Westfalia Herne: Die Himmelsstürmer
Einen klangvollen Namen hat der Sport-Club Westfalia von 1904 Herne noch heute in der deutschen Fußballlandschaft. Das liegt weniger an der Gegenwart, in der die Westfalia im Mittelfeld der Oberliga Westfalen zu finden ist. Der Grund dafür liegt tief in den 1950er Jahren.
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Die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte
Doch was die Westfalia Ende der 50er Jahre zu einer Art Mythos werden lässt, erklärt Sporthistoriker Ralf Piorr: "Das war ein bisschen so wie der amerikanische Traum: vom Tellerwäscher zum Millionär. Herne hatte eine junge, sympathische Mannschaft, die begeisternden Fußball spielte. Die Himmelsstürmer waren der Liebling der Presse und des Publikums." Das Stadion am Schloss Strünkede, einstmals für 35.000 Zuschauer ausgelegt, war stets gut gefüllt. In der Saison 1958/59, der erfolgreichsten der über 100-jährigen Vereinsgeschichte,
Die Nummer eins im Revier
In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft scheiterte die Westfalia dann allerdings an Kickers Offenbach und dem Hamburger SV. Doch auch Bundestrainer Sepp Herberger entgingen die starken SCW-Partien nicht. So standen 1958 mit Hans Tilkowski, Helmut Benthaus und Alfred Pyka in einem Länderspiel gegen Ägypten gleich drei Westfalia-Spieler in der Startformation der Nationalmannschaft. In der folgenden Saison konnten die Herner ihre Leistungen mit der Vizemeisterschaft in der Oberliga West noch einmal bestätigen: bester Revier-Verein vor Borussia Dortmund und Schalke 04.
Die "Goldin-Pleite"

(Jens Witte, WM-Portal Dortmund)
Fotos

Der Pott ist rund.
Das Lexikon des Revierfußballs
Band 1: Die Chronik 1945 bis 2005
Band 2: Die Vereine – 1945 bis 2005
Ralf Piorr (Hg.), Essen 2005 und 2006, Klartext-Verlag, jeweils 29,95 Euro,
Band 1: ISBN 3-89861-358-5
Band 2: ISBN 3-89861-356-9