Historischer Viehdiebstahl im Ruhrgebiet

Bochum (idr). 2020 schenkte der damalige Dortmunder Oberbürgermeister Ulrich Sierau seinem Bochumer Amtskollegen eine kleine Kuh aus Ton – als „Friedensgeschenk“ und „Wiedergutmachung“ für einen historischen Viehdiebstahl. Die Kuh zieht jetzt ins Stadtarchiv um und wird dort Teil der stadtgeschichtlichen Sammlung.

Der Legende nach stahlen 1388 Dortmunder dem Grafen Engelbert III. von der Mark wertvolles Vieh. Bochumer Junggesellen brachten es zurück – und erhielten vom Landesherrn das Recht, sich alljährlich am Vorabend des 1. Mai einen Eichbaum aus seinen Wäldern zu holen und zu verkaufen. Damit war das Bochumer Maiabendfest geboren. Eigentlich sollte 2020 ein Kalb beim Traditionsfest übergeben werden, doch Corona machte dem Dortmunder Stadtoberhaupt einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen brachte er die kleine Ton-Kuh mit Corona-Schutzmaske in die Nachbarstadt.

Dort stand sie drei Jahre lang im Büro von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Am 20. April wird sie museal. Sie soll an die Pandemie, aber auch an die freundschaftliche Verbundenheit zwischen Dortmund und Bochum erinnern.

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