Pflanzenkeimlinge wachsen scheinbar auf Geldmünzentürmen; Versinnbildlichung von Wachstum - Bildnachweis: Pixabay, 2696219, nattanan23, Public domain

Vorsorge ist Deutschen heilig

Kaum Einbußen wegen Corona – Viele Deutsche mussten in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Coronakrise kürzertreten: Kurzarbeit oder sogar der Verlust des Arbeitsplatzes sorgten für einen geringeren finanziellen Spielraum. Doch die Vorsorgeaufwendungen der Menschen hierzulande wurden von den Folgen der Pandemie kaum beeinträchtigt.

Pflanzenkeimlinge wachsen scheinbar auf Geldmünzentürmen; Versinnbildlichung von Wachstum - Bildnachweis: Pixabay, 2696219, nattanan23, Public domain

Nur rund acht Prozent haben ihr Sparverhalten seit Beginn der Coronakrise eingeschränkt, ergab eine Umfrage des europaweiten Branchenverbands der Versicherer unter rund 16.800 Menschen im Alter zwischen 18 bis 70 Jahren.

In anderen europäischen Ländern haben die Menschen ihre Altersvorsorge hingegen deutlich öfter heruntergefahren: In Griechenland und Portugal verschoben oder kürzten mehr als 30 Prozent Beiträge für ihre Vorsorgeaufwendungen oder kündigten einen entsprechenden Vertrag. Im europäischen Durchschnitt haben sich 22 Prozent der Sparer zu solchen Schritten entschlossen. Dieses knappe Fünftel reduzierte entweder die Beiträge (neun Prozent), verschob die Vorsorge (sechs Prozent) oder kündigte die Police sogar (zwei Prozent). Fünf Prozent der Befragten erhöhten die Beiträge hingegen.

Deutschen sind die größten Digitalisierungsskeptiker – und auf Sicherheit bedacht

Die Umfrage ergab darüber hinaus noch weitere interessante Einblicke in das Sparverhalten der Europäer: 80 Prozent bevorzugen bei ihrer Altersvorsorge sichere Anlagen. Die Deutschen liegen hierbei mit 84 Prozent Zustimmung etwas über dem Durchschnitt. Als sichere Sparformen gelten neben Festgeld und Tagesgeld kostengünstige, breit gestreute EFTs. Höhere Renditen versprechende Anlageklassen, die in Zeiten von historisch niedrigem Zinsniveau und hohen Inflationsraten immer attraktiver werden, sollten die Balance zwischen Ertragschancen und kontrolliertem Risiko gewährleisten, sonst sind sie für die Altersvorsorge nicht zu empfehlen.

Einsam an der Spitze stehen die Bundesbürger hingegen bei ihrem Hang zum gedruckten Papier: In keinem anderen Land wollen so viele Befragte (46 Prozent) die Informationen über ihre Altersvorsorge auf diese traditionelle Art und Weise erhalten. Zum Vergleich: Im Nachbarland Dänemark bestehen nur 16 Prozent auf Unterlagen in Papierform, 84 Prozent bevorzugen digitale Alternativen.

Viele Menschen verzichten bisher auf private Altersvorsorge

Insgesamt verzichten 38 Prozent der befragten Europäer bisher gänzlich auf eine private Altersvorsorge. Wobei hier ein starkes Nord-Süd-Gefälle besteht: In vielen südlichen Ländern verlassen sich mehr als die Hälfte einzig auf ihre gesetzliche Rentenversicherung. Der Hauptgrund: Sie können es sich nach eigenem Ermessen nicht leisten, Geld aus ihrem Nettoeinkommen zurückzulegen (30 Prozent). Immerhin ein Viertel derer, die privat nicht fürs Alter sparen, hat laut der Befragung schlichtweg kein Interesse daran. Bei 14 Prozent scheiterte die Vorsorge bisher an einem Mangel an Kenntnissen über die verschiedenen Möglichkeiten. Und elf Prozent befinden sich derzeit in der Planungsphase.

Mitunter ist es auch schwierig, den Überblick über die komplexen Möglichkeiten der Altersvorsorge zu behalten. Der Markt wird von Angeboten geradezu überschwemmt. Wer sich mit der Auswahl überfordert fühlt, sollte sich an den Bankangestellten seines Vertrauens oder seriöse Finanzdienstleister wie tecis oder MLP wenden, die sich zuerst einen Überblick über die persönliche und finanzielle Gesamtsituation ihrer Kunden verschaffen, bevor sie individuell zugeschnittene Finanzprodukte empfehlen. Auch die aktuelle Inflation sollte bei der Altersvorsorge berücksichtigt werden.

Generell gilt: Sogar ohne große finanzielle Reserven lässt sich ein Vermögen aufbauen, das zu der eigenen Lebenssituation passt. Je früher mit der Altersvorsorge begonnen wird, desto geringer ist das Risiko, im Rentenalter große finanzielle Einbußen zu erleiden.

Bildnachweis: Pixabay, 2696219, nattanan23, Public domain

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