Einladung zur Opernpremiere am Aalto Musiktheater: „Wozzeck“ von Alban Berg
Oper in drei Akten. Libretto nach einem Dramenfragment von Georg Büchner.
Premiere: Samstag, 25. Mai 2024, um 19:00 Uhr, Aalto-Theater Essen
Martin G. Berger erhielt 2020 den Theaterpreis DER FAUST als bester Musiktheater-Regisseur, Sarah-Katharina Karl wurde 2018 in der „Opernwelt“ mehrfach als „Bühnenbildnerin des Jahres“ genannt, Esther Bialas vom Magazin „Theater heute“ etliche Male als Kostümbildnerin des Jahres ausgezeichnet und Videodesignerin Tabea Rothfuchs wurde u. a. für den Prix Ars Electronica nominiert.
Erstmals ist das junge, künstlerische Team am Aalto Musiktheater zu Gast und bringt nun als letzte Premiere der Spielzeit 2023/2024 die Oper „Wozzeck“ von Alban Berg in einer ungewöhnlichen Lesart auf die Bühne:
Expressionistische Gedichte aus der Entstehungszeit der Oper und Auszüge aus Bergs „Sieben frühen Liedern“ werden Teil des Stücks und ermöglichen u. a. eine unerwartete Erzählperspektive. Die musikalische Leitung hat Roland Kluttig, der zuletzt als Chefdirigent der Oper Graz wirkte, seit 2024 Erster Gastdirigent der schwedischen Wermland Opera ist und als Experte für Bühnenwerke des 20. Jahrhunderts gilt.
Ensemblemitglied Heiko Trinsinger debütiert in der herausfordernden, packenden Titelpartie. Marie wird von Deirdre Angenent verkörpert, die nach ihrem Engagement als Venus in „Tannhäuser“ (2022) an das Aalto Musiktheater zurückkehrt.
Alban Berg schuf mit seinem in Musik gefassten Sozial- und Seelendrama ein Schlüsselwerk der Moderne. „Der Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt Einem, wenn man hinunterschaut“, meint Wozzeck in der Oper und spricht damit aus, was vielen Menschen 1925, sieben Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs, bei der Uraufführung des Werks aus der Seele gesprochen haben muss. Wozzeck lebt in ausbeuterischen, prekären Verhältnissen und ist auf die Gunst anderer angewiesen. Für die Versorgung von Marie und dem gemeinsamen
Kind gibt Wozzeck all das Wenige, was er hat. Die Gesellschaft ist abgestumpft, (nicht nur physisch) gewaltsam und erdrückend. Wozzeck, der es für unmöglich hält, dem Schicksal der „armen Leut“ zu entfliehen, wird von Wahnvorstellungen geplagt, die ihn mit anderen Augen auf das Leben blicken lassen und zum Handeln zwingen.
Auch heute geht uns der auf einem Dramenfragment Georg Büchners von 1837 beruhende „Wozzeck“ etwas an:
Vereinsamung, Kapitalismus und Leistungsdruck lassen Individuen zerbrechen, beschwören fatale Ereignisse hervor. Bergs expressive und extrem facettenreiche Komposition gilt als erstes abendfüllendes Bühnenwerk der Atonalität und weist neben Vorformen der Zwölftontechnik auch musikalische Konstruktionen von Barock bis Spätromantik auf. Die Stimme erklingt in verschiedenen Ausgestaltungen zwischen Sprache, rhythmischer Deklamation und ariosem Gesang.
Musikalische Leitung
Roland Kluttig | Inszenierung Martin G. Berger | Bühne Sarah-Katharina Karl
Kostüme Esther Bialas | Videodesign Tabea Rothfuchs | Choreinstudierung Klaas-Jan de Groot
Einstudierung Kinderchor Patrick Jaskolka | Dramaturgie Patricia Knebel
Wozzeck
Heiko Trinsinger | Tambourmajor Rodrigo Porras Garulo | Andres Aljoscha Lennert
Hauptmann Torsten Hofmann | Doktor Sebastian Pilgrim | 1. Handwerksbursch Andrei Nicoara
2. Handwerksbursch Karel Martin Ludvik | Drei Narren Bettina Ranch, Jonas Onny, Katharina Brehl
Marie Deirdre Angenent | Margret Bettina Ranch | Ein Soldat Mario Tardivo
Opernchor des Aalto-Theaters | Essener Philharmoniker
Premiere Samstag, 25. Mai 2024, 19:00 Uhr, Aalto-Theater
Weitere Vorstellungen 25., 31. Mai; 06., 23., 27. Juni; 06. Juli 2024
Einführung jeweils 45 Minuten der Vorstellung
Einführungsmatinee Sonntag, 19. Mai 2024, 11:00 Uhr, Aalto-Theater
Mit Martin G. Berger (Regie), Roland Kluttig (Musikalische Leitung), Sebastian Pilgrim (Doktor), Torsten
Hofmann (Hauptmann)
It’s Teatime Freitag, 24. Mai 2024, 16:30 Uhr, Aalto-Cafeteria
Nachgespräch 06. Juli 2024, Aalto-Cafeteria
Mit Roland Kluttig (Musikalische Leitung) und weiteren Produktionsbeteiligten
Blaue Stunde Montag, 10. Juni 2024, 19:30 Uhr, Aalto-Theater
In der letzten Blauen Stunde der Spielzeit 2023/2024, die als eigenständige, kleinformatige szenische Arbeit auf der großen Bühne des Aalto-Theaters, auf der auch das Publikum positioniert sein wird, stattfindet, setzt sich das künstlerische Team bestehend aus Regisseurin Marijke Malitius, Komponistin Sarah Jane Cora Himmelsbach und Tänzerin Adelina Nigra mit Themen wie Sinneswahrnehmung und -täuschung, Realitätsverlust und dem Leben im Wahn in Wirklichkeit und Kunst auf assoziative Weise auseinander. Es erklingen Neukompositionen von SJ Cora Himmelsbach, Musik von Alban Berg, Erich Korngold, Gioachino Rossini, Giuseppe Verdi und Robert Nasveld sowie Auszüge aus Büchners „Woyzeck“, „Lenz“ und biografischen Berichten.
Mit Christopher Bruckman (Klavier), Tobias Greenhalgh (Gesang) und Adelina Nigra (Tanz)
Karten
(Premiere: € 16,00-77,00; weitere Vorstellungen: € 11,00-55,00) sind erhältlich im TicketCenter der TUP, II. Hagen 2 (Mo 10:00-16:00 Uhr; Di-Fr 10:00-17:00 Uhr; Sa 10:00-14:00 Uhr), an der Kasse des Aalto-Theaters, Opernplatz 10 (Di-Sa 13:00-18:00 Uhr), telefonisch unter 0201 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.
Gefördert von der Sparkasse Essen aus Mitteln der Lotterie „PS-Sparen und Gewinnen“
Zusätzliche Details
Telefonnummer - 0201 8122200