Urbane Künste Ruhr, Fotograf Mensing

Urbane Künste Ruhr

Nach den erfolgreichen Auftaktjahren 2012/13 stellte Urbane Künste Ruhr sein Programm für 2014 vor. Beeindruckende Projekte in Kooperation mit regionalen Partnern mit der Absicht städtische Probleme mit dem Mittel der Kunst aufzuzeigen und bei Lösungen mitzuwirken.

[ruhr-guide] Erstmals wurden die Urbane Künste Ruhr mit den Projekten Internationale Bauausstellung (IBA) Emscherpark und Kulturhauptstadt RUHR.2010 zum Pionier im Bereich der regionalen Entwicklung durch Kunst und Kultur. Urbane Künste Ruhr, Fotograf MensingMit dem IBA Emscherpark erprobte man im April 1989 ein auf zehn Jahre geplantes Zukunftsprogramm, das mit neuen Inspirationen und Konzeptionen einen Strukturwandel vornehmen, aber vor allem im Bereich des Städtebaus neue Impulse setzen sollte.

Nachhaltigkeit der Kulturhauptstadt

Auch mit dem Projekt RUHR.2010 und dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ wird das Konzept einer Modernisierung u. a. durch Kunst des bisher nur als Kohle- und Stahlregion bekannten Ruhrgebiets deutlich.

Jetzt geht es der Urbane Künste Ruhr um die Nachhaltigkeit der Kulturhauptstadt und die Weiterentwicklung größerer Projekte, die im Zuge der Kulturhauptstadt RUHR.2010 geschaffen worden sind. Dabei legt man den Augenmerk auf die künstlerische Gestaltung im städtischen Raum des Ruhrgebiets. Was nicht bedeuten soll, dass es sich hier nur um eine Art Ausstellung handeln soll, sondern vielmehr um einen Prozess. Alltägliche Probleme der einzelnen Städte werden deutlich gemacht – nur auf eine etwas andere Art. Man setzt auf die Kunst und den Stadtraum als Einheit.

Kultur zum Anfassen

Sie denken gerade auch an das Opelwerk in Bochum? Das ist tatsächlich eines der zehn Projekte, die dieses Jahr realisiert werden sollen. Es trägt den Namen „This is not Detroit“ und zeigt anlässlich der Schließung des Opelwerks die Probleme der Stadt Bochum und Opel auf. Dazu sei erwähnt, dass es der Urbane Künste Ruhr nicht um die Verhinderung der Schließung geht, sondern lediglich der Verdeutlichung des Problems für die Region und ihre Bürger. U. a. wird dazu aufgerufen, zum Motto „MEIN BOCHUM – UNSERE ZUKUNFT“ Fotos einzusenden, die Bochums Zukunft aufzeigen. Ab April 2014 werden die Gewinnerbilder auf großflächigen Plakaten zu sehen sein.

Im Programm für 2014 steht auch das „72 Hour Interactions“: das weltweit einzigartige partizipative Festival für Architektur. Dabei sind die Städte Hagen, Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten. Ob Gamer, Künstler, Architekten, Designer, Kulturaktivisten oder die Bürger vor Ort – sie alle werden dazu aufgerufen nach dem Prinzip DIY, Do-It-Yourself, die urbane Landschaft selbst zu gestalten.

So gelingt es Urbane Künste Ruhr ein dauerhaft verankertes Programm – eine Kultur zum Anfassen – zu schaffen und den Bürger erneut in Projekte einzubeziehen. Der Ausgang ist stets offen, denn jeder Bürger kann an der regionalen Gestaltung mitwirken. Ein einzigartiges und faszinierendes Vorhaben, dass es so vergleichbar in den 25 Jahren Geschichte der Kulturhauptstadt Europas nur eine geschafft hat – die nordfranzösische Stadt Lille im Jahre 2004 mit dem Programm „Lille 3000“.

Urbane Künste Ruhr – Projekte 2014:

Art&Paste | 1.2.-30.4.2014
Ein Forschungsprojekt zu Kunst und Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung

Ruhrbanität | 1.2.-31.8.2014
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird eine systematische Erforschung dieser Spezifika von Urbanität an Orten entlang der B1/A40 vorgenommen. Zur Untersuchung dienen 5 Räume, die unterschiedliche räumliche Qualitäten, Nutzungsmuster und Gebrauchswerte abbilden.

Archipel Invest | 9.4.-21.9.2014
Eine Stadtgebiet wird zur Bühne für individuelle Migrationsgeschichten

This is not Detroit | 26.4.-5.7.2014
Ein internationales Stadtprojekt und Kunstfestival in Bochum mit Projekten aus vier europäischen Opelstädten: Bochum (D), Ellesmere Port (GB), Gliwice (PL), Zaragoza (ES)

Der wachsende Steg | 20.5.2014
Bauen mit lebendem Material – in Kamen wächst ein Steg a das Ufer der Seseke!

Der grüne Schatten Zollvereins | 1.6.2014
Wie schaffen Künstler neue Verbindungen zwischen dem Welterbe und dem Alltäglichen?

B1 / A40 – Die Schönheit der großen Straße 2010-2014 | 14.6.-7.9.2014
Ein Ausstellungs- und Forschungsprojekt entlang der A40 von Duisburg bis Dortmund

Gestern die Stadt von Morgen | 22.6.-7.9.2014
Ein Kunstprojekt im öffentlichen Raum, das einen neuen künstlerischen Blick auf die architektonischen Zukunftsvisionen der 1960er und 70er Jahre in Marl, Bochum und Mülheim an der Ruhr wirft.

Canale Grande | 20.7.-19.9.2014
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Rhein-Herne-Kanals initiiert das Netzwerk KunstVereineRuhr in Kooperation mit Urbane Künste Ruhrein Artist in Residence-Programm im Rahmen des KulturKanals 2014.

72 Hour Interactions | 24.-27.7.2014
Partizipatives Festival für Architektur um mit einem Do-It-Yourself-Ansatz urbane Landschaft selbst zu gestalten

Pottfiction | 11.-17.8.2014
Kunst- und Theaterprojekte für Jugendliche der Kulturmertropole Ruhr

Testsite Stories | 21.-24.8.2014
Gemeinsam mit UKR untersucht LEGENDA e.V. ruhrgebietstypische Transformationsprozesse am Beispiel zweier Stadtteile im Duisburger Norden

54. Stadt | 12.-14.9.2014
Eine Theatertour durch die postdemokratische Zukunft des Ruhrgebiets

Netzwerk Lohberg-Wesel | Sommer 2014
Ausgehend vom Kunstprojekt Choreografie einer Landschaft fragt das Projekt nach dem kreativen Potenzial der Region und nach seinen Alleinstellungsmerkmalen

Fotos: Urbane Künste Ruhr / Roman Mensing

(er)

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