Bier-LKW, Foto: Rasche

Brauerei-Museum Dortmund

Die Bierindustrie ist einer der Gründe, warum Dortmund einst die „führende deutsche Industriestadt“ war. Im 20. Jahrhundert konnte Dortmund durch die Bierherstellung und die Kohle- und Stahlindustrie diesen Titel erwerben. Da liegt es auf der Hand, dass diesem gesellschaftlich und wirtschaftlich wichtigen Aspekt auch ein Museum gewidmet werden muss! Die Ausstellung verrät dem Besucher viel über die Herstellung des so beliebten Getränks und zeigt die Geschichte Dortmunds als „Bierstadt“.

Bier-LKW, Foto: Rasche

[ruhr-guide] Die Geschichte der Bierstadt Dortmund beginnt schon im Mittelalter. Das Bier wurde immer beliebter und so bekam Dortmund im Jahr 1293 das sogenannte Braurecht von König Adolf von Nassau verliehen. Während der Industrialisierung wurde die Bierstadt dann auch international bekannt. Zur Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich Dortmund zu einer wahren „Braumetropole“ und die Bierindustrie mit insgesamt ca. 30 Brauereien war aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. In Europa, Amerika, Afrika und Asien wurde das Dortmunder Helle zum Objekt der Begierde, was dazu führte, dass der Bierausstoß in Dortmund bis zum Jahr 1913 auf 1,6 Millionen Hektoliter stieg.

Niederschläge der Bierindustrie

Klar litt auch die Bierindustrie unter dem ersten Weltkrieg doch danach erlebten das Dortmunder Union, Ritter, Actien, Stifts, Kronen, Tier und Hansa einen noch größeren Aufschwung. Auch nach dem zweiten Weltkrieg schaffte Dortmund es, die Produktionsstätten wieder aufzubauen. Um das Jahr 1960 produzierten die Ritter-Brauerei, die Actien-Brauerei, die Kronen-Brauerei und die Union-Brauerei, welche vier der damals vorhandenen sechs deutschen „Hektoliter-Millionäre“ waren, weiterhin fleißig das begehrte Getränk. Nachdem sich die Brauereien in den 1970ern zusammenschlossen, wurden leider viele von ihnen geschlossen. Heute wird nur noch in der Dortmunder Actien-Brauerei gebraut.

Zur Entstehung des Museums

Historisches Sudhaus, Foto: Brauereimuseum Dortmund
Nachdem alle Turbulenzen überwunden waren, wurde dort, wo damals die Kronen-Brauerei produzierte, im Jahr 1981 ein „Lehrmuseum“ rund um das Thema Bierbrauerei gegründet. Wegen langwieriger Bauarbeiten musste das Museum allerdings im Jahr 2000 schon wieder geschlossen werden. Erst 2006 eröffnete das Brauereimuseum am 23. April, am Tag des Bieres, wieder seine Pforten. Heute befindet es sich dort, wo früher die Actien-Brauerei stand. Das Maschinenhaus und die -Halle der vormaligen Hansa-Brauerei dienen als Ausstellungsfläche.

Die Ausstellung des heutigen Brauerei-Museums

Die Ausstellung verdeutlicht dem Besucher die Verknüpfung zwischen der Stadtentwicklung Dortmunds und der Bierindustrie. Die Standorte der verschiedenen ehemaligen Dortmunder Brauereien werden vorgestellt und unter anderem kann die Dampfmaschine, der Kältekompressor und der Generator unter die Lupe genommen werden. Besonders interessant sind für Bier-Fans außerdem die längst veralteten Bier-Werbespots und -Plakate. Auch Abfüllmaschinen können aus nächster Nähe betrachtet werden. Der beschilderte Weg durch die Ausstellung führt außerdem an einer Art Kino vorbei, wo ein Film über die Braugeschichte Dortmunds gezeigt wird.

Das Museum ist für alle ein Muss, die erfahren wollen, woher ihr Bier kommt und was alles damit passiert, bevor die Etiketten mit den unterschiedlichen Aufschriften auf die Flasche kommen!

Brauerei-Museum Dortmund

Steigerstr. 16
44145 Dortmund

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr, So 10 – 17 Uhr
Do 10 – 20 Uhr
Sa 12 – 17 Uhr

(Stand: Jan 2024, Angaben ohne Gewähr)
Fotos 1,2: Brauereimuseum Dortmund
Foto 3: Rasche

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