Förderschüler als Feinschmecker
Die Serviette gehört auf den Schoß, gespeist wird mit Messer und Gabel, und Durcheinanderreden während des Essens ist verboten: Aus dem Förderunterricht wissen die Schüler der Wattenscheider Fröbelschule, wie man sich bei Tisch benehmen muss.
(JBH). Zur

Für viele eine einmalige Gelegenheit
Als Daniel Birkner, seit Sommer 2007 Patron des Restaurants in der Harmonie, von der Initiative hörte, lud der 28-Jährige Schüler und Lehrer spontan zu einem Feinschmeckermenü in die Gesellschaft Harmonie ein. "Ich freue mich, den Kindern aus problematischen sozialen Verhältnissen bei uns ein besonderes Erlebnis zu bieten", sagt Birkner. Er servierte den jungen Gästen einen sommerlichen Salat als Vorspeise, danach gab es Geflügel mit Kartoffelpüree und frischer Tomatensoße und zum Nachtisch Erdbeeren mit Eis. Im stilvollen Ambiente der Gesellschaft Harmonie nahmen die Schüler an weiß gedeckten Tischen Platz und speisten mit Silberbesteck. "Für viele war es die einmalige Gelegenheit, in einem so feinen und gehobenen Restaurant essen zu können", sagt Anne Maronga. Auch die Kinder waren nach dem Essen begeistert: "Es hat super geschmeckt", waren sich alle einig.
Förderunterricht für Lernschwache
Rund 140 Schüler im Alter von 6 bis 16 Jahren besuchen zur Zeit die Fröbelschule in Wattenscheid. Über die Hälfte von ihnen stammt aus Elternhäusern, die ausschließlich von Hartz IV leben müssen. Als offene Ganztagsschule begleitet die Fördereinrichtung für Lernschwache die Schüler über den normalen Unterricht hinaus in speziellen Nachmittags-AGs. Von der Sprache über Sport und Körperwahrnehmung bis hin zu handwerklichen Fähigkeiten werden die Kinder und Jugendlichen dort in unterschiedlichen Bereichen durch qualifizierte Betreuer und Betreuerinnen gefördert.Bilder: Bettina Engel-Albustin / far