Ikonen-Museum Recklinghausen
Unweit des Bahnhofs Recklinghausen, etwas versteckt in mitten der Altstadt, steht ein kleines Gebäude. Ganz früher beherbergte es einmal eine Schule. Kaum zu glauben, dass sich hinter diesen Mauern ein Museum verbirgt, das eine weltberühmte Sammlung sein eigen nennt: Das Ikonen-Museum Recklinghausen!

Ikonenmalerei: Eine mehr als tausend Jahre alte Geschichte
Der Begriff "Ikone" wird vielfach durch die Berichterstattung über Stars aus Film- und Musikgeschäft geprägt. Der Star erhält ein Image, ein Abbild! Er wird angehimmelt oder angebetet. Gewissermaßen kann das auch von den ursprünglichen Ikonen, den Heiligenbildern, behauptet werden. Ihre Geschichte beginnt vor mehr als tausend Jahren im antiken Byzanz, da wo jetzt unter anderem die Türkei und Griechenland zu finden sind. Während dieses Reich unterging, als die Osmanen das byzantische Reich annektierten, konnte sich die Tradition der Ikonenmalerei im östlichen Europa weiter fortsetzen. Das erklärt, warum gerade dort die Ikonen zum Bild der Kirche gehören.
Eine Art Kommunikation zwischen Betrachter und Gott
Eine Ikone ist eine Form der Heiligenverehrung. Die Abbildungen stellen Szenen aus der Bibelgeschichte dar. Besonders stolz ist das Museum in Recklinghausen auf ein Bild aus dem 15. Jahrhundert. Es "illustriert die Legende, derzufolge der Evangelist und Apostel Lukas die Ikone der Muttergottes Hodegetria gemalt haben soll". Eine Sequenz, die zuvor noch nicht als Ikone dargestellt worden ist. Eine Ikone ermöglicht zudem eine Art Kommunikation zwischen Betrachter und Gott. Ikonen werden weder als Kunst noch als Zierde begriffen. Abgebildet sind Personen, die sich im Christentum bewährt haben, dabei wird zwischen Heiligen- und Festtagsikonen unterschieden.
Künstlerische Freiheiten nur für Details
Die Malerei unterliegt strengen Normen und gleicht einem präzisem Handwerk. Dem Künstler ist nicht viel Originalität vorbehalten. Er muss für die Gestaltung einer klassischen Ikone die überlieferten Gemälde als Vorbilder berücksichtigen, damit der Ursprung nicht verwässert. Allenfalls in Details obliegt ihm kleine künstlerische Freiheit. Auf der goldgrundierten Holzfläche arbeitet der Künstler mit Ei-Tempera, einem Gemisch aus Farbpulver und Ei. Mehrschichtige Lasierung schützt das Werk.
Für Kenner und Liebhaber
Das Ikonen-Museum Recklinghausen
Ikonen-Museum Recklinghausen
Kirchplatz 2A45657 Recklinghausen
Telefon: +49(0)2361–50 1941
Mail: ikonen@kunst-re.de
Infos unter www.museen-in-recklinghausen.de
Öffnungszeiten:
Dienstags bis Sonntags und Feiertags 11 bis 18 Uhr
Montags geschlossen
Heiligabend und Silvester 11 - 14 Uhr
Eintritt:
normal: 6 Euro
ermäßigt: 3 Euro
Kinder (unter 14 J.): frei
Öffentliche Führungen:
Jeden 1. Sonntag im Monat um 15.00 Uhr. Kostenlos, zzgl. Eintritt (ohne Anmeldung)
Gruppenführungen:
während der allgemeinen Öffnungszeiten:
Die öffentlichen Führungen sind kostenfrei, es muss lediglich das Eintrittsgeld entrichtet werden.
Die Kosten für eine gebuchte Führung betragen 55,- Euro pro Gruppe (max. 15 Personen). Anmeldung unter Telefon (02361) 50 19 41.
Ikonenbegutachtungen:
einfache Bestimmtung: 20 Euro je Ikone
weiterreichende Bestimmung: 80 Euro je Ikone
(Stand: Dezember 2021, alle Angaben ohne Gewähr)
(sk)
Fotos: 1,4 Ikonen-Museum Recklinghausen, 2,3 Jürgen Spiler