Burgruine Raffenburg

Burgruine Raffenburg

Klein aber fein: die Überreste der Raffenburg in Hagen liegen auf einem Hügel versteckt im Wald. Anhand der Grundmauern lassen sich die ehemaligen Burggebäude sehr gut erkennen. Ein Ort mit besonderer Ausstrahlung …

[ruhr-guide] Auf einem Nachbarhügel neben dem bekannten Burgruine RaffenburgSchloss Hohenlimburg in Hagen verbirgt sich tief im Wald die Ruine der Raffenburg. Von der Straße aus zweigt ein kleiner, unscheinbarer Weg in den Wald. Der Pfad wird recht steil und führt schnell zur Bergkuppe des Raffenbergs auf 237 Meter hinauf.

Dort oben liegt die Ruine der ehemaligen Raffenburg. Diese wurde im Limburger Erbfolgekrieg im Jahr 1288 nach langer Belagerung von Graf Eberhard von der Mark eingenommen – vermutlich wegen Wassermangels ­ und anschließend teilweise zerstört. Bis ins nächste Jahrhundert wurden die verbliebenen Burggebäude weiter als Lehen vergeben. Wann die Raffenburg erbaut wurde, ist bis heute trotz zahlreicher Bodenfunde nicht ganz geklärt. Die Forschung vermutet, dass es sich hier um eine Anlage des frühen 13. Jahrhunderts handelt, andere weniger plausible Spekulationen siedeln den Bau der Raffenburg im 12. Jahrhundert an, obwohl vermutlich nur ein Fundstück, ein Reitersporn, vor das Jahr 1200 datiert werden kann.

Ruinen im Wald

Heute finden sich zwar nur noch einige Grundmauern der Burmannenhäuser, des Bergfrieds und des Palais – allerdings lassen die ehemaligen Anlagen Überreste des alten Berfried der Burg Raffenburgsehr gut erahnen, so dass sich der Besuch lohnt. Auch ist der Ort schön gelegen und hat seinen eigenen Flair. Ehemals besaß die Burg eine mehr als Meter dicke Ringmauer mit zwei Türmen. Einige Gebäude waren unterkellert. Die frühere Zisterne ist noch gut zu erkennen und der Torhauskeller wurde 1978 teilweise restauriert. Eine Schautafel informiert sehr übersichtlich über die verschiedenen Bereiche der Raffenburg.

Um die Belagerung rankt sich eine traurige Legende: Als der Raubritter Humbert, der hier angeblich lebte, sah, dass die Burg bei der Belagerung nicht mehr zu halten war, ergab er sich unter der Bedingung, dass sein Weib all das mitnehmen dürfe, was Sie in drei Malen von der Burg tragen könne. Und so geschah es, dass die starke Frau zuerst ihn, dann den Sohn und zuletzt das ganze Gold aus der Burg ins Tal hinab trug – und anschließend vor Erschöpfung tot zusammenbrach.

Das Raffenbergdenkmal

Etwas versteckt auf einer Felsklippe steht das Raffenbergdenkmal aus dem Jahr 1837, das an Emil Friedrich I. Fürst zu Bentheim-Tecklenburg, Überbleibsel der Raffenburg in Hagen Hohenlimburgletzter Regent der Grafschaft (Hohen-)Limburg erinnern soll. Der Sandsteinobelisk wurde im Jahr 1983 renoviert. Nur wenige hundert Meter entfernt, in Richtung Hohenlimburg, finden sich im Wald die Gräben der Franzosenschanze.

Unsere Empfehlungen:

Die Raffenburg erreichen Sie am besten vom Parkplatz des ehemaligen Märchenwaldes. Hier führt der versteckte Weg schräg gegenüber den Hügel hinauf. Ein Besuch des Schlosses Hohenlimburg ist sehr empfehlenswert. Raffenburg und Hohenlimburg lassen sich auch hervorragend mit einer landschaftlich sehr reizvollen Wanderung verbinden.

Burgruine Raffenburg

Piepenbrink 65 (ehemaliger Märchenwald Hohenlimburg)
58119 Hagen

Anfahrt:
PKW: A45 Abf. Hagen-Süd (12) auf L693/Volmeabstieg Richtg Hagen-Süd / Breckerfeld, links L693/Volmeabstieg Richtg Holthausen, in Holthausen rechts Schmalenbeckstr., links Husterstr., weiter auf Klippchen, weiter auf Weissensteinstr., rechts Alte Stadt, rechts Piepenbrink

ÖPNV: von Hagen Hbf RB91 bis Hagen Hohenlimburg Bf, von dort Taxi oder Fußweg

(pk)

Bildquelle: Widbert Felka

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