Zehn LED-Leuchten hängen hinunter und leuchten vor einem schwarzen Hintergrund Foto: pixaby/KlausHausmann

Tipps zum Energiesparen im Winter: Heizkosten minimieren und Strom sparen

Strom und Gas zu sparen ist immer wichtig, doch momentan ist es essenziell. Viele von uns sind darauf angewiesen, ihren Verbrauch zu senken, weil die Kosten untragbar werden. Es gibt viele Möglichkeiten, weniger Strom und Gas zu verbrauchen, ohne auf allzu viel verzichten zu müssen. Einige dieser Möglichkeiten haben wir als Tipps zusammengetragen.

Zehn LED-Leuchten hängen hinunter und leuchten vor einem schwarzen Hintergrund Foto: pixaby/KlausHausmann

[ruhr-guide] Es gibt ganz einfache Methoden, um den Strom- und Gasverbrauch zu senken, doch nicht alle dieser Methoden sind allseits bekannt. Zunächst sollte man den eigenen Stromverbrauch analysieren: Wie viel verbrauche ich und wieso? Dabei kommt man bereits auf einfache Möglichkeiten zum Strom- und Gassparen: das Licht ausschalten, wenn wir einen Raum verlassen, die Hände mit kaltem Wasser waschen, den Energiesparmodus benutzen, fegen statt zu saugen, duschen statt zu baden. Die größten Stromfresser im Haushalt sollten sich vor Augen geführt werden: das, was heizen bzw. kühlen muss; Beleuchtung; alte Geräte, die nicht effizient sind; (Unterhaltungs-)Elektronik. An diesen Punkten sollten Sie ansetzen.

1. Heizen und Lüften

Das Wichtigste in der kalten Jahreszeit sind die Heizkörper. Ohne sie wird es wenig komfortabel Zuhause, wenn man sich mit einem guten Buch entspannen und mit einem heißen Tee aufwärmen will. Bei unseren Heizungen gibt es einiges, auf das man achten kann und sollte, damit sie effizient sind: Die Heizkörper sollten freigeräumt und nicht mit hohen Möbeln zugestellt sein, sonst kommt die warme Luft nicht in den Innenbereich des Zimmers. Auch sollten sie regelmäßig entlüftet und von Staub gereinigt sowie gewartet werden. Außerdem kann bei geschlossenen Türen die Wärme nicht entfleuchen und Türen zu nicht beheizten Orten, wie Keller, Dachboden oder Treppenhaus, sollten abgedichtet werden, zum Beispiel mit Zugluftstoppern. Auch durch die Fenster kann einiges an Wärme entschwinden, weshalb sie ebenfalls eine neue Dichtung aus Gummi oder Schaum vertragen können. Diese kann man ganz einfach und für wenig Geld im Baumarkt kaufen. Zusätzlich halten Rollos, Vorhänge und Jalousien die Wärme im Raum. Wenn es wieder nachmittags dunkel wird, sperren Sie so auch kein Licht aus.
Wenn Sie über längere Zeit bestimmte Räume nicht nutzen, können Sie die Temperatur geringer lassen. Generell können Sie die Temperatur in allen Räumen ein bis zwei Grad kühler stellen, da jeder Grad weniger 6% Energie spart.
Heißes Wasser kann ebenfalls gespart werden: Duschen Sie statt zu baden und das am besten mit 5-Minuten-Timer und Sparduschkopf. Händewaschen geht auch mit kaltem Wasser, denn die Wassertemperatur spielt bei der Reduktion von Bakterien und anderen Mikroorganismen keine Rolle.
Beim Lüften kann Stoßlüften empfohlen werden, anstatt das Fenster auf Kipp zu lassen. Vor dem Lüften sollten außerdem die Thermostatventile der Heizung geschlossen werden, sonst fährt sie stark hoch.

Auf einer Herdplatte steht ein Kochtopf, auf dem ein passender Deckel ist Foto: pixabay/Bru-nO

2. Kühlen und Kochen

Kühlen ist wie Heizen ein Strom- und Gasfresser. Viele Kühlschränke sind zu kalt eingestellt, denn 7 °C im Kühlschrank und minus 18 °C im Tiefkühler reichen völlig aus. Das Gefrierfach sollte regelmäßig abgetaut werden. Wenn Sie Ihren Kühlschrank ein- oder ausräumen, lassen Sie die Tür nicht lange offen stehen.
Die meisten Rezepte geben als Standardtemperatur Ober- und Unterhitze an, für Umluft können Sie davon rund 10 Prozent abziehen, Dank Umluft können Sie auch mehrere Ebenen gleichzeitig im Ofen nutzen und mehrere Gerichte gleichzeitig zubereiten. Vorheizen ist nicht immer notwendig: Wenn Sie darauf verzichten können, reduzieren Sie den Energieverbrauch um bis zu 8 Prozent.
Heiße oder warme Speisen sollten Sie erst in den Kühlschrank bzw. in das Gefriergerät stellen, nachdem sie auf Raumtemperatur abgekühlt sind. Gefrorenes können Sie im Kühlschrank auftauen lassen, dann nutzt er die Kälte des Gefrierguts direkt weiter.
Beim Kochen können wir ebenfalls viel sparen, wenn wir immer mit passendem Deckel kochen und den Herd und den Ofen etwas früher abstellen und die Geräte Restwärme nutzen lassen. Kleinere Mengen an Essen kann man in der Mikrowelle statt in der Pfanne warm machen und zum Wasserkochen braucht es nicht immer den großen Topf, sondern auch mal nur den Wasserkocher.
Wenn wir grobe Essensreste direkt in den Restmüll werfen, anstatt das Geschirr zuvor mit warmem Wasser abzuspülen, sparen wir ebenfalls.
Bei Benutzung der Spülmaschine machen Sie sie immer voll und nutzen Sie die Eco-Funktion. Wenn Ihnen das tagsüber zu lange dauert, lassen Sie die Maschine über Nacht laufen.

Nahaufnahme eines Weihnachtsbaums mit Deko und einer LED-Lichterkette im Hintergrund Foto: pixabay/distelAPPArath

3. Beleuchtung

Generell sollten Sie in Räumen, in denen Sie sich nicht aufhalten, immer sofort das Licht ausschalten. Bei Steh- oder Tischlampen sollten Sie darauf achten, dass Sie den Stecker ziehen, wenn Sie sie länger nicht benötigen. Wenn Ihre Lampe nämlich nicht nur einen Schalter hat, sondern auch mit einem Netzteil betrieben wird, verbraucht sie auch im ausgeschalteten Zustand oft weiter Strom.
Bald beginnt die leuchtendste Jahreszeit: die (Vor)Weihnachtszeit. Hier können wir jede Menge sparen, denn der Verbrauch an Strom für die weihnachtliche Beleuchtung ist hoch. Hier können Sie hinterfragen: Brauche ich diese Lichterkette auch noch? Muss das blinkende Rentier im Vorgarten sein? Und der Neon-Stern, der die ganze Nacht durchleuchtet? Viele von uns übertreiben es vielleicht etwas mit der Weihnachtsbeleuchtung. Dabei gibt es so viele andere Möglichkeiten, in Weihnachtsstimmung zu kommen, allem voran natürlich Zeit mit Freund:innen und Familie verbringen! Vielleicht schauen Sie auch mal, welche Brettspiele Sie noch im Keller haben oder probieren neue aus, das spart dann auch Strom bei der Unterhaltungselektronik, wenn der Fernseher und die PlayStation aus bleiben. Nachts können Sie die Beleuchtung ausschalten, denn wenn es wieder früher dunkel wird, haben Sie bereits ab dem frühen Abend etwas von der Weihnachtsdeko. Gleichzeitig ist es tagsüber weniger sinnvoll, die Beleuchtung an zu haben, da man sie bei der Helligkeit sowieso nicht gut sehen kann. Wenn Sie nicht auf die komplette Beleuchtung verzichten möchten, nehmen Sie LEDs: LED-Lichterketten, -kerzen (oder natürlich echte), -sterne und so weiter. LEDs verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom. Dieses Weihnachten gilt definitiv das Motto: Weniger ist mehr!

Vor einem Fenster hängt bunte und helle Wäsche zum Trocknen Foto: pixabay/Peggy_Marco

4. Waschen und Trocknen

Beim Waschmaschine und Trockner gilt auch: immer die Eco-Funktion nutzen. Waschen mit voller Maschine und Trocknen ganz ohne sind empfehlenswert; die Wäsche trocknet gut, wenn man sie aufhängt. Das kann man, auch wenn es kalt ist, draußen tun, oder natürlich im Haus.
Natürlich sollten Sie, wenn es Ihr Budget zulässt, alte Maschinen durch neue, effizientere ersetzen.

5. (Unterhaltungs-)Elektronik

Unterhaltungsmedien sind große Stromfresser. Auch der Standby-Modus kann daran nicht viel ändern: Allein durch ihn entstehen 10 Prozent des Stromverbrauchs in deutschen Haushalten. Also sollten Sie alle Geräte ausschalten, wenn Sie sie nicht benutzen. Eine Steckdose, die man an- und ausschalten kann, bietet dafür viel Komfort. Beim Verlassen des Raumes, kann man damit alle Geräte gleichzeitig ausschalten. Der Standby-Modus ist vor allem bei Geräten kritisch, die mit einem Netzwerk verbunden sind, denn hier greifen die EU-Vorgaben des Höchstwertes von 0,5 Watt Leistung nicht. Smart TVs, Drucker, Spielekonsolen oder Streaming-Geräte wie AppleTV und Chromecast verbrauchen also mehr. Es würde sich lohnen, diese auszuschalten, wenn Sie sie nicht brauchen.

Ein Mehrfachstecker mit An- und Ausschalter Foto: pixabay/PIX1861

Das Streaming bietet aber auch Möglichkeiten zum Sparen, denn man kann auch über andere Geräte als den Fernseher Filme und Serien schauen. Fernseher und große Computer verbrauchen nämlich viel, aber Notebooks und Tablets viel weniger. Auch über diese Endgeräte kann man komfortabel fernsehen.
Den Laptop können Sie anstelle des Desktoprechners benutzen, wenn Sie arbeiten oder surfen. Außerdem können Sie eine geringere Helligkeit für Ihre Bildschirme verwenden, um Strom zu sparen.
Viele von uns haben auf ihren Elektrogeräten unnötige Funktionen und Programme am Laufen. Wenn Sie diese ausschalten, muss der Prozessor weniger arbeiten und spart daher Energie. Schauen Sie gerne mal in die Autostart-Einstellungen der Geräte und schließen Sie Programme immer, wenn Sie sie nicht mehr nutzen.
Den Energiesparmodus bzw. Ruhezustand Ihres PCs sollten Sie so oft wie möglich nutzen, insbesondere dann, wenn Sie den Arbeitsplatz verlassen. Es empfiehlt sich, den Computer so einzurichten, dass dieser nach spätestens 15 Minuten Inaktivität in eine der beiden energiesparenden Einstellungen wechselt. Aber auch Sparmodi sind unterschiedlich: Der Stromsparmodus verbraucht weiterhin Strom wenn auch weniger, aber der „Ruhezustand“ ist mit dem Ausschalten des Geräts zu vergleichen.
Beim Smartphone wäre das Äquivalent der Flugmodus, den man nachts einschalten sollte. Hierdurch müssen Sie Ihr Handy weniger oft aufladen. Nachdem Sie ein Gerät geladen haben, nehmen Sie das Ladegerät aus der Steckdose, denn sonst wird im Netzteil weiter Strom verbraucht und Wärme erzeugt.

Wir hoffe, dass wir Ihnen mit diesen Tipps helfen können, Ihren Verbrauch so weit zu drosseln, dass Ihre Rechnung nicht zu hoch wird und Sie den Winter gut überstehen!

Fotos: 1 pixaby/KlausHausmann, 2 pixabay/Bru-nO, 3 pixabay/distelAPPArath, 4 pixabay/Peggy_Marco, 5 pixabay/PIX1861

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