Ruhr-Uni Bochum analysiert, warum Menschen sich selbst täuschen

Bochum/Antwerpen (idr). Selbsttäuschung hilft Menschen, in schwierigen Zeiten motiviert zu bleiben: Das ist die Theorie eines Forschungsteams der Ruhr-Uni Bochum. Gemeinsam mit der Universität Antwerpen haben die Philosophen analysiert, welche Rolle Selbsttäuschung im Alltag spielt und welche Methoden genutzt werden, um sich selbst etwas vorzumachen.

Dabei haben die Forschenden vier Strategien der Selbsttäuschung ausgemacht. So vermeiden Menschen Orte oder Personen, die Probleme mit sich bringen können – beispielsweise einen Elternsprechtag in der Schule. Eine andere Methode ist das Zurückweisen von Tatsachen, indem Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Quelle geäußert werden. Weitere Strategien sind die Verschiebung von Überzeugungen und das Generieren von Tatsachen aus einer mehrdeutigen Sachlage, die dazu dienen, das positive Selbstbild zu erhalten.

Laut der Wissenschaftler ist eine temporäre Selbsttäuschung normal und kann kurzfristig sogar sinnvoll sein. Besonders in Krisenzeiten kann sie jedoch dafür sorgen, dass ein notwendiges Umdenken blockiert wird.

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