Eingeschenkt: Jürgen Fiege, Brauer Christian Lippka und Hugo Fiege (v.l.) lassen mit Gründer-Bier die Tradition der Ruhrgebietsbrauerei aufleben.

Fiege erweckt Brau-Tradition zu neuem Leben

Ein Bier wie vor 130 Jahren: Mit „Gründer“-Bier
erinnert die Bochumer Privatbrauerei Moritz Fiege an die eigene Geschichte
und lässt die Anfänge des Unternehmens wieder aufleben.

(JBH). Ein Bier wie vor 130 Jahren: Mit „Gründer“-Bier
erinnert die Bochumer Privatbrauerei Eingeschenkt: Jürgen Fiege, Brauer Christian Lippka und Hugo Fiege (v.l.) lassen mit Gründer-Bier die Tradition der Ruhrgebietsbrauerei aufleben.Moritz Fiege an die eigene Geschichte
und lässt die Anfänge des Unternehmens wieder aufleben. Das „Gründer“ löst
das bisherige „Gründer Hell“ ab und stellt damit die lange Tradition der
Privatbrauerei noch deutlicher in den Vordergrund. Ihre Premiere feiert die
Sorte am 1. Mai – dann wird das „Gründer“ beim großen Moritz Fiege-
Brauhoffest zum ersten Mal ausgeschenkt.

„Die Bezeichnung ‚Gründer‘ gibt Hinweis auf das Ursprungsbier unserer
Brauerei“, sagt Hugo Fiege. „Wir möchten damit die Braukunst von damals und
die Rezepturen unserer Väter zu neuem Leben erwecken.“ Künftig wird deshalb
auch das Konterfei von Johann Fiege – dem Gründer der Brauerei – das Etikett der Sorte zieren. „Wir haben außerdem die Rezeptur gegenüber dem ‚Gründer Hell‘ weiter verfeinert“, so Braumeister Gerhard Schröder. „Wir verwenden
ausgesuchte Spezialmalze, wie beispielsweise Karamell-Malz. Milde Malzaromen in Verbindung mit einer leichten Hopfennote prägen den feinwürzigen Geschmack.“

Blick in die Familiengeschichte

„Familienverantwortung in der vierten Generation – das bedeutet für uns auch
eine intensive Beschäftigung mit unserer Familiengeschichte“, sagt Jürgen Fiege. Bei dem Blick zurück förderten alte Dokumente dabei eine interessante Tatsache zu Tage: Moritz Fiege erhielt demnach bereits im Februar 1876 die Konzession zum Bierbrauen, also zwei Jahre vor dem bisher bekannten Datum 1878. Die Braurechte übertrug Moritz Fiege an seinen Sohn Johann, der den Braubetrieb am heutigen Standort aufnahm.

Erhöhter Druck auf das Brauereigewerbe

Traditionelle Braukunst auf höchstem Niveau: Insgesamt 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dabei stets für die Einhaltung der strengen Fiege-Qualitätsvorgaben. Pro Jahr setzt das Unternehmen rund 150.000 Hektoliter Bier ab – wenn auch äußere Umstände den Druck auf das Brauereigewerbe erhöhen. „2007 hatten wir durch den verregneten Sommer Umsatzeinbussen von rund 10 Prozent“, sagt Jürgen Fiege. „Das Jahr 2008 hat positiv begonnen, doch verheißt der verschärfte Nichtraucherschutz weitere Probleme.“ Hier bezieht die Ruhrgebietsbrauerei klar Stellung: „Wir stehen hundertprozentig dahinter, dass Nichtraucher – insbesondere Kinder – im öffentlichen Raum geschützt werden“, so Jürgen Fiege. „Insbesondere Einraumgaststätten sind betroffen. Die Bevormundung von Gästen und Gastwirten bedroht das Kulturgut Kneipe in ihrer Existenz. Dadurch gehen ein Stück Nachbarschaftskommunikation und Lebensqualität verloren.“

Premiere beim Brauhoffest

Die Privatbrauerei Moritz Fiege möchte dem mit qualitativ hochwertigen Bieren entgegenwirken: Das „Gründer“ erhielt Anfang 2008 eine Goldmedaille im Qualitätstest der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft – dem härtesten Biertest der Welt. Seinen ersten großen Auftritt hat „Gründer“ beim Moritz Fiege-Brauhoffest am Donnerstag, 1. Mai. Neben Brauereiführungen, einem bunten Rahmenprogramm mit Brauer-Olympiade und kulinarischen Leckereien, haben die Besucher die Möglichkeit, die Sorte vom Fass zu probieren.

Fotos: Tanja Pickartz / far

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