Tipps für den Lockdown: Spaziergänge und Wanderungen im Ruhrgebiet

Wem zuhause die Decke auf den Kopf fällt oder wer schon sein ganzes Stadtviertel erkundet hat und sich nach einem Tapetenwechsel sehnt, ist hier genau richtig. Das gesamte Ruhrgebiet bietet nämlich tolle Ausflugsziele für kürzere Spaziergänge oder längere Wanderungen, mit der Familie oder alleine. Eine der Freizeitbeschäftigungen, der man größtenteils ohne Einschränkungen nachgehen kann.

Wilde Gänse fliegen, Foto: pixabay [ruhr-guide] In einem endlos scheinenden Lockdown ist es kein Wunder, dass immer mehr Leute in die Natur wollen, denn sämtlichen Freizeit- und Sportaktivitäten kann nicht nachgegangen werden. Besonders während der kalten Jahreszeit ist es jedoch wichtig, an der frischen Luft zu sein und sich zu bewegen. Wenn man ans Ruhrgebiet denkt, fallen einem vielleicht als erstes Worte wie Kohle, Bergwerk und Maloche ein. Tief im Westen Deutschlands kann man allerdings so einiges Außergewöhnliches sehen und erleben. Leider sind aufgrund der Corona-Situation viele Events, wie zum Beispiel Eislaufen umgeben von imposanten Koksöfen der Zeche Zollverein, auf Glatteis gelegt worden. Trotzdem gibt es weiterhin viele Möglichkeiten, sich draußen aufzuhalten. Da wären zum einen die bekannten Ziele wie der Halterner Stausee oder der Tetraeder in Bottrop. Um diese und andere beliebte Ausflugsziele etwas zu entzerren, haben wir weitere Spaziertipps gesammelt. Denn während des Lockdowns haben sich laut RVR die Besucherzahlen in den Waldgebieten des Regionalverbandes Ruhr verdoppelt und an den Wochenenden sogar vervierfacht.

Die Halde Hoheward, Foto: pixabay

Industriekultur zu Fuß

Berge werden im Ruhrgebiet meistens durch Halden ersetzt. Die "neuen Berge" entstehen durch Aufschüttung von Abraum, Schlacke und Bauschutt des Bergbaus. Einige wurden umgestaltet und renaturiert, wodurch sie heute vielseitig für Besucher nutzbar sind. In Herten bekommt man die Halden im Doppelpack. Die RVR-Halde Hoppenbruch und die Halde Hoheward. Auf der Halde Hoppenbruch dreht sich alles um Windenergie. Ein besonders beliebtes Ausflugsziel dort ist der „Skulpturengarten Windkraft“. Nebenan, auf der Halde Hoheward ist das Thema Astronomie. Davon zeugt vor allem das große Horizontobservatorium und ein Obelisk als Schattenwerfer einer Sonnenuhr.

Jede Menge Wald

Im nördlichen Ruhrgebiet liegt der Naturpark Hohe Mark. Dort können größere aber auch kleinere Touren gestartet werden und mit ein wenig Glück auch Tiere beobachtet werden. Eine empfehlenswerte Strecke für einen Spaziergang führt 5 km durch das Rotbachtal. Wer einen Ausflug ins Mittelalter machen möchte, sollte im Muttental in Witten die Burg Hardenstein besuchen. An der Burgruine blickt man direkt auf die Ruhr und wird von dem Naturschutzgebiet Hardenstein umschlossen, in dem es einige Wege zum Spazierengehen gibt. Ganz in der Nähe befindet sich außerdem ein toller Skulpturenpark vor dem Schloss Steinhausen. Ruhr bei Hattingen, Foto: pixabay

Wildgänse und Biber

In der Auenlandschaft Bislicher Insel fühlen sich nicht nur Naturliebhaber wohl. Hier überwintern jedes Jahr tausende Wildgänse. Sie kommen aus der Arktis und suchen sich am Niederrhein ein warmes Winterquartier. Das Schutzgebiet der Bislicher Insel ist für die Vögel und auch für Biber und Silberreiher schlechthin ein Wasserparadies. Menschen schätzen wohl auch die romantische Atmosphäre, denn in der Hochwasserzeit überschwemmt der Rhein die Auen und es entstehen schöne Wasserlandschaften.

Um größere Menschenmassen zu vermeiden, sollten für Spaziergänge Randzeiten und auch lieber Wochentage gewählt werden. Kommt man doch in den “Feierabendbummel” gelten natürlich auch draußen die gängigen Abstandsregeln gemäß der Coronaschutzverordnung des Landes NRW.

Fotos: pixabay