Neues Darmzentrum will mehr Krebskranke heilen
Bochum, Herne, Castrop-Rauxel und Hattingen: Evangelische Krankenhäuser, Krankenkassen und 200 niedergelassene Ärzte sichern Qualitätsdiagnostik und -therapie von Darmkrebspatienten vertraglich ab - Zentrum behandelt zwei von drei Neuerkrankungen.
Ruhrgebiet, im Januar 2006. Mehr als

Dr. Dietrich Hüppe, Sprecher der Regionalgruppe des Berufsverbandes niedergelassener Gastroenterologen (bng) Westfalen-Lippe: "Die hohen Fallzahlen zeigen, wie positiv die Qualität unseres Verbundes bereits heute von den Krebspatienten der Region eingeschätzt wird. Die niedergelassenen Ärzte sehen in dem neuen Darmzentrum einen wichtigen Schritt zur optimalen Versorgung der Patienten im Ruhrgebiet."
Tumorkonferenzen - Patientenpass - Austausch per Internet
Von der städteübergreifenden Zusammenarbeit profitieren die Darmkrebspatienten in beispielhafter Weise. "Unser großes Ziel ist es, die Sterberate deutlich zu senken und mehr Menschen zu heilen", betonen Prof. Dr. Matthias Kemen, PD Dr. Benno Mann, PD Dr. Helfried Waleczek und Dr. Henning G. Schulz, Chefärzte für Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie. Die Vorsorge und damit Früherkennung spielt hierbei eine ganz entscheidende Rolle. In regelmäßigen Tumorkonferenzen legen Hausärzte, Gastroenterologen, Pathologen, Radiologen, Onkologen, Strahlentherapeuten und Psychologen fachübergreifend Behandlungskonzepte für den einzelnen Kranken fest. Übersichtliche Kommunikationsstrukturen ermöglichen rasches Handeln und ersparen dem Patienten unnötige Zeitverzögerungen. Die Einführung von Patientenpässen und der Aufbau einer Internetplattform zum raschen Austausch von Befunden stehen auf der Prioritätenliste der Verbundpartner ganz oben.
"Behandlungspfad" beginnt beim ersten Arztbesuch
Die vier beteiligten Krankenhäuser erfüllen jeden Punkt der strengen Zertifizierungskriterien für Darmzentren, die die Deutsche Krebshilfe entwickelt hat. Heinz-Werner Bitter und Ulrich Froese, Geschäftsführer der Evangelischen Krankenhäuser: "Personell, fachlich und apparativ sind die Häuser des Verbundes optimal aufgestellt." Die Krankenkassen würdigen diese Qualität: AOK und die großen Ersatzkassen stehen kurz davor, die ersten Verträge für Integrierte Versorgung mit den Krankenhäusern und Ärztenetzen zu unterzeichnen. Die Vereinbarungen sichern ab, dass sich Darmkrebspatienten in Zukunft vom ersten Arztbesuch an auf einem standardisierten "Behandlungspfad" bewegen. Dieser gewährleistet durch eine leitliniengerechte Diagnostik, Behandlung und Therapie die jeweils optimale Versorgung. "Das Herausragende an diesen Verträgen zur Integrierten Versorgung ist, dass sich mit niedergelassenen Ärzten, Krankenkassen und Krankenhäusern gleich drei Partner gemeinsam für eine Verbesserung der Behandlungsabläufe für Patienten mit kolorektalem Karzinom einsetzen", erklärt die Geschäftsführung.(Susanne Schübel)
(Foto: Stefan Kuhn / press image)