Armin Rohde als Cyrano Foto: Diana Küster

Cyrano von Bergerac im Schauspielhaus Bochum

Er war ein Freigeist, ein Dichter und Vordenker in einer Zeit, in der freies Denken unerwünscht war. Im Versdrama von Edmond Rostand, das auch mehrfach verfilmt wurde und Franco Alfanos Oper erstand er wieder auf: Cyrano von Bergerac. Nun findet das Stück auch den Weg auf die Theaterbühne. Im Schauspielhaus Bochum verkörpert Armin Rohde seit dem 29. Januar 2011 den Cyrano unter der Regie der Schauspielerin Katharina Thalbach. Das romantisch komödiantische Werk von Rostand wurde 1897 in Paris uraufgeführt und findet noch heute große Begeisterung unter den Zuschauern.

[ruhr-guide] Das Hauptproblem ist die Nase. Armin Rohde als Cyrano Foto: Diana KüsterSie ist riesig und behindert ihn beim Versuch, seiner schönen Cousine Roxane die Liebe zu gestehen. So fungiert der tragische Dichter Cyrano von Bergerac schließlich für seinen Nebenbuhler als Ghostwriter. Als dieser im Krieg fällt, wagt er sich 14 Jahre lang nicht, den Schwindel aufzudecken und behält seine Gefühle für sich. Erst sehr spät kann er im Kloster, in das sich Roxane zurückgezogen hat, einen der Liebesbriefe frei zitieren und seine Cousine erkennt die Wahrheit. Kurz darauf stirbt Cyrano jedoch bei einem Anschlag in ihren Armen.
Das tragisch endende Drama von Edmond Rostand ist nun bereits über 100 Jahre alt und scheint nichts von seiner Aktualität verloren zu haben. Helden, die in einer Zeit der Inquisition für jenes sprachen, was Galilei widerrufen musste, die ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellten und dabei todesmutig voranschritten, sind noch nicht ausgestorben und finden im heutigen Publikum immer noch jede Menge Bewunderer.

Rohde und Thalbach wieder im Schauspielhaus

Dabei wird der wilde und doch gefühlvolle Charakter des Cyrano von Bergerac, der filmisch bereits von Gérard Depardieu dargestellt wurde, von niemand anderem als vom deutschen Schauspieler Armin Rohde verkörpert. Rohde war bereits von 1987 bis 1995 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum und spielte dort in bemerkenswerten Aufführungen mit. Unter anderem in der „Dreigroschenoper“, in „Oedipus“ und in William Shakespeares „Troilus und Cressida“. So wird es dem Bambi-Preisträger vermutlich auch gelingen, die Figur des rebellischen und dennoch feinsinnigen Cyrano eindrucksvoll in Szene zu setzen.
Auch die Regisseurin des Stückes, Schauspielerin Katharina Thalbach, ist eine alte Bekannte in Bochum. Sie und Rohde haben dort beide schon große Rollen gespielt und treffen nun beim „Cyrano von Bergerac“ wieder aufeinander. Die in der DDR geborene Thalbach erhielt für ihre Leistungen vielfache Auszeichnungen wie den Adolf-Grimme-Preis oder 1987 den Deutschen Filmpreis. Nun führt sie die Regie beim Cyrano von Bergerac und inszeniert eine rasante und mitreißende Liebesgeschichte.

Cyrano von Bergerac mit Kampf und Poesie

Seit der Premiere am 29. Januar ist die Geschichte vom unbeugsamen poetischen Freigeist im Schauspielhaus Bochum zu sehen und wird vor allem wegen der prominenten Besetzung der Hauptfigur viele Zuschauer anlocken.
Das in Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität der Künste entstandene Stück wird durch Musik von Schlagzeuger, Komponist und Toningenieur Emanuel Hauptmann unterlegt sein. Wer nun einmal einen „echten“ kämpferischen Mann, dem der Sinn für Poesie und Drama nie verloren geht, kennenlernen will, sollte den Weg ins Bochumer Schauspielhaus finden – zu Cyrano von Bergerac.

Cyrano von Bergerac

29. Januar 2011, 19:30 Uhr (Premiere)
30. Januar 2011, 19:00 Uhr
04. Februar 2011, 19:30 Uhr
18. Februar 2011, 19:30 Uhr
27. Februar 2011, 17:00 Uhr
28. Februar 2011, 19:30 Uhr

Schauspielhaus Bochum
Königsallee 15
44789 Bochum
Karten: Tel. 0234 / 33 33 55 55

(sb)

Bildquelle: Diana Küster

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