Na endlich! Nach 6 Jahren veröffentlichte Helge Schneider am 09. August sein neues Album. „Sommer, Sonne, Kaktus!“ verspricht gute Laune und eine sommerliche Stimmung. 14 neue Songs, auf Deutsch und Englisch, sind darauf zu hören und sorgen bei Helge Schneider Fans für Freude. Viele Highlights bietet das Album aber leider nicht.
[ruhr-guide] Ob es einem passt oder nicht, Helge Schneider ist aus der Riege der deutschen Comedians nicht mehr wegzudenken. Er hat Filme produziert, Bücher geschrieben, Hörbücher und CD’s herausgebracht und ist in diversen Shows zu Gast gewesen. Sein eigenwilliger Humor hat ihn so bekannt gemacht. Auch wenn nicht jeder über Lieder wie „Katzeklo“ und „Telephonmann“ lachen kann, wissen Helge Schneiders Fans doch, was sie an ihm haben. Unweigerlich stellen sich Lachkrämpfe ein, wenn Helge über sich selber sagt „Is‘ doch albern, ne? Is‘ doch albern! Der Helge, das is‘ doch ’n Alberner, ne? Alberner Helge, ja, ja!“
Auch auf seinem neuen Album „Sommer, Sonne, Kaktus!“ sind einige kurios-komische Zitate zu finden. „Ein Lied ist das Beste, wenn jemand dir wünscht, dass es dir nicht gut gehen soll. Ein Lied ist das Beste, wenn grad‘ nichts mehr geht, ein Lied, ganz einfach und schön.“, singt Helge Schneider in „With Love In My Fingers (Say It With Love)“. Dies ist zwar nicht der lustigste Satz, den man auf seiner CD entdecken kann, aber wohl der, der sein Album am Besten beschreibt. Gleich 14 Songs, die für gute Laune sorgen sollen, hat Helge für sein Album aufgenommen, manche davon sind sehr spaßig, können die Stimmung direkt heben und jeden schlechten Gedanken vertreiben. Andere sind musikalisch zwar gelungen, können dem Hörer aber leider nicht mehr als ein Schmunzeln abringen. Dennoch ist selbst das ja manchmal schon mehr, als man bei anderen Comedians erwarten kann.
„Sommer, Sonne, Kaktus!“ klingt nach Sommer und hat zumindest damit schon mal sein Ziel erreicht. Kein Wunder, wurde es doch zum Teil in Spanien in Helge Schneiders Hütte produziert. Die gleichnamige Single ist bereits auf dem Markt und zeigt, dass es Helge Schneider immer noch drauf hat, verrückt-lustige Lieder zu machen, die gute Laune bereiten und seine Fans in extreme Lachkrämpfe treiben, die wohl nur andere Helge Schneider Fans nachvollziehen können.
Mit „Sommer, Sonne, Kaktus!“ fängt das Album also schon mal gut an. Weiter geht es mit „Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)“, was zwar, typisch Helge Schneider, wirr klingt und Spaß verspricht, aber im Vergleich zu seiner Single eher flau ist. Das nächste Lied, „Offenes Hemd“ macht wieder Spaß, bleibt aber leider das letzte große Highlight auf der CD.
Dann folgt eine Reihe von englischen Liedern, die Helge Schneider in seinem grausig schlechtem Englisch singt, was zwar zunächst ganz lustig ist, später aber schnell eintönig wird. „Somewhere Over The Rainbow“ hat man schon mal gehört, aber bestimmt nicht in dieser einmaligen Interpretation, ebenso wie „Mr. Bojangles“, „Love For Sale“ und „It Ain’t Necessarily So“.
Dazwischen sind noch einige andere englisch-sprachige Lieder zu hören, die mal mehr, mal weniger lustig sind, aber immerhin musikalisch wunderbar klingen. Helge Schneider zeigt hier also wieder, welch ein begabter Musiker in ihm steckt. Insgesamt ist Helge Schneiders neues Album sicherlich interessant für eingefleischte Fans und es auch wert, einmal angehört zu werden. Leider ist es aber nicht herausragend, sondern eher mittelmäßig. Schade eigentlich, Helge Schneider kann mehr, wie er schon häufig bewiesen hat.
Foto: Helge Schneider, Universal Music