Außenansicht Deutsches Bergbau-Museum Bochum Bild: Karlheinz Jardner

Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum ist das größte Bergbau-Museum der Welt! Mit jährlich etwa 400.000 Besuchern ist es darüber hinaus eines der beliebtesten Museen der Republik. Begründet wurde es bereits im Jahr 1930 und hat sich seitdem stets weiterentwickelt und vergrößert. Das weithin sichtbare Wahrzeichen ist das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Germania aus Dortmund und ein großes Anschauungsbergwerk lädt zur Fahrt unter Tage ein! Nach 333-tägiger Verhüllung wird das Fördergerüst des Industriedenkmals im Februar 2025 wiedereröffnet. Kommen Sie zum Tag der offenen Tür mit Museumsfest, das zu diesem Anlass stattfindet!

Außenansicht Deutsches Bergbau-Museum Bochum 
Bild: Karlheinz Jardner
Schon seit 1930 existiert das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum und ist mittlerweile das größte weltweit. (Foto: Karlheinz Jardner)

[ruhr-guide] Ruhrgebiet und Bergbau gehören so untrennbar zusammen, wie Currywurst und Pommes. Und in der Tat: Ruhrgebiet ohne Bergbau – wer könnte sich das selbst heute, nachdem die meisten Zechen stillgelegt worden sind, vorstellen? So stolz die heutigen Bewohner:innen des Ruhrgebiets auf ihre Geschichte sind, waren doch die wenigsten von ihnen je unter Tage. Um einen Einblick in die Zeit zu gewinnen, in der die Förderräder noch nicht still standen, ist ein Besuch des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum sehr zu empfehlen. Auf gut 8.000 m² Ausstellungsfläche und in einem 1,2 km langen Anschauungsbergwerk vermittelt es einen umfassenden Einblick in den weltweiten Bergbau von der Frühzeit bis heute, wobei der Abbau unterschiedlichster Rohstoffe, nicht nur von Kohle, thematisiert wird.


Wiedereröffnung mit Museumsfest

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Sanierung des Fördergerüsts feiert das Museum die Wiedereröffnung des Bochumer Wahrzeichens mit einem Tag der offenen Tür. Das große Museumsfest findet am Samstag, den 22. Februar 2025, statt. Dort werden vielfältige Museums-Angebote präsentiert. Der Eintritt ist frei. Krönender Abschluss wird die Präsentation der neuen Lichtinstallation am sanierten Doppelbock-Fördergerüst sein, das 333 Tage lang verhüllt war. Nach der Sanierung leuchtet das Industriedenkmal in neuem Germania-Grün. Begleitend dazu gibt es draußen auf dem Vorplatz Verpflegung und Musik. Die Lichtshow läuft bis 22 Uhr in Wiederholung. Auffahrten auf das Gerüst sind auch abends möglich. Im Museum sind die Gastronomie Kumpels für ein Get-together bei DJ-Musik sowie die Sonderausstellung auch bis 22 Uhr geöffnet. Kommen Sie vorbei, um das Deutsche Bergbau-Museum Bochum in neuem Glanz erstrahlen zu sehen!


Fördergerüst Bergbaumuseum Bochum bei Nacht, Foto: Hauke Dressler
Am Abend und bei Nacht kann das ca. 71 m hohe Fördergerüst ab Ende Februar wieder mit Beleuchtung bewundert werden. (Foto: Hauke Dressler)

Ausstellungsraum und Forschungsstätte

Zu sehen sind riesige Bohrmaschinen und Sprengfahrzeuge als stumme Zeugen industriegeprägter Geschichte, aber auch zahlreiche Artefakte aus dem kulturellen und sozialen Umfeld des Bergbaus. Das Deutsche Bergbau-Museum ist als Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen übrigens nicht nur Ausstellungsraum, sondern auch Forschungsstätte: Forschungsschwerpunkte sind die „Geschichte und Technik des Montanwesens“ sowie „Kulturgut-Managament“.

Blick in den Rundgang „Steinkohle“ der Dauerausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum 
Bild: Helena Grebe
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum zeigt, wie facettenreich die Geschichte des Bergbaus ist. (Foto: Helena Grebe)

Ins Herz des Ruhrgebiets

Kernpunkt und Besuchermagnet des Museums ist sicherlich das originalgetreue Anschauungsbergwerk im Untergrund des Museumsgeländes. Per Aufzug gelangt man 20 m unter Tage. Durch zahlreiche Stollen, an diversen Förderbändern, Schaufeln und gigantischen Bohrmaschinen vorbei, erkundet man hier das unterirdische Herz des Ruhrgebiets auf einer Strecke von 1,2 Kilometern. Die Tour ist gerade auch für Familien lohnend, da viele der Maschinen auf Knopfdruck in Bewegung gebracht werden können – Geschichte zum Anfassen pur!

Nach der Expedition unter Tage geht es steil nach oben auf das alte Fördergerüst der Zeche Germania. 1973 wurde das Gerüst von Dortmund nach Bochum verlegt, seit dem ist es nicht nur das Wahrzeichen des Deutschen Bergbau-Museums, sondern auch das Wahrzeichen der Stadt Bochum. Von der 60 m hohen Aussichtsplattform bietet sich ein toller Rundumblick über die Stadt und das Ruhrgebiet.

Blick auf den Stammrest eines Schuppenbaumes aus dem Karbonzeitalter (ca. 306 Mio. Jahre) im Rundgang „Steinkohle“ Bild: Helena Grebe
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum bietet eine Übersicht zahlreicher Formen der Rohstoffgewinnung – von Kohle bis Lithium und Molybdän. (Foto: Helena Grebe)

1200 Meter Unter Tage

Im Februar 2014 wurde der Seilfahrtsimulator feierlich eröffnet. Diese Attraktion bietet den Besucher:innen die perfekte Illusion einer Förderkorb-Fahrt in 1200 Meter Tiefe. Vorbei an dem beleuchteten, abgesoffenen Blindschacht, der sich in dem vorher nicht zugänglichen „Nordfeld“ befindet, gelangen die Besucher:innen über einen Steg zum Simulator. Dort angekommen wird man vom „Fördermaschinist“, gespielt von Martin Lindow, in einem Film, empfangen und auf die bevorstehende Fahrt vorbereitet. Sobald man eingestiegen ist ertönt ein Signal, nun fährt man 3 Minuten lang hinab. Der Förderkorb wird von Hydraulik- und Druckluftzylindern so bewegt, dass wir denken, es würde tief in die Erde gehen. Es rüttelt und die Geräuschkulisse unterstützt den Fahreindruck. Unten angekommen, verlässt man den Förderkorb und passiert die Wetterschleuse. Nun wird einem warm, die Temperaturen gleichen denen in 1200 Meter Tiefe.

Modell einer Tauchpumpe für Grubenwasser im Rundgang „Steinkohle“ 
Bild: Helena Grebe
Mit vier thematischen Rundgängen deckt das Deutsche Bergbau-Museum Bochum eine große thematische Bandbreite ab: Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst. (Foto: Helena Grebe)

Das Museumsareal ist so groß wie vielseitig, über 20 verschiedene Hallenund zum Abschluss kehrt man gerne ins neue Museumscafé KUMPELS ein. Von Cafe und Kuchen über regional deftige Speisen bis zum leckeren Grillgericht können sich die Besuche:innen im Bergbau-Ambiente im Innen- oder auch im Außenbereich verwöhnen lassen.

Tipp: Im Bergbau-Museum können Sie auch standesamtlich heiraten. Ebenfalls einen Ausflug wert ist der Tierpark Bochum, der sich in unmittelbarer Nähe im Stadtpark Bochum befindet.


Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Tel: 0234 5877-126 (während der Öffnungszeiten)
Tel: 0234 5877-220 (für Anmeldung + Buchung, Di. bis Fr. 9 bis 15 Uhr)
www.bergbaumuseum.de

Öffnungszeiten
Di bis So: 09:30 Uhr bis 17:30 Uhr
geschlossen: montags sowie am 01.01., 01.05., 24. bis 26.12. & 31.12.

Im Rahmen der Öffnungszeiten gilt:
letzte Grubenfahrt: 16:00 Uhr
letzte Turmfahrt: 17:00 Uhr
Kassenschluss: 17:00 Uhr

Eintrittspreise
Museumseintritt inkl. Sonderausstellung: Erwachsene 15 €, Ermäßigt 8 €, Kinder (bis 4 J.) frei, Familien 40 €
Wiederkehr-Tickets: Erwachsene 25 €, Ermäßigt 14 €, Kinder (bis 4 J.) frei, Familien 70 €

Anfahrt
PKW: A43 Abf. Bochum-Riemke (16) auf B51/Herner Str. Richtg Bochum-Zentrum, links Am Bergbaumuseum
ÖPNV: von Bochum-Hbf U-Bahn U35 bis Haltest. Deutsches Bergbau-Museum

Foto 1: Karlheinz Jardner
Foto 2: Hauke Dressler
Foto 3-5: Helena Grebe

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