In nächster Nähe zur Lippe, in der Nähe des Radbodsees befindet sich die Halde Radbod. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Radbod können Sie hier spazieren gehen, radfahren und einfach mal die Natur genießen. Ihren Ausflug können Sie außerdem mit einer kleinen Wanderung im Lippepark oder über den Nienbrügger Berg verbinden.
[ruhr-guide] Die Halde Radbod ist eine Bergehalde der ehemaligen Zeche Radbod. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Bergwerk in Bockum-Hövel eröffnet und hat im Jahr 1906 mit der Kohleförderung begonnen. Bis zur Schließung der Zeche im Jahr 1991 gab es hier viele Brand- und Explosionskatastrophen, trotz derer die Zeche die wirtschaftlichen Verhältnisse des Ortes stark prägte. Aufgrund einer schweren Schlagwetterexplosion mit 349 toten Bergleuten wurden in Radbod ausschließlich elektrische Grubenlampen unter Tage genutzt – als erste Zeche im Ruhrgebiet.
Das ideale Ausflugsziel
Die Halde Radbod steht auf einer Grundfläche von ca. 25,5 ha und ihr höchster Punkt liegt bei 81 Metern. Heutzutage ist das ehemalige Zechengelände als Naherholungsgebiet freigegeben und bietet eine schöne Landschaft und vielseitige Wander- und Erholungswege. Der Name „Radbod“ stammt wahrscheinlich von dem friesischen Fürsten Radbod (679-719).
Das Gelände der Halde eignet sich ideal als Ausflugsziel zum Spazierengehen oder Radfahren. Ein mit Bäumen umgebener Fußgängerweg leitet Sie auf die große westliche Halde Radbod, die in Form eines Tafelbergs mit markanten Terrassen im Hang das Gelände schmückt. Im Gegensatz zu diesem eher eckigen Relief im Westen erscheint die Halde im Süden geschwungen und runder durch die Mäanderbögen der benachbarten Lippe-Altarme. Nordöstlich von der Halde liegt die Zeche Radbod.
Die Fußgängerwege bieten einen sinnlichen Ausblick auf das weitläufige Gelände. Verschiedenste Gräser, Kräuter, Büsche und Bäume sind hier vertreten und schaffen eine schöne Landschaft. Dadurch, dass die Vegetation um den ansteigenden Hauptweg niedrig ist, haben Sie außerdem einen optimalen Blick auf Bockum-Hövel, die Umgebung und natürlich die Zechenanlage.
Das Haldenzeichen
Südlich des Gipfels der Halde Radbod befindet sich das „Haldenzeichen“. Seit Ende 2018 ist die Aussichtsplattform hier verankert und bietet die Möglichkeit, die Umgebung noch besser beobachten zu können. Sogar die Haldenzeichen der anderen Hammer Halden sind von hier aus gut sichtbar, wodurch sich die Rampe perfekt als Ausflugsziel eignet.
Die Zeche Radbod
Wenn Sie die Halde Radbod sehen, fällt Ihnen direkt eine Besonderheit auf: auf der Zeche Radbod stehen drei hintereinanderliegende Fördergerüste, die bis heute gut erhalten sind. Zusammen mit den Maschinenhallen gelten die Fördertürme als Denkmal. Der Eingang wird von der Lore einer Grubenbahn geschmückt und erinnert somit an die historische Vergangenheit.
Das Gewerbegebiet Radbod ist durchgängig begehbar und Sie können sich auf den Informationstafeln und bei einem Gang über das Gelände über die ehemalige Zeche schlau machen. Zusätzlich werden hier Führungen zu den Fördertürmen und der Maschinenhalle an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat angeboten. Die Industriekulturwerke wurden bereits sorgfältig saniert und sind immer einen Besuch wert!
Insbesondere die Maschinenhalle ist ein Highlight: sie beherbergt eine Fördermaschine aus dem Jahr 1907 und spannende historische Bauteile. Für Technik- und Geschichtsfreunde ein Muss!
Der Radbodsee
Wenn Sie die Spazierwege weiter entlanglaufen, treffen Sie südlich von der Halde Radbod auf den Radbodsee. Dieser ist aus dem Kohlebau der Zeche Radbod unter Tage und der Kanalisierung der Lippe bis 1914 entstanden und hat eine Fläche von ca. 5,4 ha. Heutzutage ist das Gebiet um den Radbodsee als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird vorzugsweise als Erholungsort genutzt. Zur Erhaltung des Sees wird konstant Wasser über ein Pumpwerk in die Lippe gepumpt, denn dieser wird von mehreren Bächen gespeist.
Die Halde Radbod
59075 Hamm
Zieleingabe ins Navigationssystem:
An den Fördertürmen in Hamm
Führungen in der Zeche:
Jeder 2. und 4. Sonntag im Monat um 14.00 Uhr
Treffpunkt:
Informations-Stelen zwischen den beiden grauen Fördergerüsten I und II.
Fotos: Thorsten Hübner, Stadt Hamm