Ein Dummy als Notfallpatient: Dr. Kirstin Rosengarten, Arzt im Praktikum Martin Bellgardt, Dr. Heike Vogelsang und Brandmeister Hans-Dieter Müller (von links) weihten die neue Zentrale Patientenaufnahme des St. Josef-Hospitals - Universitätsklinikum ein.

Mehr Qualität für kleine und große Patienten

Das St. Josef-Hospital – Klinikum der Ruhr-Universität Bochum – nimmt neue Kinderintensivstation und Zentrale Patientenaufnahme mit Liegendanfahrt in Betrieb.

Bochum/Ruhrgebiet, im April 2006. Ein Dummy als Notfallpatient: Dr. Kirstin Rosengarten, Arzt im Praktikum Martin Bellgardt, Dr. Heike Vogelsang und Brandmeister Hans-Dieter Müller (von links) weihten die neue Zentrale Patientenaufnahme des St. Josef-Hospitals - Universitätsklinikum ein.Krankenhäuser, die im modernen Qualitätswettbewerb bestehen wollen, müssen sich nicht nur inhaltlich, sondern auch baulich verändern. Das St. Josef-Hospital – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum ist in diesem Punkt einen großen Schritt vorangekommen: Am Mittwoch, 26. April, weiht das Haus eine neue, auf die Versorgung schwer brandverletzter Kinder spezialisierte Intensivstation in der Universitätskinderklinik und die lang erwartete Zentrale Patientenaufnahme (ZPA) mit Liegendanfahrt ein. Beide Einrichtungen – die modernsten ihrer Art in NRW – wurden vom Land mit insgesamt rund 4 Mio. Euro gefördert.

Intensivbehandlung von Kindern immer wichtiger

Ab sofort steht schwerst erkrankten Kindern in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität eine hochmoderne und technisch bestens ausgerüstete Kinderintensivstation zur Verfügung. Auf insgesamt 430 qm verteilen sich sechs Intensivbetten, darunter drei Betten für schwer brandverletzte Kinder sowie zwei Mutter-Kind-Einheiten. Prof. Dr. Christian Rieger, Direktor der Universitätskinderklinik: „Die Betreuung von Kindern jenseits des Neugeborenenalters, die intensiv überwacht und intensiv behandelt werden müssen, hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung ist auch auf die Erfolge in der Behandlung chronischer Krankheiten zurückzuführen.“

Moderne Kinderintensivmedizin mit freundlichem Antlitz

Bei der Sonne, Sand und Meer: Ferienfarben prägen die Stimmung in der neuen Kinderintensivstation, die von Klinikdirektor Prof. Dr. Christian Rieger, Schwester Bärbel Schmitz und der Innenarchitektin Gudula Be-Pechold (von links) eingeweiht wurde.Konzeption haben die Architekten gemeinsam mit Ärzten und Schwestern darauf geachtet, dass die Station hell, freundlich und positiv wirkt. Unter dem Motto „Sonne, Sand und Meer“ wurden die Räume komfortabel und behaglich gestaltet. Durch private Spenden war es möglich, die Zimmer mit freundlichen Bildern und modernen TV-Geräten auszustatten. Parallel dazu verfügt die Stadion selbstverständlich über modernste Medizintechnik. Geschultes und speziell ausgebildetes Fachpersonal wird die schwer brandverletzten Kinder betreuen. Diese werden in Bochum ohne Altersbeschränkung aufgenommen und versorgt. Das Badezimmer der Station wurde speziell für die Waschung der kleinen Patienten vorbereitet.

Schnelle Hilfe für alle – medizinisch, pflegerisch, administrativ

Von großer Bedeutung für Patienten und Ärzte ist die neue Zentrale Patientenaufnahme mit einer Anfahrt für Liegendkranke. Ihr kommt aufgrund der zentralen Lage des Krankenhauses zur Autobahn und zu den großen Veranstaltungszentren der Stadt eine besonders hohe Bedeutung zu. Der neue Bereich umfasst auf mehr als 400 qm zentrale Aufnahme-, Untersuchungs- und Behandlungsräume. Hier werden die Patienten fächerübergreifend bis zur Verlegung auf die Station versorgt. Die Effektivität des Aufnahmeprozesses wird auf diese Weise enorm verbessert.

Für zwei Rettungswagen gleichzeitig

Für die Hilfesuchenden bedeutet dies ein hohes Maß an Sicherheit und Klarheit, welcher Arzt für sie zuständig ist. Für alle Patienten, die ins St. Josef-Hospital kommen – egal ob zu Fuß, per Taxi oder mit dem Krankenwagen – gibt es ab sofort nur noch eine zentrale Anlaufstelle. Auf diese Weise wird blitzschnelle Hilfe möglich – medizinisch, pflegerisch und administrativ. Dr. Christoph Hanefeld, Oberarzt in der Kardiologie des St. Josef-Hospitals und ärztlicher Leiter des Notarztstandortes der Klinik: „Durch die neuen Räumlichkeiten ist eine unverzügliche Behandlung der Notfallpatienten möglich: Die Anfahrt ist für die Ankunft von zwei Rettungswagen gleichzeitig ausgestattet. Sie befindet sich im Abstand von nur 20 Metern zu den Behandlungsräumen. Hier können die Patienten umfassend versorgt werden.“ Die Ausstattung ermöglicht nicht nur chirurgische und unfallchirurgische Maßnahmen, sondern auch die Behandlung aller internistischen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall sowie lebensbedrohlicher Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Die neue ZPA wird außerdem über ein Brustschmerzzentrum verfügen.

(Susanne Schübel)

Fotos: St. Josef-Hospital

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