Coronavirus: Schutzmasken und Desinfektionsmittel selber herstellen

Trotz NRW-weitem Kontaktverbot und Sicherheitsabstand bleibt es im Alltag oft schwierig, der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Das gilt besonders im Ballungsraum Ruhrgebiet. In Supermarktgängen passiert es schnell, dass man sich zu nahe kommt. Den Einkaufswagen haben schon Hunderte vor mir angefasst. Um den Virus auch in solchen Situationen einzudämmen, spielen Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel eine wichtige Rolle.

Schutzmasken selber herstellen, Foto: pixabay, iximus [ruhr-guide] Die leeren Supermarktregale machen es uns schwer, das Haus in eine virusfreie Zone zu verwandeln. Wir sind dem Mangel aber nicht schutzlos ausgeliefert: Desinfektionsmittel lässt sich mit einfachen Mitteln selbst herstellen. Das Gleiche gilt für Gesichtsmasken. Wir zeigen Euch wie’s geht!

Was können Masken und was nicht?

Das RKI rät seit Kurzem generell dazu, in der Öffentlichkeit einen Mund-und-Nasen-Schutz zu tragen: www.tagesschau.de. Dabei geht es darum, andere vor Viren zu schützen, die man eventuell selbst verbreitet, ohne davon zu wissen. Bei vielen Menschen verläuft die Infektion nämlich nahezu oder völlig symptomfrei. Auch wenn eine einfache Mund-Nasen-Maske den Träger nicht vor einer Infektion schützt, ist es deshalb schon allein aus Solidarität wichtig, sich an diese Empfehlung zu halten. Um den Mangel, der durch Hamsterkäufe und die verschärfte Situation in den Kliniken entstanden ist, nicht noch zu verstärken, lohnt es sich, die Masken einfach selbst herzustellen. Wer keine Nähmaschine zu Hause hat, muss nicht verzweifeln. Christian Drosten, Chefvirologe an der Berliner Charite, empfiehlt eine Anleitung aus Hongkong, für die man keine Nähkünste braucht: www.chip.de

Anleitung: Do-it-yourself-Masken ohne Nähen

Material: Küchentücher, Taschentücher, Gummibänder, Locher, Klebeband, ein Stück Draht.
1. Zwei Küchentücher und ein Taschentuch aufeinander legen.
2. In der Mitte durchschneiden.
3. Die drei Lagen am linken und rechten Rand mit Klebeband zusammenkleben (Klebeband von außen anlegen und zusammendrücken).
4. Die Ränder bzw. das Klebeband lochen (zwei Löcher links, zwei rechts).
5. Pro Loch ein Gummiband anbringen (ein Ende des Gummibandes nach dem Einfädeln durch sich selbst ziehen, vorsichtig stramm ziehen).
6. Stück Draht mit Klebeband am oberen Rand der Maske festkleben. Der Draht hilft dabei, die Maske an die Wölbung der Nase anzupassen.

Wer sich an Stoffmasken versuchen möchte, findet unter diesen Links schriftliche Anleitungen und Videos:
www.feuerwehr-abensberg.de
www.chip.de
www.essen.de.

Desinfektionsmittel selber herstellen, Foto: pixabay renateko

Desinfektionsmittel selber herstellen: einfaches Rezept

Neben Gesichtsmasken und Sicherheitsabstand zählt zu den wichtigsten Hygienemaßnahmen das regelmäßige Händewaschen. Falls gerade kein Waschbecken in der Nähe ist, sollte man Desinfektionsmittel für die Hände benutzen, insbesondere wenn man Klinken, Einkaufswägen und ähnliche Flächen berührt hat. Nicht jedes Mittel vernichtet neben den Bakterien auch 99,9 Prozent der Viren. Beim Klassiker Sterillium gilt dies z.B. nur für die Variante Sterillium Virugard. Nach der Welle von Hamsterkäufen steht man in der Hygieneabteilung ohnehin meist vor leeren Regalen. Man braucht allerdings keinen Chemiebaukasten, um Desinfektionsmittel selbst herzustellen.

Denkbar einfach ist das Rezept von Dr. Mark Benecke, Deutschlands bekanntestem Kriminalbiologen: www.home.benecke.com.

Zutaten: 99-prozentiger Alkohol (Ethanol oder Isopropyl-Alkohol; gibt es im Drogerie-Markt zum Reinigen von Oberflächen oder bei Amazon), Zitronensäure (auch erhältlich in der Drogerie zum Reinigen von Wasserkochern oder Kaffeemaschinen) und Wasser. Man mischt einfach 4 Teile Alkohol mit einem Teil Wasser und gibt einen Esslöffel Zitronensäure hinzu (auf einen Liter Flüssigkeit). Stellt man weniger als einen Liter her, genügt c.a. ein Teelöffel Zitronensäure. Das wars schon. Als Behälter eignet sich jede Sprühflasche. So kann man auch die leeren Desinfektionsflaschen direkt recyceln.

Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet hier ein Rezept zum Selbermachen, das die WHO vor Kurzem veröffentlicht hat: www.mdr.de.

Wir hoffen, Sie bleiben gesund. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um die Ärzte und Pfleger in den Kliniken zu unterstützen.

Foto: 1. pixabay, iXimus 2. pixabay, renateko