Die Alpha Boy School lehrt die künftige Kulturhauptstadt, was Ska made in Ruhrgebiet bedeutet

Essen. Original

Umsonst und draußen – das ist die ultimative Devise im Ruhrgebiet. Am letzten Wochenende gab es rund um den Kennedyplatz auf zehn Bühnen bis zu 800 Künstler zu erleben. Zum Festauftakt am Freitag begeisterten Alpha Boy School, Martin Jondo und Tomte, vor der Schlager- bühne wurde kräftig geschunkelt und auf dem Weberplatz tanzte das bunte Partyvolk zu Psychedelic-Trance-Sound. Zum Abschluss am Sonntag gab es die traditionelle Open Air-Gala mit viel Klassik.

[ruhr-guide] Der Sommer 2006 hat es in sich, nicht nur was den Dauerregen nach der Rekordhitze angeht. Und so geht die Open Air-Saison im August in den Endspurt, wenn sich an diesem Wochenende bei „Essen. Original“ wieder eine lange und bunte BesucherschlangeDie Alpha Boy School lehrt die künftige Kulturhauptstadt, was Ska made in Ruhrgebiet bedeutet zwischen Hauptbahnhof und Viehofer Platz durch die Innenstadt wälzt. Von Rock bis Ska, von Schlager bis Kleinkunst, von Schlemmen bis Schauen pilgert das Ruhrgebiet nun bei hoffentlich trockenem Wetter durch die künftige Kulturhauptstadt. Dabei war der Auftakt am Freitag ein wenig schleppend. Bei aufklarendem Himmel aber noch geöffneten Geschäften zog es die Ruhrstädter eher zum Shopping als zum Stadtfest der Superlative. Hier und dort wurden noch Stände aufgebaut, Büroangestellte eilten von der verlängerten Mittagspause zurück an den Schreibtisch.Beste Stimmung beim Auftakt zu Essen. Original Doch vor der großen Bühne auf dem Kennedyplatz versammelte sich eine kleine bunte und vor allem junge Schar Musikfans. Das Motto an diesem Freitag lautete „Zeche Carl rockt“, hatten die Konzert-Macher Nr. 1 der Stadt doch ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Nachdem Sheynao die ersten Gitarrensalven auf das spärlich anwensende Publikum abgefeuert hatten, zündeten Alpha Boy School zur besten Kaffee-und-Kuchen-Zeit ein Ska-Feuerwerk erster Kajüte. Kurz aber um so intensiver war der Auftritt der Bochumer, auf halbem Weg zu einem Konzert in Hannover spielten Karsten Thorsten Kindermann gibt es richtigen Ton an: Alpha Boy School bei Essen. OriginalRiedel & Co. Songs aus ihrem Ende September erscheinenden Album „One in a million“ sowie die Ska-Hymne „Rude Boy“ und den Cover-Knaller „Boys don’t cry“. Mit viel Witz und einigen Seitenhieben auf die nachfolgenden Acts Martin Jondo und vor allem Tomte, begeisterten Alpha Boy School mehr denn je das tobende Publikum.

Einmal quer durch die weitläufige Essener Innenstadt gibt es beim Essen. Original-Wochenende so einiges zu sehen und entdecken. Vom festivalüblichen Crêpe-Stand über die Würstchenbude zum Asia-Food ist neben den zahlreichen " title=Bierständen bestens für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Auf der Viehoferstraße reihen sich die Verkaufsstände dicht an dicht, aus einer Seitenstraße hört man Akustikgitarrenklänge, wir gelangten zum Pferdemarkt mit der Unperfekthaus-Bühne und dem Liedermachertrio Schall & Rausch. Viel los war hier noch nicht am frühen Abend, mal sehen ob auf dem Weberplatz schon getanzt wird. Und tatsächlich, von einer Bühne im Miniformat beschallte DJ Alexander Ligowski den von Wohngebäuden umsäumten Platz mit treibendem Bunt vom Kopf bis zu den Füßen: Zur " title=Psychedelic- Trance-Sound. Einige Anwohner schauten ungläubig aus den Fenstern und wunderten sich über das bunte Treiben vor ihrer Haustür. Auch zufällig vorbei kommende Passanten blieben stehen und begannen unmittelbar mit dem Fuß zu wippen. „Sounds & Bytes – die Trend- und Kulturmeile“ hat sich u.a. hier niedergelassen und feierte ihr ganz eigenes Stadtfest. Man wünschte sich ungefähr 200 Partypeople mehr auf dieser langsam in Schwung kommenden Open Air-Party. Auf unserer Suche nach der typischen Essen. Original-Stimmung gelangten wir dann aber wieder zurück zum Kennedyplatz, wo es zum Auftritt von Pale Essen. Original auf dem Kennedyplatzinzwischen richtig voll geworden war. Viele der angereisten Besucher warteten schon auf die Top Acts des Tages: Ab halb neun gaben sich Reggae-Newcomer Martin Jondo, Muff Potter und Tomte die Klinke in die Hand, feierten bis tief in die Nacht einen tollen ersten Essen. Original-Tag.

Von Chanson- und Klassik-Töne auf dem Hirschlandplatz bis zu wahren Schunkelhighlights direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Zur besten Festivalzeit hieß es auf dem Willy-Brandt-Platz: It’s Partystimmung vor der Schlagerbühne: Zu Essen .Original wurde kräftig geschunkeltSchlagertime. Da wurde mitgeklatscht, mitgesungen und getanzt vor der kleinen Bühne, als das Trio Playa Rouge die bekanntesten Schlagerhits wie „Die kleine Kneipe“ oder „Barbados“ zum Besten gaben. Bei einem Essen. Original- Streifzug zeigt sich nicht nur wie abwechslungsreich die Veranstalter das Fest für die ganze Familie gestaltet haben, man bekommt auch zu spüren, wie groß die Essener Innenstadt ist. Mit platt gelaufenen Füßen und vielen Eindrücken macht man sich dann wieder auf den Weg nach Hause, um genügend Schlaf und damit Durchhaltevermögen für die weiteren zwei Tage in der orginalen Stadt Essen zu bekommen.

Auf acht Bühnen gab es auch am Samstag und Sonntag wieder ein buntes und tolles Musikprogramm. Made in Essen bei Essen. Original – das hat Tradition. Kommt zu Essen. Original: " title=Am Samstag kam das Publikum des Stadtfestivals in den Genuss von Newcomerklängen von den Essener Bands Fett Drauf Peoples, nurso, the FreMdenzimmeR, Moron Mafia oder Hyproglow. Die Dancefloorstage legte noch mal einen Zahn zu und holte BIG BANG, DJ JOYRIDER, Oliver Klein & Sven Palzer, BECKERS SPACE SAFARI „live pa“ sowie Tsuyoshi Suzuki aus Japan an die Turntable. Eine wilde Mischung, nämlich Jazz und Comedy sorgten auch vor der Bühne am Kennedyplatz für Andrang, als beispielsweise die Metal Hammer-Slayer for Big Band ihre ganz eigenen Interpretationen von Slayer-Songs zum besten gab oder die Party Popes die Rückkehr des Flokati-Funk feierten. Mr. NightWash, Knacki Deuser, war ebenso mit dabei wie Heinz Gröning.

Elektrosounds meets Klassik hätte das inoffizielle Motto am Abschlusstag von Essen. Original lauten können. Chris Source, Tomtron, Groovekeepers aka Greg & Alegria, New Age Hippies live und Nathalie de Borah heizten den Besuchern mächtig ein. Zeitgleich beschallten das Sinfonische Blasorchester der Folkwang Musikschule, das Landesblasorchester NRW, The Grillo Allstars und die Essener Philharmoniker unter der Leitung von Intendant und Generalmusikdirektor Stefan Soltesz den Kennedyplatz und sorgten bei ihrer Open Air-Gala in der Essener Innenstadt für den ultimativen Stilmix – in einer Kulturhauptstadt ist so etwas verpflichtend.

Vom Krimistück zu deutschem Elektrogitarrenpop, vom Liedermacherprogramm bis zu Dark-Hop-Fusion-Funk: Die Unperfekthaus-Bühne auf dem Pferdemarkt machte so einiges möglich, nämlich ein Programm für Jung und Alt – ganz so, wie Essen. Original in jedem Jahr ist: überraschend originell.

Essen. Original

25. bis 27. August 2006

(sl)

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