Eintöpfe

Der Koch Heinrich Wächter kümmert sich um fast alles, was Gelsenkirchen kulinarisch betrifft. Am Berufskolleg bildet er Köche aus, er ist Vorsitzender des Köcheclubs und Mitinitiator vieler Benefiz-Veranstaltungen.

Die Küche des Reviers ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen und das macht einen Teil seines Erfolgs aus. Sogar auf dem Bundespresseball war seine Currywurst ein Renner. In dieser Kolumne stellt Heinrich Wächter regelmäßig ein neues typisches Gericht aus dem Revier vor:

Eintöpfe

Die Zubereitung von Eintöpfen erfolgte in großen Töpfen. An arbeitsreichen
Tagen waren sie unter wenig Zeitaufwand schnell zubereitet und häufig diente
die Menge, die eigentlich für zwei Tage reichen sollte, nur für eine
Mahlzeit, da es allen so gut schmeckte.
Den einzelnen Regionen bot es durchaus Varianten an.
Im Ruhrgebiet rührte man unter die Erbsensuppe etwas rohes Sauerkraut,
oder aß dazu einen gebratenen grünen Hering.
Heute sind diese Suppen häufig Samstagsgerichte.
Sie wärmen und sättigen und sind außerdem das traditionelle
Essen
an Schrebergartenfesten im Ruhrgebiet und auf Schützenfesten.

Blauer Heinrich

Der Name lässt sich ableiten von der Arbeitskleidung der Bergleute.

750 g Rindfleisch (Brust oder Schulter)
2 L Wasser
350 g Graupen
2 Zwiebel
1Stange Lauch
5 große mehlige Kartoffeln

Das Rindfleisch kalt aufsetzen und rasch erhitzen. Dann zugedeckt eine Stunde
köcheln lassen. Jetzt die Graupen zugeben, die Suppe erneut aufkochen
und durchrühren und wieder eine Stunde leise köcheln.
Zwiebel und Lauch in Würfeln schneiden. Die Kartoffeln grob würfeln.
Lauch und Zwiebel in Fett anschwitzen und dann mit den Kartoffeln in die Suppe
geben. Weiterhin 25 Minuten kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Fleisch herausnehmen und in Mundgerechte Stücke schneiden, mit Salz bestreuen
und ein wenig durchziehen lassen. In die Brühe zurückgeben und erhitzen.
Dieses Gericht sollte man mit Brot essen.

Eintopf von Kälberzähnen

1 Stange Porree
1 Möhre
1 Stück Sellerieknolle
1 Kartoffel, groß
100 g Graupen fein
1 L Lammbouillon
1 Zweig Liebstöckel

Gemüse und Kartoffel in feine Würfel schneiden. Gut gewaschene Graupen
in Lammbouillon 20 Minuten kochen. Gemüse und Kartoffel zugeben und weitere
20 Minuten kochen, stetig rühren. Abschmecken und mit gezupften Liebstöckel
bestreuen und servieren.

(Heinrich Wächter)

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