Tag des offenen Denkmals 2020
Viele geschichtliche Denkmäler in Westfalen öffnen ihre Türen: Den Tag des offenen Denkmals gibt es inzwischen seit über einem Vierteljahrhundert! Jedes Jahr im Spätsommer findet der Aktionstag auf bundesweiter Ebene statt und bietet den Besuchern "Geschichte zum Anfassen". Das Besondere: Es handelt sich oft um sonst nicht zugängliche Bauwerke. Freuen Sie sich auf Archäologische Führungen, Rundgänge und vieles mehr. Das diesjährige Motto: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“

Entstehung des Tags des offenen Denkmals
Im Jahr 1984 hatte der damalige französische Kulturminister Jack Lang die Idee, die "Journées Portes ouvertes monuments historiques" ins Leben zu rufen. Die Aktion war ein voller Erfolg, weshalb sie sich der Europarat 1991 zum Vorbild nahm und die offiziellen „European Heritage Days“ begründete. An diesen beteiligen sich heute alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention. Deutschlands Beitrag ist seit 1993 der Tag des offenen Denkmals, der seitdem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird. Um das Gelingen zu sichern, ziehen viele Initiatoren gemeinsam an einem Strang, so z. B. Städte, Vereine, Bürgerinitiativen oder Privateigentümer von Denkmälern. Es wirken aber auch viele Großinitiatoren, wie beispielsweise die Kultusministerkonferenz, die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland, mit.Seit 1999 gibt es ein vorgegebenes, bundesweites Thema am Tag des offenen Denkmals. Dieses ist aber keineswegs zwingend! So drehen sich zumeist rund die Hälfte der Denkmäler um das Motto. So können dieses Jahr historische Sehenswürdigkeiten erkundet werden, die ohne den Einsatz der Bürger vielleicht schon längst abgerissen worden wären.
Thema 2020: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“
Die Denkmäler werden durch dieses bundesweite Motto als Chance in den Mittelpunkt gerückt. Diese Chance kann dabei ökologisch oder aber auch kulturell verstanden werden. Denn ökologisch gesehen ist es eine Chance auf Langlebigkeit, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, während es kulturell gesehen eine Chance zum Wissensspeicher und Erinnerungsort ist. Denn Denkmäler werden teilweise mit neuen Funktionen versehen und bleiben daher nicht nur durch Restaurationen und Schutz erhalten. Dies ist nur möglich, wenn neue Nutzungsmöglichkeiten erdacht, geplant und umgesetzt werden. Doch dabei muss man auch beachten, dass neu denken nicht gleich neu benutzen bedeutet! Bestes Beispiel dafür ist die in den 1920er Jahre gebaute Trauerhalle des Hauptfriedhofs, die immer noch auch als solche benutzt wird. Am Tag des offenen Denkmals können Sie sich selbst ein Bild davon machen. Ob vor Ort durch Führungen oder digital von Zuhause aus durch einen Film.
Tag des offenen Denkmals digital oder vor Ort erleben
Dieses Jahr ist aufgrund veränderter Corona-Bedingungen alles ein bisschen anders beim Tag des offenen Denkmals. Viele Angebote vor Ort wurden abgesagt bzw. können nicht stattfinden. Doch das ist kein Grund zur Unruhe, denn neben den 15 Denkmälern werden zusätzlich in diesem Jahr noch viele weitere Angebote digital angeboten. Mit insgesamt 43 Programmpunkten kann man so den besonderen Tag auch von Zuhause aus miterleben, ob durch Filme, Videoclips, Interviews, Bildstrecken oder 3D-Animationen. Viele Akteure- und Akteurinnen haben sich bemüht, ihr Denkmal auch digital zu präsentieren, damit auch Sie zuhause einen unvergesslichen Tag mit genügend Informationen und Spaß verbringen können. Alle Filme, Bildstrecken, Animationen, usw. sind auf der Website unter denkmaltag.dortmund.de zu finden. Genau wie das gesamte Programm vom Tag des offenen Denkmals 2020, dass ausschließlich nur online auf der besagten Website zu sehen ist. Das Besondere dabei ist zudem auch, dass das gesamte digitale Material auch außerhalb des 13. Septembers genutzt werden kann. Ein digitales Highlight in diesem Jahr ist zudem Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der persönlich vor der Kamera über spezielle Denkmäler berichtet.
Tag des offenen Denkmals 2020
13. September 2020bundesweit
Fotos:
1: Markus Meeder
2: Jochen Köller, VHS Dortmund
3: Roland Gorecki, Dortmund-Agentur