Das Ruhrgebiet als Reiseziel, nicht nur für Radtouren

Reisen ins Ruhrgebiet: Das Revier als Reiseziel

Planen Sie schon Ihre nächste Reise? Haben Sie dabei das Ruhrgebiet mit in Ihre Überlegungen einbezogen? Nicht? Dann wird es aber Zeit! Denn das Revier bietet eine große Vielfalt an Attraktionen: Städte, Natur, Flüsse, Industriedenkmäler, Museen, Theater, Shoppingcenter, Freizeitparks, Messen und und und … Der Ruhrpott ist sicher eine Reise wert!

[ruhr-guide] Das Ruhrgebiet erfreut sich Das Ruhrgebiet als Reiseziel, nicht nur für Radtourenimmer größerer Beliebtheit als Reiseziel und der Tourismus hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Laut statistischen Landesamtes steigen die Zahlen der Übernachtungen im Ruhrgebiet stetig an. Hierbei bietet das Ruhrgebiet vielfältige Möglichkeiten für Touristen: Kunst, Musik und Kultur findet man hier ebenso wie Messen, Freizeitparks und Shoppingcenter. Die weitläufige Natur lädt zu ausgedehnten ein, wohingegen sich das dicht besiedelte Gebiet ideal für Städtereisen eignet. 3500 Industriedenkmäler, 250 Festivals und Feste, 200 Museen, 120 Theater, 100 Kulturzentren, 100 Konzertsäle und zwei große Musicaltheater bieten Besuchern des Reviers laut Ruhr Tourismus GmbH „Kultur und Entertainment“.

Besonders groß ist das Interesse an der Industriekultur und daran, das Ruhrgebiet mit dem Fahrrad zu erkunden. Der 230 km lange RuhrtalRadweg von Winterberg bis zur Mündung von der Ruhr in den Rhein hat sich mittlerweile zum Dauerbrenner entwickelt und zeigt das Ruhrgebiet von seiner grünen Seite. Doch auch die Route der Industriekultur mit dem Fahrrad zu entdecken wird immer beliebter. Zudem bietet ein neuer Radweg, die Römer-Lippe-Route, interessante Möglichkeiten Kultur und Natur miteinander zu verbinden.
Aber nicht nur Touristen aus der Ferne sollen das Ruhrgebiet als Reiseziel erleben. Auch die Bewohner des Ruhrgebiets sollen „ihr Revier“ kennenlernen. Die Kampagne „Erlebe dein Revier“ der Ruhr Tourismus GmbH soll dazu anregen, neue Ecken des Heimatreviers zu erkunden.

Städtereisen im Ruhrgebiet

Besonders für Städtereisen eignet sich das Ruhrgebiet mit seinen 53 einzelnen Städten und Gemeinden sehr gut. Die nah beieinander liegenden Orte und das enge Straßen- und Schienennetz zwischen diesen machen es möglich, an einem Wochenende auch in mehreren Städten vorbei zu schauen. Zahlreiche Industriedenkmäler, Museen, Theater und Konzertsäle bieten im Ruhrgebiet kulturelle Unterhaltung. Zur besseren Orientierung teilt die Ruhr Tourismus GmbH das Ruhrgebiet in fünf „Erlebnisareale“, die um die „Portalstädte“ Duisburg, Oberhausen, Essen, Bochum und Dortmund verlaufen.

Duisburg und Umgebung CentrO Oberhausen werden als „Kulturhafen“ gesehen. In einer Region mit vier Flüssen und vier Kanälen spielt das Leben am Wasser eine große Rolle. Zudem befindet sich hier einer der größten Binnenhäfen der Welt, in dem sich eine hervorragende Gastronomielandschaft entwickelt hat. Ebenfalls in diesem Gebiet liegt Mülheim an der Ruhr, dessen ältestes Baudenkmal das Schloss Broich ist. Heute finden sich in den alten Mauern ein Museum und ein Biergarten. Wer lieber shoppen geht, der findet sicher Gefallen am Rhein-Ruhr-Zentrum, einem der ältesten Shoppingcenter des Reviers.

Wer Shopping liebt, der muss auch nach Oberhausen; mit über 220 Shops und einem großen Gastronomieangebot ist das CentrO das größte Einkaufszentrum Europas. Ob Mode, Schuhe, Bücher oder Elektronik – hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Mit seinen 177,5 m ist der Gasometer, die höchste Ausstellungshalle Europas, gleich um die Ecke und in Sichtweite des CentrO. Ebenfalls ganz in der Nähe befinden sich zwei Bergehalden der ehemaligen Zeche Prosper, die heute neu genutzt werden. Auf der Halde Beckestraße thront das Tetraeder, wohingegen auf der Halde Prosperstraße seit 2001 das Alpincenter Bottrop steht. Hier geht es auf Skiern oder dem Snowboard rasant die Piste hinab – und das mitten im Revier. Wieso also zum Skiurlaub immer gleich in die Berge fahren?

In Essen dreht sich wiederum alles um Kunst und Kultur. Mit dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein steht hier eines der bedeutendsten Industriedenkmäler der Region. Die Villa Hügel, das Ruhr Museum und das Folkwang Museum sind nur drei der weiteren kulturellen Attraktionen Essens. Auch die Nachbarstadt Gelsenkirchen bietet viele interessante Höhepunkte. So zum Beispiel den zweigeteilten Nordsternpark auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern; im Norden ist er Gewerbepark, im Süden Landschaftspark. Die Gebäude aus Zeiten des Bergbaus stehen noch heute und bieten neuen Zwecken Platz. So beherbergt der Nordsternturm über Schacht 2 aus den 1950er Jahren derzeit wechselnde Kunstausstellungen. Auf dem höchsten Punkt der Halde Rheinelbe steht die Himmelsleiter, eine 10 m hohe Skulptur.

Wichtige Theater- und Schauspielhighlights Bergbaumuseum Bochumsiedeln sich in Bochum an. So auch die Ruhrtriennale, deren Hauptspielort die Jahrhunderthalle – selbst ein Zeitzeuge der industriellen Ära des Potts – ist. Hier findet sich auch das erfolgreichste Musical der Region; Starlight Express, das die Geschichte eines kleinen Jungen erzählt, der davon träumt, dass seine Modelleisenbahn lebendig wird. Untermalt von Liedern Andrew Lloyd Webbers, gemischt mit rasanten Rollschuh-Stunts, lockt es Einheimische und Touristen seit über 20 Jahren nach Bochum. Neben dem Musical und dem Schauspielhaus Bochum zählt das Deutsche Bergbaumuseum Bochum zu den bekanntesten Touristenzielen des Ruhrgebiets.
Nahe Bochum befindet sich in Hattingen die 150 Jahre alte Henrichshütte, die die gesamte Zeit der Montanindustrie im Ruhrgebiet von ihren Anfängen über ihre Hochzeit bis hin zu ihrem Ende miterlebt hat. Heute ist sie ein Stadtort des LWL-Museums. Hier wird Industriegeschichte lebendig!

Auch in Dortmund erzählen Denkmäler von den vergangenen Zeiten der Montanindustrie und werden neu genutzt. So ist die Kokerei Hansa heute Sitz der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur des Landes NRW. Vor Kunst und Kreativität strotzt das Dortmunder „U“. Das ehemalige Brauhaus der „Dortmunder Union“ beherbergt heute das Museum Ostwall und wechselnde kreative Ausstellungen. Auf dem ehemaligen Stahlwerksareal Phoenix-Ost in Dortmund Hörde ist der künstlich angelegte Phoenix-See entstanden und die Zeche Zollern beherbergt mittlerweile die Zentrale des Westfälischen Industriemuseums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und Dauer- sowie Sonderausstellungen. Doch auch die Umgebung bietet mit dem LWL Schiffshebewerk Henrichenburg bei Waltrop, dem LWL Freilichtmuseum Hagen oder der Lindenbrauerei in Unna jede Menge Industriekultur. In der Lindenbrauerei befindet sich heute das Zentrum für internationale Lichtkunst, welches das erste Museum weltweit ist, das sich ausschließlich dieser Kunstform widmet.

Spaß für die ganze Familie bieten die zahlreichen Freizeitparks im Revier. Und jeder von ihnen hat seine Besonderheiten. So steht im Movie Park Germany in Bottrop alles im Zeichen des Films. Ebenfalls in Bottrop befindet sich der Freizeitpark Schloss Beck, der im idyllischen Schlosspark liegt. Attraktionen für Kinder und Erholung für die Eltern lassen sich hier ideal miteinander kombinieren.
Alles rund um den Wilden Westen gibt es im Fort Fun in Bestwig. Rasante Achterbahnen, spritzige Wasserbahnen und spektakuläre Shows begeistern Groß und Klein. Mitmachen und Entdecken steht im Ketteler Hof in Haltern am See im Vordergrund. An unzähligen Klettergerüsten und -türmen, Wasserspielplätzen und Rutschen können sich Kinder austoben. Auf großzügigen Wiesen oder unter Bäumen kann neue Energie bei einem Picknick getankt werden, damit es mit dem Toben schnell weitergehen kann.

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Ruhrgebiet ist der Bustourismus. Gerade Shopping-Center, Freizeitparks, Musicals und Weihnachtsmärkte werden jedes Jahr von zahlreichen Touristen aus dem In- und Ausland per Busreise besucht. Allein das CentrO in Oberhausen verzeichnet 2012 während des Weihnachtsmarktes gut 2.000 Busgruppen. Auch die Stadt Essen kann sich Ende 2012 über 39.000 Besucher, die mit dem Bus anreisen, freuen. Der Großteil dieser Touristen kommt aus den Nachbarländern Niederlande (38%) und Belgien (26%). Immerhin noch 35% der Bustouristen in Essen kommen aus Deutschland.

Veranstaltungshighlights des Ruhrgebiets

Im Ruhrgebiet finden jährliche Veranstaltungshighlights statt, die fest mit dem Revier verbunden sind und die jedes Jahr sowohl Einheimische als auch Touristen anlocken.

Seit 2001 geht der Ruhrfestspiele in RecklinghausenPott jedes Jahr im Sommer ein Mal auf ExtraSchicht. Die „Nacht der Industriekultur“ zeigt den Wandel, den das Ruhrgebiet von der Montanindustrie zu einer wirtschaftlich und kulturell modernen Region vollzogen hat, in einer besonderen Form. Eine Nacht lang werden die Orte der Industriekultur, wie Zechen und ehemalige Bergehalden, zum Beispiel durch Lichtinstallationen, in Szene gesetzt. Im Durchschnitt lockt dieses Event 100.000 bis 150.000 Besucher aus nah und fern, im Kulturhauptstadtjahr 2010 sogar 200.000. Diese können, dank einer logistischen Höchstleistung, mit extra eingesetzten Bahnen und Shuttlebussen zwischen den verschiedenen Spielorten pendeln.

Die Ruhrfestspiele in Recklinghausen gelten nicht nur als das älteste, sondern auch als das renommierteste Theaterfestival Europas. Seine Ursprünge liegen bereits in der Nachkriegszeit, als ein Ensemble des Hamburger Theaters 1947 – als Dank für Kohlehilfe, die im vorangegangenen kalten Winter geleistet worden war – in Recklinghausen gastiert hat. Im Jahr 1965 werden erstmals Aufführungen im eigens dafür errichteten Ruhrfestspielhaus dargeboten. Ein absolutes Muss für Theaterliebhaber und solche, die es werden wollen!

Was die Ruhrfestspiele für Theaterliebhaber, ist das Klavier-Festival Ruhr für Musikliebhaber. International renommierte Künstler und junge Nachwuchstalente zeigen jedes Jahr von Anfang Mai bis Ende Juli ihr musikalisches Können an den schwarzen und weißen Tasten beim Klavier-Festival Ruhr. Dabei werden auf diesem Festival, das weltweit zu den bedeutendsten seiner Art gehört, regelmäßig Ur- und Erstaufführungen präsentiert. Das vielfältige Angebot von jährlich um die 65 Konzerte rangiert von Klassik über Jazz bis hin zu Kammer- und Orchestermusik.

Das internationale Fest der Künste im Ruhrgebiet – die Ruhrtriennale – findet seit 2002 in ehemaligen Industriestätten statt. Das zentrale Festspielhaus bildet die Jahrhunderthalle in Bochum. Doch auch im Landschaftspark Duisburg Nord, in der Zeche und Kokerei Zollverein und dem Museum Folkwang in Essen, der Zeche Zweckel in Gladbeck und der Halde Haniel in Bottrop werden Aufführungen im Dialog mit den Industriedenkmälern gezeigt. Dabei ist das Spektrum groß; ob bildende Kunst, Schauspiel, Oper oder Pop- und Konzertmusik – hier ist für jeden etwas dabei. So hat sich die Ruhrtriennale schnell zu einem der bedeutendsten Festivals in Europa etabliert.

Neben Theater und Musik kommen auch Filmfans im Ruhrgebiet auf ihre Kosten. Im Jahr 1954 werden in Oberhausen die Westdeutschen Kurzfilmtage ins Leben gerufen, die seit dem jährlich stattfinden. Somit sind sie das älteste Kurzfilmfestival der Welt. Seit 1991 laufen sie unter ihrem heutigen Namen; Internationale Kurzfilmtage Oberhausen. Da der Kurzfilm überaus vielfältige Möglichkeiten zum Ausprobieren und Experimentieren bietet, wird auf diesem Festival eine große Bandbreite verschiedener Genres gezeigt; Spielfilm, Dokumentarfilm, Installation, Animation sind nur eine kleine Auswahl. Dabei werden neue Künstler gezeigt und Trends geboren, die um die ganze Welt gehen. So haben renommierte Regisseure wie Roman Polanski und George Lucas in Oberhausen ihre ersten Werke präsentiert.

Route der Industriekultur

Im Zuge des Strukturwandels im Ruhrgebiet, nach der Kohlekrise Ende der 1950er Jahre, haben sich viele Industriestandorte gewandelt. Einige haben neuem Wohnraum Platz gemacht, andere sind zu Kulturdenkmälern, Orten der Erholung und Freizeitaktivitäten oder zu Naturparks umgestaltet worden. Viele dieser historischen Zeitzeugen sind heute beliebte Ausflugsziele für Einheimische und Touristen. Die Route der Industriekultur hat sich zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten dieser Standorte miteinander zu vernetzen. Ob einzeln betrachtet oder der gesamten Route folgend; hier erlebt man Geschichte und Gegenwart, Kunst und Kultur, Industrie und Natur.

So wird zum Beispiel die ehemalige Hütte Duisburg Zollverein in EssenMeiderich zum Landschaftspark Duisburg Nord und der stillgelegte Gasometer in Oberhausen zu einer Ausstellungshalle umgebaut. Die Zeche Zollverein, die im Jahr 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wird, zählt heute zu den wichtigsten Kulturdenkmälern des Ruhrgebiets. Derzeit beherbergt die ehemals schönste Zeche der Welt Ausstellungen, Museen, Ateliers und die Schule für Management und Design. Sie gilt als hervorragendes Beispiel für den Strukturwandel im Revier.

Diese ehemaligen Industriestandorte sind nur drei der 25 sog. Ankerpunkte, also Highlights, des 400 km langen Straßenrundkurses der Route der Industriekultur. Hinzu kommen 16 Panoramen bzw. Aussichtspunkte und die 13 schönsten Siedlungen vergangener Epochen. So gehören auch die Jahrhunderthalle in Bochum, die als Gebläsehalle für die Hochöfen des Bochumer Gussstahlwerks gedient hat, die Lindenbrauerei in Unna, die heute Zentrum für internationale Lichtkunst ist, und der Maximilianpark, der auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian in Hamm steht, dazu. Die einstige Kohlenwäsche ist dort 1984 zu einer begehbaren Plastik, einem gigantischen Glaselefanten, umgebaut worden.

Mit dem Rad durchs Ruhrgebiet

Ein besonders beliebter Weg, die Industriekultur des Ruhrgebiets zu erkunden, ist der per Fahrrad. Der 230 km lange RuhrtalRadweg folgt der Ruhr von ihrer Quelle im nordöstlichen Rothaargebirge bis zur Rheinmündung in Duisburg. Für diese Route, die Natur und Kultur miteinander verbindet, braucht man laut Ruhr Tourismus GmbH drei bis fünf Tage. Angst, vom Weg abzukommen, muss niemand haben, da dieser durchweg gut beschildert ist. Nach leichter Steigung zu Beginn der Route, führt der Weg auf vorwiegend ebenem Gelände weiter. Die vielseitige Strecke verläuft zur Hälfte über separate Radwege, durch Waldstücke und an wenigen Stellen an Straßen entlang. Doch genau dieser Wechsel zwischen flussnaher Landwirtschaft, ruhigen Waldabschnitten und belebten Orten macht den Reiz des RuhrtalRadwegs aus.

Entlang der Strecke finden sich viele Sehenswürdigkeiten, Zeche Nachtigallwie Museen und Schlösser, aber auch Industriekultur und Möglichkeiten zum Shopping. So liegt in Ense die mittelalterliche Burgruine Fürstenberg und in Fröndenberg zeigt das Kettenschmiedemuseum die Jahrhunderte alte Handwerkskunst. In Witten führt die Route direkt durch das Muttental, in dem mit der Zeche Nachtigall die „Wiege des Ruhrbergbaus“ liegt. In Mülheim führt der RuhrtalRadweg 14 km lang direkt durch Stadtgebiet. Bei Duisburg hingegen kann man am Ende der Tour nicht nur der Ruhr zusehen, wie sie in den Rhein fließt, sondern erlebt u. a. mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord jede Menge Natur und Industriekultur.

Ebenfalls auf der Schwelle zwischen Natur und Industrie verläuft der neue Fernradweg Römer-Lippe-Route, der im April 2013 eröffnet wird. Die Lippeauen gelten als eines der längsten zusammenhängenden Naturschutzgebiete Deutschlands. Die abwechslungsreiche Umgebung und die geringe Steigung machen die Strecke entlang der Lippe, die mit 250 km der längste Fluss Nordrhein Westfalens ist, zu einem besonders attraktiven Radweg. Ist der Oberlauf bei Bad Lippspringe noch ländlich geprägt, so folgt man ab Bergkamen den Spuren, die die Industrialisierung im Ruhrgebiet hinterlassen hat. Wem die gesamte Strecke von Bad Lippspringe bis Wesel jedoch zu lang ist, der kann sich auf einer kürzeren Strecke die mittlere Lippe entlang auf Natur und Industriekultur freuen. Findet man in Städten wie Werne, Bergkamen und Lünen noch Spuren des Bergbaus, so beeindruckt etwas weiter mit Schloss Nordkirchen das „Versailles Westfalens“.

Businessreisen

Auch für Businessreisende entwickelt sich die Metropole Ruhr zum attraktiven Ort für Messen und Meetings. Die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen tragen dazu bei, dass das Revier auch in diesem Bereich immer größere Bedeutung erlangt. Beliebt ist es aber auch, aufgrund seiner vielseitigen Möglichkeiten; hier können Tagungen in pulsierenden Großstädten, in ruhigen ländlichen Regionen, aber auch an außergewöhnlichen Orten wie Industriedenkmälern abgehalten werden.

Zudem ist das Ruhrgebiet durch seine zentrale Lage ein idealer Ort, um internationale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Mit ca. über 100 Messen pro Jahr und mehreren Millionen Besuchern ist das Revier ein renommierter Messestandort. Besonders die Messe Essen und die Westfalenhallen Dortmund stellen zahlreiche wichtige Messen aus. So kann Essen mit 50 verschiedenen Messen an 110 Messetagen ein vielseitiges Programm aufweisen. Mit 14.000 Ausstellern und 1,4 Millionen Besuchern aus 140 Ländern ist dies ein idealer Ort, seinen geschäftlichen Erfolg international auszubauen und zu festigen. Hier finden zum Beispiel mit der Motorshow Essen die wichtigste Motorsportmesse Deutschlands statt. Auch die Westfalenhallen bieten mit rund 60 Messen und 9.000 Ausstellern im Jahr ein breites Spektrum. Die Themen Hochzeit, Münzen und Recycling sind ebenso vertreten wie europa- und weltweit führende Messen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet wie die Jagd & Hund, die Creativa, die Intermodellbau und die Inter-tabac. Seit 2002 bietet auch der RuhrCongress in Bochum eine Plattform für Fachmessen und -kongresse sowie für Comedy-Events und Konzerte. Mit ihrer Lage direkt an der A40 sind sowohl die Westfalenhallen in Dortmund als auch der RuhrCongress in Bochum gut zu erreichen.

Übernachtungszahlen

Im gesamtenTetraeder in Bottrop Regionalverband Ruhr werden 2011 in 729 Beherbergungs-stätten, darunter 363 Hotels, 54 Gasthöfe und 21 Pensionen, insgesamt 47.945 Betten angeboten. Im Vergleich zu 2005 ist das ein Anstieg von 20,8 % in der gesamten Metropole Ruhr. Hinzu kommen 38 Wohnmobil- und Campingplätze zwischen Xanten und Hamm.

Laut des statistischen Landesamtes seien bis November 2012 in der Metropole Ruhr 3,8% mehr Übernachtungen verzeichnet worden. Insgesamt spricht die Ruhr Tourismus GmbH beim Jahr 2012 von einem „Rekordjahr“. Insgesamt können 3.571.874 Gäste und 7.024.162 Übernachtungen verzeichnet werden. Dies bedeutet einen Anstieg um 3,5 % aller Gäste und 5,2% bei internationalen Gästen. Führend bezüglich der Besucherzahlen ist Essen mit 1.375.566 Übernachtungen, dicht gefolgt von Dortmund mit 999.139 und Bochum mit 579.766 Übernachtungen. Die stärksten Übernachtungszuwächse können Bottrop mit 14,3 % und der Kreis Wesel mit 10,8 % verzeichnen. Insgesamt kann in den vergangenen zehn Jahren ein Zuwachs der Übernachtungszahlen von 48,5% verzeichnet werden.

Mittlerweile sind 25% der Übernachtungsgäste in NRW Geschäftsreisende. Mit einem Marktanteil von 18% steht NRW somit an der Spitze des Tagungs- und Geschäftstourismus in Deutschland.
Das Projekt „Ruhr Meeting“ soll sich in Zukunft der Tagungs- und Kongressbranche weiter zuwenden. So soll das Ruhrgebiet für Geschäftsreisende noch attraktiver werden und die Übernachtungszahlen weiter steigen.

Das Ruhrgebiet hat seinen dreckigen Industriemantel abgelegt und ist zu einem naturnahen Wirtschafts- und Erholungsraum geworden. Doch gerade von der Vergangenheit profitiert heute die Industriekultur, die auch immer mehr Touristen in den Pott lockt, denn sie verleiht dem Ruhrgebiet eine Einzigartigkeit. Als einen der Gründe, weshalb die Metropole Ruhr als Reiseziel immer beliebter wird, sieht die Ruhrgebiet Tourismus GmbH den Imagewandel, den das Revier im Rahmen der RUHR.2010 erfahren hat. Wer sich bei dem großen Angebot an Attraktionen nicht entscheiden kann, wo er anfangen soll, der kann auch gerne länger bleiben oder einfach nochmal wiederkommen …

(mg)

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