Wohnen mit Holz – Tipps und Pflege

Es gibt kaum einen Baustoff, der so natürlich daherkommt wie Holz. Dabei war Echtholz tatsächlich eine ganze Weile in vielen Bereichen aus der Mode und wurde durch deutlich kühlere Stoffe und Elemente wie Metall oder gar Kunststoff ersetzt. Auch im Bausegment spielte Holz lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle. Heute ist der natürliche Rohstoff wieder deutlich im Kommen. Ob in Form eines ganzen Holzhauses, mit verschiedenen Massivholzmöbeln oder mit einem Parkettboden.

Schöner wohnen mit Holz, Foto: Adobe Stock, © Federico Rostagno Holz in der Wohnung oder im Haus verändert das Raumklima und ist letztlich für alle Bewohner eine echte Wohltat. Doch damit Sie möglichst lange etwas von Ihren Bögen, Möbeln, Wand- oder Deckenvertäfelungen haben, müssen diese auch richtig gepflegt werden.

Schon in den 50er-Jahren war Nordrhein-Westfalen in den 50er-Jahren war Nordrhein-Westfalen – allem voran das Ruhrgebiet – eine Arbeiterregion. Die Menschen waren bereit, für das anstehende Wirtschaftswunder die Ärmel hochzukrempeln. Stahl und Kohle sollten schon sehr bald das Gesicht der Region bestimmen und so sollte es für viele Jahrzehnte bleiben. Auch heute ist es noch so, dass die Wahrzeichen des Ruhrgebiets insbesondere überwiegend aus Stahl bestehen. Ob der beeindruckende Tetraeder in Bottrop oder die verschiedenen Hinterlassenschaften längst geschlossener Zechen – das Ruhrgebiet und seine Industriekultur sind aus Stahl gebaut.

Doch auch in dieser Region spielt Holz in den letzten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle. Sowohl als Baustoff als auch einfach nur als Einrichtungsgegenstand. Das wundert kaum, betrachtet man die zunehmende Liebe der Menschen zum Thema Nachhaltigkeit. Tatsächlich sind beispielsweise beim Möbelkauf 73 Prozent der Kunden bereit, mehr Geld zu bezahlen, wenn sie dafür nachhaltigere und hochwertigere Möbel erhalten. Was könnte dabei nachhaltiger sein als ein Schrank aus Massivholz? Diese Möbelstücke werden oftmals über Generationen hinweg vererbt. Gut gepflegt hält ein solcher Schrank, ein Tisch aus Massivholz oder ein ganz klassischer Sekretär länger als ein Menschenleben.

Es gibt viele Möglichkeiten, Holz im Haus zum Einsatz zu bringen

Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der in großen Mengen vorhanden ist. Richtig bewirtschaftet und bewusst gepflegt ist Holz nicht nur der perfekte Baustoff – schon bei der Produktion dieses Rohstoffes tut sich die Natur selbst etwas Gutes. Immerhin ist Holz der einzige Rohstoff, der schon bei der „Produktion“ Kohlendioxid aus der Luft zieht und so die CO2-Bilanz unseres Planeten ein wenig verbessert. Wird im Wald etwa ein Festmeter dieses natürlichen Rohstoffes „produziert“, dann wird in diesem Zeitraum durch den Wachstumsprozess des Baumes der Umwelt rund 1 Tonne CO₂ entzogen. Damit kann man durchaus behaupten, dass dieser Rohstoff wohl der nachhaltigste überhaupt ist.

Wird dieses Holz anschließend verbaut – beispielsweise als Baustoff für den Bau eines ganzen Holzhauses – dann bleibt dieses CO₂ in dem Baustoff über Jahrzehnte hinweg gebunden. Ein ganzes Haus speichert auf diesem Weg 25 Tonnen CO₂. So kommt es, dass in allen Produkten aus diesem Rohstoff deutschlandweit rund 118 Millionen Tonnen CO₂ gespeichert sind – Emissionen, die der Umwelt entzogen wurden und ihr aufgrund einer festen Verarbeitung des Rohstoffes nicht direkt wieder zugeführt werden. Denn Holz gibt das einmal gespeicherte CO₂ erst in dem Augenblick wieder ab, in dem es verbrannt wird. Eine dauerhafte Nutzung bedeutet damit also auch eine dauerhafte Entlastung der Umwelt.

Im Haushalt lässt sich dieser wertvolle Werkstoff tatsächlich auf die verschiedensten Arten nutzen. Beispielsweise als:

• Bodenbelag in Form von Parkett
• Wand- oder Deckenvertäfelungen
• als Baustoff im Haus selbst
• in Form von Massivholzmobiliar
• als wichtiger Bestandteil von Instrumenten, beispielsweise bei einem Klavier
• als Rohstoff für einzelne Hausbestandteile wie beispielsweise für eine Holztreppe

Parkettboden, Foto: Adobe Stock, © Friedberg

Die richtige Pflege für das richtige Holz

Holz gibt es in vielen verschiedenen Formen und Arten. Tatsächlich benötigen verschiedene Varianten und Produkte mit unterschiedlicher Verarbeitung auch verschiedene Ansätze, was das Thema Pflege angeht. Grundsätzlich sollten Sie Holz niemals mit zu viel Wasser in Berührung bringen. Denn anders als viele andere Baustoffe wie Metall oder wie verschiedene Kunststoffe kann dieser empfindliche Stoff in Verbindung mit stehendem Wasser aufquellen. In diesem Fall kann Ihre Einrichtung oder vielleicht Ihr Bodenbelag schnell irreparable Schäden davontragen.

Haben Sie beispielsweise einen Parkettboden, sollten Sie diesen regelmäßig mit einem einfachen Öltuch wischen. Wasser kommt hier im besten Fall gar nicht zum Einsatz. Wenn überhaupt, dann sollten Sie den Boden nicht mehr als nebelfeucht wischen. Die Nutzung eines Öltuches reinigt den Boden nicht nur. Das Öl kann auch in das Parkett einziehen und versorgt den Boden mit der benötigten Feuchtigkeit, damit die Farbe des Parketts nicht stumpf und alt wirkt. Anders sieht es bei Mobiliar aus, das in der Regel durch das Auftragen von Farben und Lacken eher wasserabweisende Oberflächen hat. Einen Holztisch oder einen entsprechenden Stuhl können Sie beispielsweise problemlos mit einem nassen Tuch abwischen. Doch auch hier empfiehlt es sich, das Wasser anschließend mit einem trockenen Tuch aufzunehmen. So vermeiden Sie Wasserflecken auf den Oberflächen.

Ein ganz besonderer Fall sind Instrumente aus Holz. Diese bedürfen in der Regel Ihrer ganz besonderen Aufmerksamkeit. Ein Klavier oder Flügel beispielsweise braucht nicht nur eine besondere Pflege, sondern ist auch auf die Qualität des Raumklimas angewiesen, um einerseits bestmöglich zu klingen und andererseits auch dauerhaft keinen Schaden zu nehmen.

Instrumente aus Holz, Foto: Adobe Stock, © xavier gallego morel

Die Wahl der richtigen Holzsorte ist zuweilen besonders wichtig

Planen Sie beispielsweise Parkett auf einer Fußbodenheizung zu verlegen, dann muss Ihnen klar sein, dass dieser Bodenbelag bei starken Temperaturschwankungen auch am stärksten von allen möglichen Bodenbelägen arbeitet. Es gibt Holzarten, bei denen sich die Bewegungen im Holz bei regelmäßigem Erwärmen und anschließendem wieder abkühlen eher in Grenzen halten. Dazu gehören beispielsweise Arten wie:

• Eiche
• Bambus
• Nussbaum
• Rauchereiche

Entscheiden Sie sich hier übrigens für Bambus haben Sie zusätzlich auch noch einen hervorragenden Wärmeleiter auf Ihrem Fußboden – eine gute Möglichkeit die von der Fußbodenheizung abgegebene Wärme optimal zu nutzen.

Deshalb sollte niemand auf etwas Holz im Haus verzichten

Holz hat einen enormen Einfluss auf seine Umwelt. Da wäre beispielsweise das Raumklima, das in Räumen mit viel Holz darin von diesem natürlichen Rohstoff sehr positiv beeinflusst wird. So nimmt Holz etwa Feuchtigkeit aus der Luft aus und speichert diese. Die Luftfeuchtigkeit geht dabei allerdings nicht verloren. Wird die Luft im Raum besonders trocken – beispielsweise im Winter, wenn in den Räumen weniger gelüftet und mehr geheizt wird – gibt das Möbelstück oder der Bodenbelag aus dem natürlichen Rohstoff die Feuchtigkeit wieder frei und verbessert damit in beiden Fällen das Raumklima.

Auch die Temperaturen im Raum werden positiv von Holzelementen beeinflusst. So kann Holz beispielsweise auch in Fällen von starkem Stoßlüften seine Temperatur halten und hilft so dabei, dass Räume im Winter nicht auskühlen. Generell spricht man bei Holz ja von einem „warmen“ Baustoff. Was das genau bedeutet, weiß jeder, der schon einmal erst barfuß über einen Parkettboden gelaufen ist, und anschließend ebenso barfuß über einen kalten Fliesenboden. Während Parkett die auf ihn wirkende Raumwärme speichert und diese langsam wieder an den Raum abgibt, scheinen gerade Fliesen kaum in der Lage, Wärme zu speichern. Gerade für Menschen, die gern mal barfuß oder nur in Socken im Haus herumlaufen, ist da ein guter Parkettboden die optimale Wahl.

Holz im Innenraum hat im Übrigen noch einige andere sehr positive Aspekte. Da wäre beispielsweise der Umstand, dass vor allem die Feuchtigkeitsregulierung in der Luft ein hervorragendes Mittel ist, um Schimmelbildung zu vermeiden. Dazu kommt, dass dieser Werkstoff wohl der Einzige ist, der in der Lage ist, Schadstoffe aus der Luft zu binden und zu halten. Haben Sie beispielsweise eine Holzwand aus unverarbeitetem Echtholz, kommt diese mit einer recht rauen Oberfläche daher. Hier setzen sich Schadstoffe aus der Luft ab und werden in die Poren der Wand aufgenommen. Damit wirkt eine solche Holzwand wie ein in den Raum integrierter Luftfilter – auch für Allergiker eine sehr gute Möglichkeit, um mal wieder so richtig befreit durchatmen zu können.

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