, Markierungslinien auf dem grünen Rasen zu ziehen, endet im leichten Chaos. Alle Episoden präsentieren sich locker und leicht, zeigen komödiantisch was sich auf dem ländlichen Bauernhof abspielt – ein Fest für die Lachmuskeln des Publikums!

Der Triller-Pfeifer

Diese neuste DVD der Reihe birgt acht Episoden in sich, wovon jede eine Laufzeit von ca. sieben Minuten hat. Die ganze DVD ist Shaun, das Schaf Bildquelle: Aardman Animationsdemnach recht schnell durchzuschauen, wiederholtes Sehen lohnt sich dabei definitiv: Die Geschichtchen um das Leben auf dem Bauernhof und den Problemchen einer Schafherde sind liebevoll und detailliert umgesetzt, dass auch beim zweiten und dritten Durchgang immer wieder etwas Neues auffällt. Neben den Serienfolgen bietet die DVD allerlei Specials für die Kleinen. Da findet sich eine PDF-Datei (PC-Besitzer können eine kleine Applikation starten, Mac und Linux-User klicken einfach doppelt auf die PDF) mit Vorlagen zum Selberzeichnen, Bastelanleitungen für die eigene Schafherde für zu Hause und Ausmalbilder. Das nette Feature holt die Kinder mal wieder vor dem Bildschirm weg und spornt das Mal- und Bastelgeschick an.

Nonverbale Kommunikation

Eine Besonderheit der „Shaun das Schaf“-Serie ist die nonverbale Kommunikation zwischen den Schafen, aber auch Wachhund Bitzer, der Bauer und alle sonstigen Figuren sprechen kein Wort miteinander. Für die Verständigung müssen Worte und Gesten ausreichen – und das klappt auch ganz hervorragend. Auch dies ist ein Grund, weshalb die Animation gelungen erscheint, muss doch jede Emotion via optischen Gestaltungsmitteln vermittelt werden. Dieses stilistische Mittel lässt das Ganze noch ein wenig mehr abgedreht wirken, verleiht ihr jedoch eine tolle und bedeutsame Ausdrucksebene. Bei „Shaun das Schaf“ lohnt sich das Hinsehen wahrlich.

(mo)

Bildquelle: Aardman Animations

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