Tag des offenen Denkmals 2020

Viele geschichtliche Denkmäler in Westfalen öffnen ihre Türen: Den Tag des offenen Denkmals gibt es inzwischen seit über einem Vierteljahrhundert! Jedes Jahr im Spätsommer findet der Aktionstag auf bundesweiter Ebene statt und bietet den Besuchern "Geschichte zum Anfassen". Das Besondere: Es handelt sich oft um sonst nicht zugängliche Bauwerke. Freuen Sie sich auf Archäologische Führungen, Rundgänge und vieles mehr. Das diesjährige Motto: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“

Das historische Stadtzentrum mit Reinoldikirche als 3D-Rekonstruktion, Foto: Markus Meeder [ruhr-guide] Am zweiten Sonntag im September findet jedes Jahr der Tag des offenen Denkmals statt und zum 27. mal beteiligt sich Dortmund daran. Viele Geschichts-, Architektur- und Denkmalinteressierte nutzen den bundesweit stattfindenden Veranstaltungstag, um Gebäude und Denkmäler zu erkunden, die sonst nicht oder nur zum Teil für Publikumsverkehr geöffnet sind. Die zahlreichen Denkmäler werden dabei von professionellen Denkmalpflegern präsentiert, die als Archäologen, Restauratoren oder Handwerker Einblicke in ihre Aufgaben und Tätigkeiten geben. Aber nicht nur reine Profis sondern auch engagierte Ehrenamtliche erzählen an mehr als 15 Denkmälern von eben diesen. Wie in den Jahren davor können Sie am Tag des offenen Denkmals viel über die Geschichte, den Erhalt sowie die Neu- und Umnutzung bestimmter Denkmäler vor Ort aber auch digital von Zuhause aus erfahren. Zusätzlich können Sie sich zu Beginn wie jedes Jahr von Oberbürgermeister Ullrich Sierau über einen Bildschirm begrüßen lassen. Die Rede wurde dafür vorher in dem schönen und historisch-bedeutsamen Dortmunder U aufgenommen, das auch Teil des Programmes am 13. September sein wird.

Entstehung des Tags des offenen Denkmals

Im Jahr 1984 hatte der damalige französische Kulturminister Jack Lang die Idee, die "Journées Portes ouvertes monuments historiques" ins Leben zu rufen. Die Aktion war ein voller Erfolg, weshalb sie sich der Europarat 1991 zum Vorbild nahm und die offiziellen „European Heritage Days“ begründete. An diesen beteiligen sich heute alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention. Deutschlands Beitrag ist seit 1993 der Tag des offenen Denkmals, der seitdem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird. Um das Gelingen zu sichern, ziehen viele Initiatoren gemeinsam an einem Strang, so z. B. Städte, Vereine, Bürgerinitiativen oder Privateigentümer von Denkmälern. Es wirken aber auch viele Großinitiatoren, wie beispielsweise die Kultusministerkonferenz, die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland, mit.

Seit 1999 gibt es ein vorgegebenes, bundesweites Thema am Tag des offenen Denkmals. Dieses ist aber keineswegs zwingend! So drehen sich zumeist rund die Hälfte der Denkmäler um das Motto. So können dieses Jahr historische Sehenswürdigkeiten erkundet werden, die ohne den Einsatz der Bürger vielleicht schon längst abgerissen worden wären.

Die Eingangshalle ehemalige Dresdner Band, Foto: Jochen Köller, VHS Dortmund

Thema 2020: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“

Die Denkmäler werden durch dieses bundesweite Motto als Chance in den Mittelpunkt gerückt. Diese Chance kann dabei ökologisch oder aber auch kulturell verstanden werden. Denn ökologisch gesehen ist es eine Chance auf Langlebigkeit, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, während es kulturell gesehen eine Chance zum Wissensspeicher und Erinnerungsort ist. Denn Denkmäler werden teilweise mit neuen Funktionen versehen und bleiben daher nicht nur durch Restaurationen und Schutz erhalten. Dies ist nur möglich, wenn neue Nutzungsmöglichkeiten erdacht, geplant und umgesetzt werden. Doch dabei muss man auch beachten, dass neu denken nicht gleich neu benutzen bedeutet! Bestes Beispiel dafür ist die in den 1920er Jahre gebaute Trauerhalle des Hauptfriedhofs, die immer noch auch als solche benutzt wird. Am Tag des offenen Denkmals können Sie sich selbst ein Bild davon machen. Ob vor Ort durch Führungen oder digital von Zuhause aus durch einen Film.

 Organisationsteam für den Tag des offenen Denkmals. V.l.n.r.:
Stefan Nies, Kathrin Gräwe und Anneke
Lamot, Foto: Roland Gorecki, Dortmund-Agentur.

Tag des offenen Denkmals digital oder vor Ort erleben

Dieses Jahr ist aufgrund veränderter Corona-Bedingungen alles ein bisschen anders beim Tag des offenen Denkmals. Viele Angebote vor Ort wurden abgesagt bzw. können nicht stattfinden. Doch das ist kein Grund zur Unruhe, denn neben den 15 Denkmälern werden zusätzlich in diesem Jahr noch viele weitere Angebote digital angeboten. Mit insgesamt 43 Programmpunkten kann man so den besonderen Tag auch von Zuhause aus miterleben, ob durch Filme, Videoclips, Interviews, Bildstrecken oder 3D-Animationen. Viele Akteure- und Akteurinnen haben sich bemüht, ihr Denkmal auch digital zu präsentieren, damit auch Sie zuhause einen unvergesslichen Tag mit genügend Informationen und Spaß verbringen können. Alle Filme, Bildstrecken, Animationen, usw. sind auf der Website unter denkmaltag.dortmund.de zu finden. Genau wie das gesamte Programm vom Tag des offenen Denkmals 2020, dass ausschließlich nur online auf der besagten Website zu sehen ist. Das Besondere dabei ist zudem auch, dass das gesamte digitale Material auch außerhalb des 13. Septembers genutzt werden kann. Ein digitales Highlight in diesem Jahr ist zudem Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der persönlich vor der Kamera über spezielle Denkmäler berichtet.

Tag des offenen Denkmals 2020

13. September 2020
bundesweit

Fotos:
1: Markus Meeder
2: Jochen Köller, VHS Dortmund
3: Roland Gorecki, Dortmund-Agentur