Viele Umzugsunternehmen verleihen Kartons für einen kleinen Obolus. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern spart viel Platz im Keller. Foto: Pixabay.com © Beeki CCO Public Domain

6 Tipps für den nachhaltigen Umzug

Ein deutsches Sprichwort besagt: Am Nest kann man sehen, was für ein Vogel darin wohnt. Kommt es zum „Nestwechsel“, sieht es manchmal jedoch chaotisch und unsortiert aus. Ein Umzug stellt viele auf eine echte Gedulds- und Gewissensprobe. Schließlich werden unzählige Kartons, Tüten, Styropor und andere Verpackungsmaterialien genutzt und sie sind häufig alles andere als nachhaltig.

Viele Umzugsunternehmen verleihen Kartons für einen kleinen Obolus. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern spart viel Platz im Keller. Foto: Pixabay.com © Beeki CCO Public Domain

Doch es geht auch anders, denn Umzüge können auch mit einem geringen CO₂-Fußabdruck gestaltet werden. Diese sechs Tipps helfen bei der Umsetzung.

1. Koffer packen und viel draußen lassen

Der Blick in den Kleiderschrank ist für viele Umzüge der Startschuss für das Grauen. Hier stapeln sich Hosen, Oberteile und Accessoires, die vorher eigentlich gar nicht da waren. Zumindest konnten sie sich im Kleiderschrank, Chaos so gut verstecken, dass sie nie das ausgeführt wurden und an manchen sogar noch das Preisschild prangt. Ein Umzug ist eine gute Möglichkeit, frischen Wind in den Schrank zu bringen und ihn zu leeren.

Wer sich jetzt von nicht gebrauchten und unliebsamen Stücken trennt, muss weniger schleppen und macht damit vielleicht noch anderen Freude. Alles, was aussortiert ist, kann entweder im Freundeskreis oder an gemeinnützige Einrichtungen verschenkt werden. In manchen Städten gibt es sogar Pop-Up-Events, um Hosen und Co. Secondhand selbst zu verkaufen.

2. Kisten sparen und Vorhandenes nutzen

Dieses Bild kennt jeder von einem Umzug: Kisten stapeln sich meterhoch. Doch Umzugskisten sind vor allem aufgrund ihrer Füllmaterialien mit Luftpolsterfolie und Styroporkugeln wenig nachhaltig. Außerdem kosten sie, neu erworben, richtig viel. Nachhaltiges Einpacken ist die Lösung und entlastet die Haushaltskasse. Taschen, Koffer, Mülleimer, Tupperdosen und Co. können als Transportmittel genutzt werden.

Damit auch bei Tellern, Vasen und Gläsern nichts kaputtgeht, helfen Handtücher oder alte Zeitungen. Sie lassen sich für einen Umzug in Mainz oder anderen Städten gekonnt um die fragilen Stücke winden und polstern alles schön ab. Nach dem Umzug können die Zeitungen leicht entsorgt werden und die Handtücher können nach dem Waschen erneut zum Einsatz kommen.

3. Einrichtung gebraucht kaufen

Fehlt in der neuen Bleibe noch das passende Möbelstück, lohnt sich ein Blick in die Kleinanzeigen oder ein Bummel über die örtlichen Flohmärkte. Hier lassen sich so manche geschichtsträchtige Schätze entdecken, die noch dazu für wenig Geld zu haben sind. Damit das neue Stück auch wirklich optimal passt, ist ein vorheriges Ausmessen der eignen vier Wände wichtig. Mit Fotos der vier Wände ist es noch einfacher möglich, direkt vor Ort am Stand zu prüfen, ob der Favorit wirklich in das Ambiente passt.

4. Equipment für den Umzug ausleihen und nicht neu kaufen

Lampen müssen abgeschraubt und Regale auseinandergebaut werden. Häufig sind dafür Utensilien wie Leiter und Bohrmaschine notwendig. Wer sie noch nicht in seinem Handwerk-Fundus weiß, muss sie vor dem Umzug gar nicht neu kaufen. Viele Baumärkte oder sogenannter Bibliotheken für Werkzeuge bieten Leihmöglichkeiten. Für den Umzug und die damit verbundenen Arbeiten in der Bleibe können Geräte und Co. für einen kleinen Obolus ausgeliehen und später zurückgebracht werden. Das entlastet nicht nur den Geldbeutel, sondern spart auch viel Platz im eigenen Keller.
Tipp: Wer sich beim Umzug trotzdem ein neues Möbelstück gönnt und es zusammenbaut, hat häufig Schrauben, Nägel oder Inbusschlüssel übrig. Es lohnt sich, solche Kleinigkeiten in einer kleinen Tüte oder Boxen zu sammeln, denn sie lassen sich womöglich später noch einmal für DIY-Projekte und andere Arbeiten im Haushalt benutzen.

Plastikfolie belastet die Umwelt bei der Herstellung und Entsorgung. Um fragile Gegenstände Umzug zu schützen, eignen sich auch Handtücher oder Kleidungsstücke. Foto: Pixabay.com © Monsterkoi CCO Public Domain

5. Nachhaltiger Transport: Möglichst wenige Wege

Beim Umzug fahren Transporter und/oder Lkw oft mehrfach. Jeder einzelne Kilometer belastet die Umwelt und den Geldbeutel. Um nachhaltiger zu agieren, ist eine Routenplanung vorab empfehlenswert. Damit das Fahrzeug am Umzugstag möglichst nah an der alten Bleibe steht, lohnt sich die Beantragung einer Halteverbotszone beim zuständigen Ordnungsamt. Auf diese Weise wird die Muskelkraft der Umzugshelfer entlastet und das Fahrzeug muss keine plötzlichen Meter zum Hin- und Herfahren beim Be- und Entladen machen.

Ob die zu fahrende Strecke am Umzugstag wirklich frei ist, lässt sich ebenfalls vorher planen. Viele Umzüge werden an Wochenenden und vor allem am Monatsende realisiert. Zu dieser Zeit finden in vielen Regionen Feste, Sportveranstaltungen und andere Events statt, die Straßensperrungen und Staus mit sich bringen können. Bei der nachhaltigen Umzugsplanung hilft ein Blick in den Veranstaltungskalender der jeweiligen Stadt. Auch Google unterstützt bei der Wahl alternativer Routen mit möglichst wenig Staugefahr. Wer auf professionelle Umzugspartner vertraut, muss sich darum meist nicht kümmern, denn sie haben ihre nachhaltige Streckenplanung bereits im Gepäck.

6. Profi-Hilfe: Suche nach ISO 14001 Zertifizierung bei Unternehmen hilft

Viele Umzugsunternehmen möchten ihren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten. Dafür integrieren sie auch unternehmensintern verschiedene Mechanismen, um beispielsweise wenig Abfall zu produzieren. Für Außenstehende sind solche Bemühungen häufig schwer zu erkennen, doch die Zertifizierung für DIN EN ISO 14001 hilft weiter. Sie zeichnet Unternehmen mit einem integrierten Umweltmanagementsystem aus und ist weltweit anerkannt. Wer mit einem nachhaltigen Umzugsunternehmen arbeiten möchte, kann auf den Webseiten der Firmen schauen oder sich über die Suchmaschine informieren. 

Tipp: Zahlreiche Umzugsunternehmen bieten sogar nachhaltige Verpackungsmaterialien zum Verleihen. Werden Kisten und Füllmaterialien nach dem erfolgreichen Neuanfang in den eigenen vier Wänden nicht mehr benötigt, können sie zurückgegeben und für einen weiteren Umzug verwendet werden.

Foto: 1 Pixabay.com © Beeki CCO Public Domain, 2 Pixabay.com © Monsterkoi CCO Public Domain

Nach oben scrollen