Spielvereinigung Erkenschwick: Das gallische Dorf
Die Spielvereinigung Erkenschwick: erster Tabellenführer der Oberliga West und ein Zechenverein mit ganz besonderer Mentalität. Der Klub hat Oer-Erkenschwick, die Stadt ohne Bahnhof, erst bekannt gemacht.
[wmp]

Bergbau sorgte für Aufschwung

Sönke Wortmann führte Regie im Mittelfeld
Trainiert vom Schalker Spieler Ernst Kuzorra stieg die Spielvereinigung 1943 in die Gauliga Westfalen auf. Damit machte der Verein die relativ unbedeutende Stadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets mit etwa 30.000 Einwohnern, aber ohne eigenen Bahnhof, auch überregional bekannt. Am ersten Spieltag der neugegründeten Oberliga West besiegte Erkenschwick Alemannia Aachen mit 5:0 und war erster Tabellenführer. Wenige Wochen später gewannen die Erkenschwicker 2:1 in der Gelsenkirchener Glückauf-Kampfbahn gegen den FC Schalke 04, für den auch ihr ehemaliger Trainer Kuzorra auflief. Das bedeutete die erste Schalker Heimniederlage nach Kriegsende. Nach einigen erfolgreichen Jahren mit einstelligen Tabellenplätzen in der Oberliga West, stieg der Verein 1953 ab. Erinnerungen an diese große Zeit wurden noch einmal wach als Erkenschwick 1969 im Endspiel um die Deutsche Amateurmeisterschaft stand, allerdings gegen den SC Jülich verlor. Oder Mitte der 70er, Anfang der 80er Jahre als die Spielvereinigung in die Zweite Bundesliga aufstieg. Im Mittelfeld spielte damals übrigens der spätere Filmregisseur Sönke Wortmann (unter anderem "Das Wunder von Bern").(Jens Witte, WM-Portal Dortmund)
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