Fotografien von Leonard Freed im Museum Folkwang

Seit dem 11. Mai 2013 läuft die aktuelle Ausstellung „Made in Germany“ mit Fotografien von Leonard Freed im Museum Folkwang in Essen. Der Amerikaner hat Fotografien in Deutschland um das Jahr 1965 gemacht und diese dann in einer Art Fotoalbum veröffentlicht. Die Fotografien, zu denen der Künstler auch einige Anmerkungen verfasst hat, kann man noch bis zum 01. September 2013 bewundern.


Archiv: 28.05.2013 [ruhr-guide] Ein Art Sozialstudie über dieLeonard Freed Foto Deutschen soll das Fotobuch „Made in Germany“ von Leonard Freed darstellen. Er ist für die Fotos, die im Folkwang Museum ausgestellt sind, durch ganz Westdeutschland gereist und hat unter anderem auch im Ruhrgebiet fotografiert. Menschen in Alltagssituationen sind auf seinen Bildern genauso zu sehen, wie einige gestellte Fotos.

Die Ausstellung im Folkwang Museum als Essay

Die Ausstellung im Folkwang Museum ist dem Essay Leonard Freeds nachgebildet. Sie beginnt mit seinem Vorwort, danach folgen die Bilder, unter denen ausgewählte Randbemerkungen auf amerikanisch und deutsch zu lesen sind.

Zwei Fragen stehen bei seinen Bildern ständig im Vordergrund: Wer sind die Deutschen und wie geht es mit ihnen und dem Nachkriegsdeutschland weiter. Antworten sucht man vergeblich in seinen Bildern und den Anmerkungen, dennoch kann man in den Fotografien Tendenzen seiner Sicht darauf erkennen.

Leonard Freeds amerikanisch geprägter Blick

Leonard Freeds Fotografien sind geprägt von seinem Leonard Freeds Fotografienaufmerksamen und empfindsamen Blick auf die Menschen in Deutschland, aber auch seine Skepsis kommt auf den Bildern heraus. Der Amerikaner mit jüdischen Wurzeln entstammt einer Migrantenfamilie aus Minsk und hat durch seine gespaltene Ansicht von Deutschland den Facettenreichtum dieses Landes wunderbar abbilden können. Jung und Alt sind genauso dargestellt wie Arbeit und Freizeit, die grausamen Folgen des Krieges, aber auch die positive Entwicklung, die Deutschland seit dem Krieg durchgemacht hat.

„Made in Germany“ zeigt alle Facetten des Nachkriegsdeutschland

Auf einem Bild sind zwei ältere Frauen in Bonn zu sehen, die sich vor einem Haus die Hand schütteln. Die eine hält einen Pudel an der Leine, er ist der einzige auf dem Foto, der in die Kamera blickt. Dazu hat er einen Satz geschrieben: „Die Mode dringt bis in die hintersten Gassen der Arbeiterquartiere vor: Jetzt ist es gerade zeitgemäß, seinen eigenen Pudel zu besitzen.“ Diese Situation ist für das Deutschland in der Nachkriegszeit genauso symbolisch für seine Fotos, wie die Bilder, auf denen Menschen zu sehen sind, die ihre Gliedmaßen im Krieg verloren haben. Auch diese hat er in einem ganz natürlichen Umfeld fotografiert, ein Mann steht zum Beispiel auf seinem Segelboot, kommt jedoch auch einarmig mit diesem zurecht.

Fazit

Die Fotografien Leonard Freeds sind nochFreed Foto bis zum 01. September 2013 im Folkwang Museum zu sehen. Es ist übrigens nicht die erste Ausstellung seiner Fotos, bereits 1980 wurde ein Teil seines Werkes, zusammen mit den Bildern anderer Fotografen, ausgestellt. Leonard Freed war nicht der erste und auch nicht der letzte Fotograf, der Deutschland nach dem Krieg bereist hat, um die Veränderungen dieses Landes zu dokumentieren. Seine Abbildungen sind jedoch sehr eindrücklich und unbedingt sehenswert.

"Made in Germany"
Fotografien von Leonard Freed

01. Mai 3012 bis 01. September 2013

Folkwang Museum Essen
Museumsplatz 1
45128 Essen
Weitere Informationen finden Sie unter www.museum-folkwang.de

Fotos: Leonard Freed / Magnum Photos / Agentur Focus / Brigitte Freed