Jim Dine, Museum Folkwang

Museum Folkwang – Jahresprogramm 2015

Das Essener Museum Folkwang präsentiert sein neues Jahresprogramm und möchte damit an die Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. Dabei wird im Jahr 2015 der Fokus der Ausstellung auf Fotografie liegen: Detlef Orlopp, Joan Mitchell oder Robert Frank sind nur drei der vielen Künstler, deren Kunstwerke gezeigt werden. Der Höhepunkt des Ausstellungsjahres wird die Ausstellung „Der Schatten der Avantgarde – Rousseau und die vergessenen Meister“ sein, in der erstmalig die als „naive“ Kunst bezeichneten Werke denen von Akademikern wie Pablo Picasso gegenübergestellt werden.

[ruhr-guide] 2014 war das bisher erfolgreichste und meist besuchte Jahr des Museum Folkwang inJim Dine, Museum Folkwang Essen. An diesen Erfolg anknüpfend präsentiert Museumsdirektor Tobia Bezzola nun das Jahresprogramm 2015, das an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen und es vielleicht sogar übertreffen soll. Gezeigt werden Ausstellungen und Projekte, bei all denen der Schwerpunkt auf Fotografie gelegt wird. Dabei wendet sich die Vermittlung des Museums verstärkt der Erwachsenenbildung zu und möchte lebenslanges Lernen und Inklusion fördern. Natürlich werden auch die erfolgreichen Projekte zum Wissenserwerb von Kindern, Jugendlichen und Studierenden fortgesetzt. Das Museum setzt verstärkt auf Audio-Guides, Methoden-Boxen und Führungen, wodurch sich nun stärker an den Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Besucher orientiert werden soll.

Otobong Nkanga
Tracing Confessions
23. Januar – 18. Mai 2015

Die Künstlerin Otobong Nkanka, eine in Antwerpen lebende Nigerianerin, präsentiert ein zweiteiliges Projekt im Folkwang Museum. Ein Teil dieses Projekts ist das Programm 25/25/25 der Kunststiftung NRW. Für dieses fotografierte Nkanga verschiedene Mitarbeiter des Museums in den Depots mit mehreren ausgewählten Objekten. Damit thematisiert sie die Museumswelt „hinter den Kulissen“. Eines ihrer Motive wurde in ganz Essen plakatiert, um Werbung für die Ausstellung zu machen. Der zweite Teil ihres Projekts dreht sich um die Vielfalt der Erzählungen, die ein Sammlungsobjekt in sich vereinigt. Dazu fertigte sie Installationen aus Zeichnungen, Textildrucken, Ausstellungsmöbeln und Objekten an.

Anschläge von „Drüben“
DDR-Plakate 1949-1990
6. Februar – 19. April 2015

25 Jahre nach dem Fall der Mauer thematisiertDDR-Plakat das Folkwang Museum in Zusammenarbeit mit der Stiftung Plakat Ost aus Berlin die Vergangenheit der Plakatkunst in der damaligen DDR. Die Bilder werden chronologisch gegliedert unter den Themen Propaganda, Produktwerbung sowie Kunst und Kultur gezeigt. Dabei werden einerseits die ideologischen Vorgaben der DDR im Plakat dargestellt und andererseits auf die künstlerischen Leistungen verwiesen, die trotz Bedrückung, Materialknappheit und Druckqualität verwirklicht werden konnten.

Detlef Orlopp
Nur die Nähe – auch die Ferne. Fotografien.
27. Februar – 31. Mai 2015

Detlef Orlopp hat in seinen nunmehr 60 Jahren als Fotograf seine eigenständigen fotografischen Werke perfektioniert. Der nun in Sankt Goar lebende Künstler studierte in den 1950er Jahren an der Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken bei Otto Steinert, von dessen „subjektiver Fotografie“ er stark geprägt wurde. Doch schnell entwickelte Orlopp eine eigene fotografische Sichtweise, mit der er die Oberfläche von Landschaften in ein sowohl gestaltetes als auch reduziertes Bild verwandelt. Dabei verliert er nie den Bezug zu seinen Motiven. Zu diesen gehören Gebirgsformationen, Gletscher, Wasseroberflächen sowie Gesichter. Die kommende Ausstellung veranschaulicht in der Retrospektive rund 150 Fotografien.

Joan Mitchell
The Sketchbook Drawings
27. Februar – 31. Mai 2015

In der Ausstellung „The Sketchbook Drawings“The Sketchbook Drawings, Joan Mitchell werden Zeichnungen aus Joan Mitchells Skizzenbüchern aus den 1960er-Jahren gezeigt, die vorher noch nie präsentiert wurden. Die rund 60 Pastelle und Faserzeichnungen werden als komplett eigenständige, vollgültige Werke angesehen, die nicht zur Vorstudie anderer Gemälde gelten.
Mitchell hatte engen Kontakt zu Dichtern und Malern der New York School wie Jackson Pollock, Clyfford Still oder Mark Rothko und zählt nunmehr zu den wichtigsten Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Conflict, Time, Photography
10. April – 5. Juli 2015

In der im Frühling laufenden Ausstellung werden Fotografien von Kriegsschauplätzen Stunden, Tage, Monate und sogar Jahre nach dem Ereignis gezeigt. Dabei soll nicht die Geschichte der Kriegsfotografie an sich im Mittelpunkt stehen, sondern die Bewältigung traumatischer Konflikte. Die Gruppenausstellung beinhaltet rund 200 Exponate aus der Zeit von 1855 bis 2013 von Künstlern wie Don McCullin, Pierre Anthony-Thouret oder Simon Norfolk – um nur einige Namen zu nennen. Die Bilder entstammen unterschiedlichen geopolitischen und kunsthistorischen Kontexten.

12 Monate/ 12 Filme – Erkundungen im Raum
Sammlung Goetz zu Gast im Museum Folkwang
18. April 2015 – 1. Mai 2016

In Kooperation mit der Sammlung Goetz aus München zeigt das Museum Folkwang im monatlichen Wechsel 12 Videos und Filme wichtiger zeitgenössischer Künstler wie beispielsweise Stan Douglas, Jesper Just oder William Kentridge. Das Filmjahr wird im April eröffnet von Hans Op de Beecks „Staging Silence“ aus dem Jahr 2013, durch das der Zuschauer lernen kann, wie künstlich Welten geschaffen werden und Setdesign funktioniert. In den anderen Filmen werden Stadt- und Innenräume sowie unheimliche Räume thematisiert.

Robert Frank
Books & Films, 1947-2014
24. April – 16. August 2015

Das Essener Museum Folkwang widmet dem Künstler RobertRobert Frank Frank eine Ausstellung und zeigt seine vielen publizierten Bücher und Manuskripte sowie all seine filmischen Werke. Frank ist einer der einflussreichsten Fotografen, der sich hauptsächlich mit der subjektiven Dokumentarfotografie beschäftigt und sie revolutionierte. Präsentiert wird eine Auswahl bisher nicht gezeigter Kontaktabzüge, die per Acryl-Inkjetdruck auf bis zu vier Meter lange Zeitungspapierbahnen gedruckt und direkt auf die Wände des Museums geklebt werden. Frank sagt dazu: „Cheap, quick, and dirty, that’s how I like it!“ Zeitgleich wird Franks seltene Serie „From the Bus“ aus 1958 ausgestellt. Diese markiert seinen Übergang von der Street Photography zum Film.

CHINA 8
Works in Progress
Fotografie aus China
15. Mai – 13. September 2015

Während des Ausstellungsprojekts CHINA 8 in acht Städten und neun Museen im Rheinland und Ruhrgebiet werden Werke zeitgenössischer chinesischer Fotografie gezeigt. Auch das Museum Folkwang beteiligt sich und präsentiert Werke chinesischer Fotografen und Künstler, die im Jahr 2015 produziert wurden und zeitgleich auch erstmals in China veröffentlicht werden. Somit wird eine Bestandsaufnahme der chinesischen Fotografie in Echtzeit vorgenommen. Zu den 20 Fotografen gehören unter anderem Cai Dong Dong, CHEN Shaoxiong und Chen Wie.

Der Schatten der Avantgarde
Rousseau und die vergessenen Meister
2. Oktober 2015 – 10. Januar 2016

In dieser von Kasper König und Falk Wolf kuratierten Schatten der AvantgardeAusstellung werden die Werke verschiedenster Autodidakten der Moderne gezeigt. Diese werden oft als „Naive“ oder „Outsider-Kunst“ bezeichnet, obwohl sie den Werken renommierter, akademischer Künstler an Energie und Intensität ebenbürtig sind. Die Gruppenausstellung beinhaltet Werke von Henri Rousseau, André Bauchert, Séraphine Louis und Weiteren, die den Schlüsselwerken von unter anderem Honoré Daumier oder Pablo Picasso gegenübergestellt werden.

Jim Dine
About the Love of Printing. Grafik 1960-2015
30. Oktober 2015 – 31. Januar 2016

In einer großen Retrospektive zum 80. Geburtstag des Pop Art-Künstlers Jim Dine stellt das Museum Folkwang rund 150 Werke des Amerikaners aus. Die Ausstellung vereint die mehr als 50 Jahre alte Schaffensgeschichte des Künstlers, der schon früh große Anerkennung für seine Werke einheimste und seither zu den weltweit wichtigsten Künstlern des Pop Art der 1960er gehört. Die Besucher werden Holzschnitte, Lithografien sowie Radierungen zu sehen bekommen.

Museum Folkwang

Museumsplatz 1
45128 Essen

Neue Öffnungszeiten seit 1.1.2015
Sammlung und Ausstellungen
Di – So: 10 – 18 Uhr
Do und Fr: 10 – 20 Uhr
Montag geschlossen

Foto 1: VG Bildkunst Bonn, 2015; Foto 2: Museum Folkwang; Foto 3: Estate of Joan Mitchell; Foto 4: Robert Frank; Foto 5: © Fondation Beyeler, Riehen/Basel (Foto: Robert Bayer)

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