Außenansicht Museum unter Tage, Foto: Museum unter Tage

Museum unter Tage

Auf dem Gelände des Schloßpark Weitmar ist das erweiterte Gebäude „Museum unter Tage“ der Situation Kunst auf einer Fläche von 1.350 m² entstanden und präsentiert die dauerhafte Ausstellung „Weltsichten – Landschaft in der Kunst seit sechs Jahrhunderten“. Momentan ist dort eine einzigartige Wechselausstellung mit Kunst von Ingeborg Lüscher zu sehen. Auch Werke von Künstlern wie Courbet, Cézanne oder Lichtenstein haben hier dauerhaft ihren Platz gefunden.

Außenansicht Museum unter Tage, Foto: Museum unter Tage

[ruhr-guide] Situation Kunst (für Max Imdahl) befindet sich im Park von Haus Weitmar in Bochum und ist im Besitz von Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum. Hier bekommen Studierende die Möglichkeit, wichtige Berufserfahrungen zu sammeln und Lehrreiches durch die Arbeit im Museumsalltag mitzunehmen. Eröffnet wurde das Museum unter Tage, kurz MuT, am 14. November 2015 pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der Ruhr-Universität Bochum. Das unterirdische Museum unter Tage steht den Besuchern mit der Dauerausstellung „Weltsichten – Landschaft in der Kunst seit sechs Jahrhunderten“ offen und umfasst rund 350 Werke, bei denen es sich um Landschaftskunst seit dem 15. Jahrhundert handelt. Ab Herbst 2016 übernimmt die Daueraustellung ca. 2/3 der Fläche und neue Wechselausstellungen ungefähr 1/3 der Ausstellungsfläche ein.

Gezielt in Szene gesetzt

Wie der Name verrät, erinnert das Museum unter Tage an die Bergbau-Geschichte des Ruhrgebiets. Das Gebäude wird inmitten der Landschaft des Schlossparks gleichgestellt mit seiner Umgebung – die Besucher bewegen sich nämlich unter der Erde. Sich mit der Umwelt und Natur auseinanderzusetzen wird hier in den Vordergrund gerückt. Im Museum selbst dominiert die Schlichtheit der 4 Meter hohen Räume, die jedem einzelnen Werk die nötige Aufmerksamkeit schenken. Die Besucher können sich unbeschwert auf die Kunstwerke einlassen, den Gesamteindruck auf sich wirken lassen oder sich verschiedensten Details widmen.

Innenansicht Museum unter Tage, Foto: Eric Polenz, Vervoorts & Schindler Architekten BDA

Weltsichten – Landschaft in der Kunst seit sechs Jahrhunderten

Die Dauerausstellung „Weltsichten – Landschaft in der Kunst seit sechs Jahrhunderten“ lockt mit seinen über 350 Kunstwerken die Besucher in den Schlosspark in Bochum Weitmar. Ausgestellt sind Werke ab dem 15. Jahrhundert bis aus der heutigen Zeit und entstammen der Kunstsammlung der Ruhr-Universität in Bochum. Der Fokus im MuT liegt auf Landschaften, die neue Perspektiven bei den Besuchern freilegen sollen. Das Museum veröffentlicht Arbeiten angefangen bei traditionellen Ölgemälden bis hin zu modernen Video-Sound-Installationen oder Fotografien, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen. Teile aus der Ausstellung wurden bereits 2010 im Museum Wiesbaden, in der Kunsthalle Rostock oder in der Kunsthalle Kiel gezeigt.

Eine Reise durch sechs Jahrhunderte

Die Ausstellung beginnt mit frühen Exemplaren Chinas und Europas aus dem 15. Das Museum unter Tage, Foto: Museum unter Tageund 16. Jahrhundert. Rund 40 Gemälde aus dem Goldenen Zeitalter der niederländischen Malerei von Künstlern wie Joos de Momper, Jan van Goyen oder Philips Wouwerman gehören dem historischen Grundstock der Geschichte der Landschaftsmalerei an, denn erst im 17. Jahrhundert geraten Landschaften in den Fokus der Malereien. Während zu Beginn Werke mit goldenen Rahmen gezeigt werden, die Landschaften am Tage wiedergeben, wird der nächste Raum unterteilt in Werke bei Nacht mit schwarzen Rahmen. So wird auch der Rest der Ausstellung auf der großen, zurückhaltenden, weißen Ausstellungsfläche harmonisch und aufeinander abgestimmt gegliedert und gewährt reichlich Raum und Zeit sich auf die eigene Wahrnehmung zu konzentrieren.

Die Darstellungen von Landschaften ändern sich im 19. Jahrhundert erneut. Abgewandt vom naturalistischen Stil entstanden nun abstraktere Kunstwerke, die die Malerei selbst in den Mittelpunkt stellen. Vertretende Werke gibt es von Künstlern wie Gustave Courbet, Ilja Repin und Camille Corot zu sehen. Arbeiten von Auguste Chabaud, Franz Radziwill oder Ludwig Meidner behandeln im frühen 20. Jahrhundert Aspekte wie Entfremdung und Einsamkeit aufgrund von verschiedenen Tragödien und Katastrophen auf der Welt. Beim Ausstellungsrundgang im MuT bekommt der Besucher verschiedene Eindrücke vermittelt – idyllisch, abstrakt, einsam, zerstört, harmonisch, kalt, bunt.

Das Thema „Landschaften“ zeigt seine unterschiedlichen Facetten in den Werken des Museum unter Tage und fokussiert neue Ansichten und Einblicke auf die Welt, mit denen sich die Besucher mithilfe der Kunst näher befassen können. Das Museum unter Tage bietet einen Ort der Erholung, indem alle Interessierte eingeladen sind auf eine Reise durch sechs Jahrhunderte.

Museum unter Tage

Situation Kunst (für Max Imdahl)
Nevelstr. 29c (im Parkgelände von Haus Weitmar)
44795 Bochum
0234 – 3228523

Öffnungszeiten:
Mi – Fr: 14 bis 18 Uhr
Sa, So und Feiertags: 12 bis 18 Uhr
Führungen finden je nach Vereinbarung statt

Eintritt:
5 Euro
Ermäßigt 3 Euro

(Stand: Dez 23, Angaben ohne Gewähr)

Foto 1, 3: Museum unter Tage
Foto 2: Eric Polenz, Vervoorts & Schindler Architekten BDA

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