Vainstream Rockfest 2013 – Nachbericht
Das war es also: Das Vainstream Rockfest 2013. Mit vielen großartigen Künstlern, einer Menge Leute und einer strahlenden Sonne, die schöner hätte nicht sein können – und doch war es manchmal von allem ein klein wenig zu viel. Schon morgens um 10 Uhr nahmen hunderte Besucher bereitwillig lange Wartezeiten in Kauf, um ihr Bändchen und somit den Zugang zum Gelände um den Arm geschnallt zu bekommen.
[ruhr-guide] Wer hätte gedacht, dass es am Samstag, dem 6. Juli, wirklich

Lange Wartezeiten vor dem Vainstream Festival
Schon morgens um 10 Uhr nahmen hunderte Besucher bereitwillig lange Wartezeiten in Kauf, um ihr Bändchen und somit den Zugang zum Gelände um den Arm geschnallt zu bekommen. Die knapp 500 Meter lange Schlange (!) vor den Einlasshäuschen war zu solch früher Stunde ziemlich beeindruckend. Mit dem ersten Bier in der Hand hielten manche es eine Stunde und mehr in der Warteschlange aus und genossen eben schon dort die Sonne von oben.Mit den Bands Bleed From Within, The Devil Wears Prada und Deez Nuts begann das Festival nun und einige hunderte Fans standen voller Vorfreude vor den beiden Bühnen bereit und legten auch just beim ersten Ton direkt los. Die Bands hatten wahrhaft einfaches Spiel, denn jeder hatte Bock! Da machte das frühe Aufstehen überhaupt nichts aus. Deez Nuts-Frontmann JJ Peters lächelte immer wieder zwischendurch ins Publikum und schien sich über diesen frühen Support sichtlich zu freuen. Keine Frage, dass sie grandios ablieferten und alle mitrissen. So gab es schon um 11 Uhr die ersten durchgeschwitzten Oberkörper – Festivalfeeling ahoi!
Sondaschule ließ das Publikum tanzen
Weiter ging es dann mit den Lokalpatrioten Neara und den
Red Fang sowie Strike Anywhere auf der kleinen Converse Throwdown-Stage und Anti-Flag, Agnostic Front und Jennifer Rostock auf den beiden großen Bühnen folgten. Nicht nur, dass Red Fang auf einer kleineren Bühne spielten, wo zudem auch noch Skateboarding non-stop geboten wurde, war diese Bühne die wohl herausfordernste. Das Publikum durch den benötigten Rampenplatz in der Mitte relativ weit weg und nur die linke halbe Bühnenseite zum bespielen mit zwei, drei Gitarre, einem Sänger und Schlagzeuger vorhanden, hieß es auf geht’s – dafür: Hut ab! Gut gemacht.
Asking Alexandria überzeugte beim Vainstream Festival
Jennifer Rostock und Co. Hatten es da wesentlich unkomplizierter.
Die guten Herrschaften der 1995 gegründeten Band H2O aus New York City waren die nächsten, die auf der Throwdown-Stage überzeugen mussten – und konnten. Nicht nur, dass sie selbst unter Kollegen wohl einige Fans hatten (so schauten auch die Jungs von Deez Nuts oder Agnostic Front bei den alten Hasen vorbei), gewannen sie wohl noch einige andere Vainstream-Besucher für sich. Mit einer guten Portion Hardcore und einer handvoll Charme meisterten Toby und Todd Morse, Rusty Pistachio, Adam Blake und Todd Friend ihren Auftritt mit Leichtigkeit. Und man soll nicht sagen, man sei zu alt für Hardcore – das ist man sichtlich nie.
Allein das Wetter machte einen allmählich alt. Zu warm, zu voll, zu viele erhitzte Köpfe. Wie es an solchen Tagen ist, kamen die Getränkeversorger kaum hinterher die durstigen Münder zu stopfen. Auch die Security versuchte das Gröbste durch eine Wasserschlauchdusche für die Wartenden vor den Bühnen zu verhindern. Gut, für dieses wirklich schöne, aber für ein Festival auf Dauer eher anstrengende, heiße Wetter konnten weder Veranstalter noch Besucher etwas - Sonnencreme raus und Brille aufgesetzt war also Ansage des Tages. Die wahren Fans hatten damit kein Problem – gerockt wurde trotzdem bis zum Umfallen.
Langsam aber sicher wurde es immer spannender und freudiger, was die nächsten Acts anging. Die total gehypten Musiker von Callejon und die US-Amerikaner boysetsfire waren die nächsten an der Reihe. Callejon und ihr Alter Ego Kallejon, die auf wirklich gute Weise deutsche Cover-Songs in Metalcore-Manier zockten, zerrockten die Masse fast bis zum Ende. Eigentlich sah man vor der Bühne nur noch Fans, Fans, Fans der fünfköpfigen Band! Boysetsfire setzten dann zum grandiosen Schlagabtausch auf der Desperados-Bühne an. Überall mitsingende und jubelnde Menschen, wohin man sah. Egal, ob vor, neben oder hinter der Bühne.
A Day To Remember - Die geheimen Headlinder des Rockfests
Um 19.40 Uhr war es dann endlich soweit: A Day To Remember
Zweite Headliner des Tages waren natürlich die Musiker rund um Frontsänger-Beau Winston McCall: Parkway Drive! Ein Hit nach dem anderen hauten sie raus und ließen kaum Luft zum atmen. Ausnahmslos alle tanzten, pogten, moshten, sangen, growlten … mit! Dass sie nur eine knappe Stunde auf der Bühne standen war fast zu schade. Zu guter Letzt um 21.30 Uhr kamen dann noch, zwar ohne Feuer aber mit einer famosen Lichtshow, DIE Melodic-Death-Metaller aus Schweden In Flames auf die Bühne. Wie alte Bekannte waren sie mit dem Publikum direkt auf Du-und-Du und schlossen das Vainstream Rockfest 2013 mit einer wirklich tollen Show ab! Besser hätte es einfach nicht enden können.
Fazit
Musiktechnisch war das Vainstream Rockfest auf jeden Fall eine Klasse für sich. Und das zu einem Preis, den man für solche Bands gern ausgeben sollte. Trotz irre heißem Wetter scheuten sich die Fans nicht zu rocken, was das Zeug hält. Über kleine Unstimmigkeiten in der Orga oder Logistik und ein eventuell zu volles Gelände kann man unter diesen Umständen hinweg sehen. Denn irgendwie gehört solch eine Masse an unterschiedlichen Menschen doch zu einem richtigen Festival dazu!
Vainstream Rockfest 2013
6. Juli 2013Münster