Voll, voller, Bochum Total 2005

Bochum Total 2005: der Freitag

Die Veranstalter von Bochum Total müssen einen Vertrag mit Petrus geschlossen haben, denn nachdem am Freitagnachmittag noch sturzbachartige Regenfälle über Bochum niedergingen, schien um 17 Uhr wieder einmal die Sonne. Diese Tatsache und dass das Programm des Freitags sensationell war, bescherte dem Umsonst und Draußen-Festival Besucherrekorde.

[ruhr-guide] Voll, voller, Bochum Total 2005. Voll, voller, Bochum Total 2005Mehrere zehntausend Menschen drängelten sich schon vor 20 Uhr durch die Straßen des Bermuda3Ecks und vor allem vor den vier Bühnen. Doch vor den Konzertspaß wurde das Autogrammesammeln gesetzt. Und so gab es für die Fans von Die Happy vor ihrem Auftritt als Headliner des zweiten Tages die begehrten Unterschriften der sympathischen Band. Sängerin Marta Jandová schrieb unermüdlich ihren Namen auf Postkarten, Rucksäcke und eigentlich auf alles, was die Fans ihr entgegenhielten.

Doch vor ihrem Auftritt am Abend wurde es wild auf der EinsLive-Bühne und so voll wie wahrscheinlich nie zuvor. Dass Bochum mitten im wilden Westen liegt, ist seit langem bekannt. Bochum liegt im wilden Westen: The BossHossMit einem lautstarken „Yee haw!“ erstürmten die Cowboys von The BossHoss die Stage und rockten das Festival im Country- und Westernstyle. Angefangen mit Eminem bis zu Britney Spears, von Outcast bis zu den White Stripes rockten sie einen Coversong nach dem anderen. Da kam der EMF-Klassiker „Unbelievable“ sehr nashvillemaßig daher und auch der 80er-Hit „Word Up“ von Cameo wurde origineller noch nicht interpretiert. Schnell waren die Zuschauer von dem Trashcountrysound infiziert und fragten sich, wann und wo der nächste Squaredance-Kurs stattfinden wird.

Von einer Coverband zum Covermeister: Einen alten Hasen in Sachen Bochum Total gab es auf der HEiNZ-Bühne mit Mambo Kurt und seiner gefürchteten Mambo Kurt und Orgelpraktikantin Jessica auf der HEiNZ-BühneHeimorgel zu erleben. Im bekannten Outfit mit goldfarbenem Retroanzug aus Polyester und fieser Sonnenbrille begann der Bochumer sein Heimspiel mit dem Rücken zum Publikum sitzend. Von „Anarchy in the UK“ bis zu „I just called I love you“ zelebrierte Mambo seinen Auftritt ganz im Zeichen von Cha Cha Cha und natürlich Mambo. Unterstützt wurde er dabei von Orgelpraktikantin Jessica, die im 6. Ausbildungsmonat nicht minder die Hits von gestern und vorgestern rockte. Da stieß das wunderbare Medley aus „O la Paloma“, „Sun of Jamaica“ und „All that she wants“ auf beinahe hysterische Begeisterung der zumeist jungen Zuschauer, die Fernsehsendungen wie die Hitparade nur aus Erzählungen kennen dürften. Den Wiener Walzer würzte das Duo mit den Textzeilen von „Enter Sandman“ und der Hit „In the shadow“ von The Rasmus wurde zum flotten Modern Talking-Beat präsentiert. Die Happy Frontfrau Marta JandováWas Mambo aus seiner Orgel herauszuholen fähig ist, zeigte er bei seiner Instrumentalversion eines Slayer-Songs, um direkt im Anschluss „Musik ist Trumph“ zu geben. Entertainment pur bei Bochum-Total 2005!

Der Top-Act des Abends blieben aber Die Happy, die so mächtig rockten, dass Bochum bebte…

(sl)

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