Das Geleucht in Moers Bild: Hans-Dieter Stuckart

Das Geleucht von Moers

Was nach einer gewöhnlichen Lampe klingen mag, ist in Wahrheit das größte Montankunstwerk der Welt. Mitten im Ruhrgebiet auf der Halde ist das Moerser Geleucht mit begehbarer Grubenlampe vorzufinden und versetzt die Besucher ins Staunen. Sowohl die beeindruckende Ansicht des kolossalen Lichtturms, als auch die dahinterliegende rustikale Industriekulisse lockt die Touristen aus nah und fern an.

Das Geleucht in Moers
Bild:  Hans-Dieter Stuckart
Das Geleucht auf der Halde in Moers ist ein berühmter Lichtturm. (Bild: Hans-Dieter Stuckart)

[ruhr-guide] Auf der Halde Rheinpreussen in Moers-Meerbeck entwarf der Künstler Otto Piene den, an Berühmtheit immer mehr zunehmenden, Lichtturm. Dieser wird mit einer Höhe von 122,60 Meter als größtes Montankunstwerk weltweit betitelt und gilt zusätzlich als bekannteste Landmarke der Industriekultur. Besonders fesselnd ist das Geleucht aufgrund der Schatten- und Lichteffekte durch eine sprunghafte Beleuchtung. Das Überbleibsel des Industriegebietes wurde 2007 durch die künstlerische Begabung von Otto Piene zum Leben erweckt und gilt nun als heißbegehrter Hotspot. Dank des Gesamtkunstwerkes wächst das touristische Interesse an der Nordrhein-Westfälischen Montanindustrie.

Fuchsrote Nostalgie

Ein außergewöhnliches Konzept lässt nicht lange darauf warten, bis die ersten Anstürme der Besucher losgehen. Doch was macht einen Lichtturm so besonders? Dies lässt sich ganz simpel erläutern. Das begehbare Geleucht erweckt ein Nostalgiegefühl bei allen Hüttengenerationen. Und zwar nutzte Otto Piene das Zusammenspiel des natürlichen Ambientes in Verbindung mit dem historischen kulturellen Aspekt. Der Künstler bediente sich dabei an den charakterisierenden Fragmenten „Feuer“, „Kohle“, „Wärme“ und „Bergbau“ der industriellen Ära. Zu den Abendstunden wird die rustikale Industriekulisse durch die Grubenlampe in einen romantischen fuchsroten Schimmer getaucht und beleuchtet dabei ein Feld von über 8.000 Quadratmetern. Der atemberaubende und überwältigende Anblick fasziniert garantiert jeden.

Warum gerade eine Lampe in Übergröße?

Das Geleucht von Moers im Dunkeln
Bild: Wolf Ademeit
In Dunkelheit ist das Geleucht im wahrsten Sinne des Wortes ein Lichtblick auf der Halde. (Bild: Wolf Ademeit)

Die Geschichte hierzu ist nicht nur spannend, sondern auch heldenhaft. Denn alles begann mit einer gewöhnlichen, mittelgroßen Davy-Lampe. Im 19. Jahrhundert verdankten unzähligen Hütten,-und Bergleute der Sicherheitsleuchte ihr Leben. Licht ist nämlich für jeden Bergmann ein unverzichtbares Mittel, ohne jenes er die Arbeit nicht verrichten kann. Außerdem barg das Lichtmittel auch die Gefahr vor einer Schlagwetterexplosion, sprich einer lebensgefährlichen Explosion brennbarer Gase. Nun ist das kleine Geleucht als gigantisches Denkmal verewigt und wacht bis in die Ewigkeit über unser geliebtes Ruhrgebiet.

Mehr als nur ein Geleuchte

Das Stahlkonstrukt bietet nicht nur einen faszinierenden Blick von der Aussichtsplattform, sondern bietet ebenfalls Informationen über Wanderungen, Kinderfeste, sowie Infos zu nahegelegenen Städten, Industriegebieten und vielem mehr. Insbesondere die 1-3 stündige Nachtwanderung bei Vollmond ist empfehlenswert, wenn die zylinderförmige Silhouette des Geleuchtes im feuerroten Schleier erscheint. Ideal geeignet ist das Geleucht auch als kurzer Zwischenstopp auf Radfahrten, Motorradtouren, Wanderwegen oder Joggings. Über die A2 ist die Grubenlampe nur einen Katzensprung entfernt. Die Objektbetreuung und Führung wird von Herrn Karl Brand absolviert.


Das Geleucht Moers

Halde Rheinpreussen
Die Halde liegt im Nordwesten der Stadt Moers
Gutenbergstraße. 47443 Moers
Eintritt ist frei

Beleuchtung eingeschaltet:
April-Oktober: bis 23 Uhr
November-März: bis 21 Uhr

Öffnungszeiten Aussichtsplattform:
01.01 -31.01.
geschlossen
01.02. – 31.03.
Mi, Sa, So: 13 bis 16 Uhr
01.04. – 31.10.
Mi: 14 bis 17 Uhr 
Sa, So: 14 bis 18 Uhr
01.11 – 19.12.
Mi, Sa, So: 13 bis 16 Uhr
51. & 52. KW
geschlossen

Foto 1: Hans-Dieter Stuckart
Foto 2: Wolf Ademeit

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