Landschaftspark Duisburg-Nord
Foto: Rupert Oberhäuser

RUHR.2010: Metropole gestalten

Die bewegte Geschichte des Ruhrgebiets hat auch in der örtlichen Landschaft ihre Spuren hinterlassen. Ob nun städtische Entwicklung oder die Nutzbarmachung von Halden, Kippen oder Deponien, der Wandel ist überall zu beobachten. Im Kulturhauptstadtjahr gestalten internationale Künstler, Architekten und Planer die Metropole Ruhr durch baukulturelle und künstlerische Arbeiten neu und verschaffen damit altbekannten Orten neue und veränderte Bedeutungen.

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Foto: Rupert Oberhäuser Programmpunkt „Metropole gestalten“ widmet sich der baulichen und landschaftlichen Veränderung im Ruhrgebiet. Dabei gibt es die verschiedensten Projekte und Ideen zu bestaunen. Die Ruhr als „Twilight Zone“, eine entweihte katholische Kirche als eines von zehn Kreativ.Quatieren oder das etwas andere Roadmovie RUHR.2010, das sich mit Menschen und regional spezifischen Einrichtungen entlang der „großen Straße“ B1/A40 beschäftigt. Die Besucher dürfen sich auf überraschende Ideen und ungewohnte Eindrücke freuen, die sich hinter den drei Programmpunkten von Metropole gestalten verbergen:

Baukultur

Diese Orte werden in keinem Reiseführer erwähnt, noch jemals von Touristenbussen angefahren. Alles, was die normale Sightseeing-Tour nicht verrät gibt es jetzt aber zum Glück auf der Route der Wohnkultur zu sehen. Diese Stadtführung der ganz besonderen Art macht sich auf die Suche nach dem ganz normalen Wohnalltag in der Metropole Ruhr. Dabei geht es um den bauhistorischen Kontext eines Gebäudes ebenso, wie um Umfeld, Nachbarschaft und Sozialstruktur einer Bramme für das Ruhrgebiet
Foto: Daniel MüllerGegend. Entweder Sie lassen sich auf diese ungewöhnliche Stadtführung ein und sehen sich vielleicht einmal an, wie es sich drei Straßen weiter lebt, oder aber Sie lassen sich möglicherweise in ihrem Wohnumfeld bald selbst von Touristen begutachten. Interessant wird es sowohl auf die eine als auch die andere Art und Weise.

Künstlerische Interventionen

Jede Stadt hat ihre „Unorte“ – Gegenden, die von Städteplanern und Modernisierungswellen großzügig übersehen werden. Die Rettung für die dunklen Flecken im Stadtbild: Künstlerische Interventionen. Auch wenn sicherlich nicht Jeder die Auffassung teilt, dass sich hinter der B1/A40 noch irgendeine „Schönheit der großen Straße“ verbirgt, so werden durch diesen Programmpunkt dennoch auch die unscheinbarsten Flecken des Ruhrgebiets überraschend künstlerisch in Szene gesetzt. Um Grenzbereiche einer anderen Art geht es hingegen im alten Hafthaus Moers. Das Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt Schattenkultur beschäftigt sich mit kreativen Lebensräumen hinter Gittern. Bei Lesungen, Diskussionen, Filmreihen, Konzerten, Vorträgen und Kunstaktionen im alten Hafthaus Moers soll es dabei vor allem um die Lebensgeschichte einzelner Menschen, Opfern wie den Tätern, gehen. Die Kunst aus dem Knast ist aus diesem Grund erst für Kinder ab 8 Jahre zugänglich.

Lichtkunst

In der Zeit vom 28. März bis 27. Mai öffnete die weltweit Sehnsucht nach Ebene 2 Altenhagener Brücke, Foto: Michael Kleinrensing erste Biennale für Internationale Lichtkunst den Besuchern 60 private Wohnungen und Häuser in Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Hamm, Lünen und Unna. Unter dem Motto „open light in private spaces“ wurden Schrebergartenhäuschen, Bergmannsquartiere, Einliegerwohnungen, Ladenlokale aber auch Gründerzeitvillen bei diesem Programmpunkt zur privaten aber offenen Bühne für Kunst.
Aber auch vor Kirchen macht die Lichtkunst im Kulturhauptstadtjahr keinen Halt. So wurde die Dortmunder St. Reinoldi Kirche vom 14. Mai bis 3. Juli 2010 zum Lichtkunstraum.

Die genauen Programminformationen entnehmen Sie bitte der Internetpräsenz der RUHR.2010 unter: www.ruhr2010.de

(mf)

Fotos: Rupert Oberhäuser, Daniel Müller, Michael Kleinrensing.

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