Bochumer Virologe sammelt Erkenntnisse zum Coronavirus –

Bochum (idr). Wie lange leben Coronaviren auf Oberflächen wie Türklinken oder Krankenhausmöbeln? Und wie lassen sie sich wirksam abtöten? Im Zusammenhang mit dem derzeit grassierenden, neuartigen Coronavirus gibt es viele Fragen. Sie zu beantworten, hat sich ein Forschungsteam aus Greifswald und Bochum zur Aufgabe gemacht. Die Experten haben 22 Studien zu unterschiedlichen Coronaviren ausgewertet und Antworten zusammengestellt. Veröffentlicht wurde ihre Arbeit jetzt im „Journal of Hospital Infection“.
Eine Erkenntnis ist, dass sich die Viren bei Raumtemperatur bis zu neun Tage lang auf Oberflächen halten und infektiös bleiben können. Im Schnitt überleben sie zwischen vier und fünf Tagen. Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit steigern ihre Lebensdauer noch.

Als wirksam gegen die Krankheiterreger habe sich eine Desinfektionslösung auf der Basis von Ethanol, Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit erwiesen, so die Forscher.

Auch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen widmet sich der Erforschung des Coronavirus: Sie stellt ihrem wissenschaftlichen Partner in Wuhan, China, eine Soforthilfe von 50.000 Euro für die Erforschung des Erregers zur Verfügung. Die Mittel waren eigentlich für den gemeinsamen jährlich stattfindenden wissenschaftlichen Kongress vorgesehen.

Seit 2017 betreibt das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen gemeinsam mit dem Union Hospital in Wuhan ein gemeinsames Labor. Dort hofft man, in der Immunantwort der Patienten den Schlüssel für eine wirksame Therapie zu finden. In der chinesischen Klinik werden aktuell täglich zwischen 700 und 800 Verdachtsfälle auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus untersucht.

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