Crying Girl Foto:© VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Roy Lichtenstein – Posters and more

Er war neben Andy Warhol einer der ganz Großen in der Pop-Art Szene: der Lehrer und Maler Roy Lichtenstein!
Mit seinen Werken im Comic-Stil, gerastert und gepunktet, prägte er eine ganze Ära und wurde unter anderem mit dem Kyoto-Preis geehrt. Doch wie bei vielen großen Künstlern war auch Lichtenstein zu Beginn seiner Karriere nicht erfolgreich und verdiente sich als Assistenzprofessor in Oswego den Lebensunterhalt, den ihm seine Kunst nicht gewährleisten konnte. Diese Zeit ist längst vorbei. Seine Bilder sind weltweit bekannt und ausgestellt – vom 23. Januar bis 1. Mai 2011 auch in der Ludwig Galerie Oberhausen.

[ruhr-guide] Spricht man im Zusammenhang Crying Girl Foto:© VG Bild-Kunst, Bonn 2011mit Roy Lichtenstein über Raster, so ist nicht seine Frisur gemeint, sondern sein Stil, mit dem er weltweit künstlerische Anerkennung fand. Obwohl er die ersten Zeichnungen zum Teil selbst wieder übermalte, gelang ihm 1961 der Durchbruch mit seiner schrägen industriellen Art des Comics in Form eines Mickey Mouse-Bildes mit Sprechblasen und Witz. Bereits kurz darauf nahm er dann an ersten Ausstellungen in New York teil. Nebenbei erschuf er auch Plastiken und erstellte Drucke. In Oberhausen werden jedoch „posters and more“ zu sehen sein. Die Plakate, die Werbung und Kommerz mit der Kunst verbinden, geben einen Gesamtüberblick über Lichtensteins Wirken. Dabei werden sowohl die frühen Cartoon-Arbeiten präsentiert als auch Werbeplakate für seine eigenen Ausstellungen und die späten abgeklärten Landschaften – und zwar vollständig. In 35 Jahren entstanden so 70 Entwürfe, die nun in der Ludwig Galerie Oberhausen für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Roy Lichtenstein in Kontrast und Farbe

Mit der vermeintlichen Einfachheit seiner Bilder setzte er Akzente. Im Gegensatz zum Abstrakten, das den Gegenstand verschwinden lässt, stellte Lichtenstein mit klaren Linien, schrillen Farben, und Sprechblasen oft ein Ready-made und mithwarzen Linien und den vor Farbe explodierenden Flächen erinnert stets an Zeitungsanzeigen und Comic-Strips. So wollte Lichtenstein die Abgehobenheit in der Epoche der Abstraktion wieder zurück zu den täglichen Gütern führen, was auch an den Plakaten erkennbar wird. Die verschiedenen Drucktechniken wandte er an, um die Punktreihen, die mehrfach im Hintergrund seiner Arbeiten zu sehen sind, aufzutragen. Die Methode, die im Englischen auch „Benday Dots“ genannt wird, lockert die farbigen Flächen durch eng aneinander gesetzte Punkte auf und verleiht den Werken so oft etwas von Zeitungsdruck-Qualität.

Pop Art und Preise

Wie gefeiert Lichtenstein ist und zeigt sich auch an den Auszeichnungen, die er erhielt. 1995, kurz vor seinem Tod, wurde ihm der Kyoto-Preis überreicht und ein Jahr später bekam er von der George Washington University den Ehrendoktor zugesprochen. Einst arbeitete er auch mit den Pop Art- Symbolfiguren Andy Warhol und Keith Haring zusammen an politischen Plakaten für UNICEF.
Neben jenen Plakaten vom Künstler selbst finden sich in Oberhausen, wo auch schon Jim Rakete und Gottfried Helnwein mit ihren Werken Station machten, Reproduktionen, die zu seinen Lebzeiten noch erschienen und die Ausstellung abrunden. Und so steht am Ende fest: Roy Lichtenstein – ein Popstar in der Pop Art.

Roy Lichtenstein – Posters and more

23. Januar bis 1. Mai 2011
Ludwig Galerie Oberhausen

(sb)

Bildquelle: © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

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