Wiederaufbau in Deutschland: Hausbau in der Barkhofsiedlung in Nordwalde (Kreis Steinfurt), 1955.
Foto: privat; Repro: LWL

Vertreibung und Wirtschaftswunder

Der LWL stellt das Internetportal „Vertreibung und Wirtschaftswunder“ online: Dokumente, Exponate und Fotos sowie 47 individuelle Lebensgeschichten zeigen Erfahrungen von Flucht, Vertreibung, Ankunft im Westen, individuellem Neuanfang und Integration.

Dortmund (lwl). Der Wiederaufbau in Deutschland: Hausbau in der Barkhofsiedlung in Nordwalde (Kreis Steinfurt), 1955.
Foto: privat; Repro: LWLLandschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) stellte am Freitag (23.2.) das Internetportal „Vertreibung und Wirtschaftswunder“ online. Das Portal beschäftigt sich mit der Geschichte der 15 Millionen Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat in den bis dahin deutschen Ostgebieten sowie ihren Siedlungsgebieten in Mittel- und Südosteuropa verloren. „1950 lebten knapp acht Millionen von ihnen in der Bundesrepublik und über vier Millionen in der DDR. Ihre Integration gilt als eine der Erfolgsgeschichten Nachkriegsdeutschlands“, erläutert Projektleiterin Dr. Dagmar Kift aus dem LWL-Industriemuseum in Dortmund.

Unter www.vertreibung-und-wirtschaftswunder.de dokumentieren zahlreiche Dokumente, Exponate und Fotos sowie 47 individuelle Lebensgeschichten Erfahrungen von Flucht, Vertreibung, Ankunft im Westen, individuellem Neuanfang und Integration. Dass im wirtschaftlichen Wiederaufbau vor allem Arbeitskraft und Fachwissen der Menschen aus dem Osten gefragt waren, zeigt das Portal anhand von sieben Industriezweigen aus NRW. Hier ersetzten sie als Arbeitnehmer fehlende Arbeitskräfte und siedelten als Unternehmer neue Industriezweige an.

Noch immer wird in zahlreichen öffentlichen Debatten um eine angemessene Erinnerung an Flucht und Vertreibung, deren Vorgeschichte und Folgen gerungen. Kift: „Mit einer Zusammenfassung der wichtigsten aktuellen Debatten, ergänzt durch eine umfangreiche, kommentierte Linkliste zur Vertiefung des Themas, bietet unser Portal einen vielseitigen Einstieg in die Geschichte der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen.“

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