Automatik oder Gangschaltung? Foto: pixabay, Mikes-Photography

So funktionieren die verschiedenen Schaltmuster im Auto

Automatik oder Gangschaltung? In kaum einem anderen Land ist diese Frage derart bedeutend wie in Deutschland. Während die Automatikschaltung weltweit dominant ist, schlägt das Herz vieler deutscher Autofahrer noch immer für die Handschaltung.

Automatik oder Gangschaltung? Foto: pixabay, Mikes-Photography

Grafik Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf die Funktionsweise von manuellem, halbautomatischem und automatischem Getriebe zu werfen.

Welche Aufgabe hat das Getriebe?

Damit ein modernes Fahrzeug überhaupt über die Straße rollen kann, ist ein Getriebe unerlässlich. Es ist Teil des Antriebsstrangs und bildet dabei das Bindeglied zwischen dem Motor und den angetriebenen Achsen. Es befindet sich unmittelbar am Motor und hat die Aufgabe, die vom Motor gelieferte Drehzahl in Drehmoment umzuwandeln. Um das zu bewerkstelligen, besteht das Getriebe aus verschiedenen ineinandergreifenden Zahnrädern, die unterschiedliche Kraftübersetzungen ermöglichen.

Abhängig von der Anzahl der Zahnräder spricht man von „Gängen“, die durchgeschaltet werden. Die meisten modernen Getriebe verfügen über 5 bis 6 Gänge – einige auch über 7 Gänge. Gerade bei Automatikgetrieben ist eine höhere Anzahl an Gängen für ein flüssigeres Schaltverhalten üblich. Bei Automatikgetrieben geht der Gangwechsel vollautomatisch ohne das Zutun des Fahrers vonstatten.

So funktioniert ein Automatikgetriebe

Beim klassischen manuellen Getriebe betätigt der Fahrer das Kupplungspedal und legt den Gang über den Schaltknauf ein. Dabei folgt die Gangwahl einem festen Schema wie dem Doppel-H-Muster, in dem die Gänge angeordnet sind. Während der Gangwahl muss die Kupplung durchgetreten sein. Abgeschlossen wird der Schaltvorgang durch das Loslassen der Kupplung. Bei einem Automatikgetriebe funktioniert dieser Prozess vollautomatisch.

Hier gibt es meist nur die Wahl zwischen dem Vorwärtsfahren (D), dem Rückwärtsfahren (R), dem Leerlauf (N) und der Parkstellung (P). Damit das funktioniert, ist in der Getriebemitte ein großes Zahnrad verbaut, das von kleineren Zahnrädern für die Gangwahl flankiert ist. Diese sogenannten Planetenradsätze können je nach Bedarf automatisch durch Signale der Motorelektronik getrennt und verbunden werden. Alleine durch das Betätigen von Gas und Bremse schaltet das Fahrzeug so komplett die Vorwärtsgänge durch.

Zwischenlösungen zwischen Automatikschaltung und Gangschaltung

Wer sich nicht zwischen Automatik und Gangschaltung entscheiden möchte, findet auf dem Markt auch Fahrzeuge mit Getriebelösungen, die dazwischen einzuordnen sind. Allem voran steht das halbautomatische Getriebe.

Bei solchen Fahrzeugen ist zwar eine Kupplung vorhanden, dafür aber kein Kupplungspedal. Stattdessen übernimmt ein Computer das automatische Wechseln der Gänge. Der vorhandene Schalthebel dient lediglich dazu, der Motorelektronik zu signalisieren, welcher Gang gewählt werden soll. Hierzu reicht es aus, den Gangwahlhebel einfach nach vorne oder hinten zu schieben. Den Gangwechsel selbst nimmt ein Aktor vor.

Eine weitere Option ist das sequenzielle Getriebe. Auch hierbei handelt es sich um ein halbautomatisches Getriebe. Anders als bei einem klassischen Getriebe mit H-Muster ist es hier lediglich möglich, manuell in den nächsthöheren bzw. nächstniedrigeren Gang zu schalten.

Vor- und Nachteile von Automatikgetriebe und Gangschaltung auf einen Blick

Das manuelle Getriebe bietet den Vorteil, die volle Kontrolle über das Getriebe und damit das Fahrzeug zu haben. Viele Autofahrer bevorzugen dies. Auch in Sachen spritsparendem Fahren sind Schaltgetriebe gerade vielen älteren Automatikgetrieben überlegen. Zudem sind manuelle Getriebe in der Anschaffung und der Wartung günstiger.

Automatikgetriebe dagegen versprechen maximalen Fahrkomfort und eine höhere Sicherheit, da der Fahrer sich voll auf den Verkehr und das Fahren an sich konzentrieren kann. Kuppeln und Schalten sowie die richtige Gangwahl sind nicht mehr notwendig. Gerade das Anfahren an Ampeln, das Abbiegen und das Fahren im Stau werden so deutlich angenehmer. Auch das plötzliche Abwürgen des Motors in stressigen Situationen sowie beim Anfahren am Berg gehört der Vergangenheit an. Zudem stehen moderne Automatikgetriebe einem manuellen Schaltgetriebe in Sachen Kraftstoffeffizienz in nichts mehr nach.

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