Vom Fußballspieler zum Filmemacher: Im Namen des SC Westfalia 04 Herne überreichte Verwaltungsratsmitglied Ingo W. Paeske das Ehrentrikot an Regisseur Sönke Wortmann.

Erst Ehrenring, dann Ehrentrikot

Gestern erhielt Filmregisseur und Ex-Fußballer Sönke Wortmann für seine Verdienste um den deutschen Fußball den Leibniz-Ring des Presseclubs Hannover. Parallel dazu zeichnete Wortmanns ehemaliger Verein, die SC Westfalia 04 Herne, den Regie-Star mit der Ehrenmitgliedschaft aus. Das Ehrentrikot überreichte in Hannover der Herner Zahnarzt Ingo W. Paeske, Mitglied des Westfalia- Verwaltungsrates.

Hannover/Herne, 6. Dezember 2006 [JBH]. Als Fußballspieler beim SC Westfalia Herne war Sönke Wortmann ein Volltreffer, Vom Fußballspieler zum Filmemacher: Im Namen des SC Westfalia 04 Herne überreichte Verwaltungsratsmitglied Ingo W. Paeske das Ehrentrikot an Regisseur Sönke Wortmann.als Regisseur von „Deutschland – ein Sommermärchen“ hat der Filmemacher die Champions League erreicht, wo es Preise regnet: Am Dienstag, 5. Dezember, wurde der gebürtige Marler für seinen WM-Film mit dem „Leibniz-Ring 2006“ des Presse-Clubs Hannover geehrt. Vor 470 illustren Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport, Medien und Musik erwartete den 47-Jährigen Ex-Fußballer obendrein ein Gruß aus der Heimat: das blau-weiße Ehrentrikot und die Ehrenmitgliedschaft des SC Westfalia 04 Herne. Überreicht wurden die Auszeichnungen von Ingo W. Paeske, Mitglied des Verwaltungsrates der Traditionskicker und als Leiter der Haranni Zahn Clinic Sponsor des Vereins.

Was viele nicht wissen: Sönke Wortmann, 1959 im nordrhein-westfälischen Marl geboren, war eine Zeitlang selbst Fußball-Profi. Mit seinem einzigen Saisontor schoss der Abiturient seinen ersten Verein, die Spielvereinigung Erkenschwick, in die zweite Bundesliga. Zu Beginn der Saison 1980/81 wechselte Wortmann als Spieler zum damaligen Zweitligisten SC Westfalia 04 Herne, wo der 20-jährige Blondschopf schon bald als Führungsspieler im defensiven Mittelfeld punktete. Sechs Tore gingen in der Saison allein auf sein Konto – eine stolze Leistung. Nach der Saison beendete Wortmann seine Fußballerkarriere, um in München an der Filmhochschule zu studieren.

Ein Wiedersehen am 4. Februar 2007

„Westfalia Herne ist stolz, dass unser ehemaliger Spieler Sönke Wortmann einen so erfolgreichen Weg in der Filmbranche eingeschlagen hat. Durch seine bewegten und bewegenden Filme ‚Das Wunder von Bern‘ und ‚Deutschland – ein Sommermärchen‘ hat er die Begeisterung, die Emotionen und den Teamgeist unseres Sports in die Herzen der Menschen getragen. Dabei hat er den Fußball in Herne nie vergessen und uns immer unterstützt,“ so Ingo W. Paeske bei der Preisverleihung in Hannover. „Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir Sönke im Stadion begrüßen dürfen.“ Das wird nicht lange auf sich warten lasse: Sönke Wortmann nahm die Auszeichnung freudig entgegen und versprach, am Sonntag, 4. Februar, einen Besuch in Herne, wenn seine beiden Ex-Vereine, Westfalia Herne und Spvgg. Erkenschwick, in der Oberliga Westfalen gegeneinander antreten.

Feinnervig, feinfühlig, kreativ

Wortmanns damaliger Trainer bei Westfalia, Horst Wandolek, erinnert sich gut an den Abschied des jungen Spielers: „Sönke Wortmann kam von Erkenschwick und war als 21-Jähriger ein exzellenter Fußballer, der technisch schon sehr ausgeprägt und ein athletischer Typ war und seine taktischen Aufgaben mehr als gut löste. Der Mann hätte seinen Weg im bezahlten Fußball machen können. Er war feinnervig, feinfühlig, ein Fußballer, der kreativ war. Er hat leider nur ein Jahr bei uns gespielt. Er kam zu mir und hat sich verabschiedet: ‚Trainer, ich höre mit dem Fußball auf und ziehe nach München.‘ Und dann sagte er, er will einen Film drehen. Da dachte ich, jetzt dreht er ganz durch.“

Mehr als 100 Jahre Westfalia

2004 feierte SC Westfalia Herne ihr 100-jähriges Bestehen. Neben Sönke Wortmann zählten so prominente Namen wie WM-Torwart Hans Tilkowski und der ZDF-Moderator Michael Steinbrecher zum Westfalia-Kader. Prominentester Fan, der sich kaum ein wichtiges Spiel entgehen lässt, ist der gebürtige Herner und Schauspieler Joachim Kròl, der neben Til Schweiger in dem Sönke-Wortmann-Film „Der bewegte Mann“ die Hauptrolle spielte. In der aktuellen Saison hat sich der SC Westfalia 04 Herne den 6. Tabellenplatz der Oberliga Westfalen erkämpft. Highlight der Saison war das DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten Erzgebirge Aue, bei dem sich die Kicker von der Emscher nach einem begeisternden Kampf mit 1:2 knapp geschlagen geben mussten.

Zum Weiterlesen:
Ralf Piorr (Hg.), Viel mehr als nur ein Spiel.
100 Jahre SC Westfalia 04 Herne. Frisch Texte Verlag, 2004

(Susanne Schübel)
Foto: Kersten Stucke

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