„Abgesang im Revier – Die letzten Dampflokomotiven im Ruhrgebiet“, so lautet der Titel des Buches von Udo Kandler. Bis Mitte der 1970er Jahre prägten die kohlegefeuerten Dampflokomotiven das Ruhrgebiet und boten ein abwechslungsreiches und eindrucksvolles Bild vom Dampfbetrieb. Den Schwerpunkt legte der Autor auf aussagekräftige Fotografien, die die Dampfloks mit Zechen, Kokereien oder Stahlwerken im Hintergrund zeigen. Auf den Leser wartet einen Reise zurück in die Zeit der Dampfloks und Zechen.
[ruhr-guide] Grau, dampfend und ein Pulsschlag aus Stahl und Kohle. So sah das Ruhrgebiet einst tatsächlich aus. In diese Zeit der Dampfloks und Zechen entführt uns der neue Bildband aus dem Klartext-Verlag. In „Abgesang im Revier“ wird die Aufmerksamkeit speziell auf die Güterzüge aus Wanne-Eickel, Gelsenkirchen-Bismarck, Oberhausen-Osterfeld Süd und Duisburg-Wedau gelegt, die auch zum Ende der Dampflokomotiven-Ära noch mal alles gaben und ein konstantes Transportpensum hatten. Das im Klartext-Verlag erschienene Buch ist gebunden und nimmt durch die vielen anschaulichen Fotografien mit Erklärungstext den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Zeit der Veränderungen
Seit den 1970er Jahren hat sich das Ruhrgebiet immer schneller verändert und somit passten auch die alten kohlegefeuerten Dampflokomotiven nicht mehr in das Bild.
Egal ob Kohle, Koks, Stahl oder Eisen, die Loks transportierten alles sicher und zuverlässig.
Für einen angemessenen Abschluss der Zeit der Dampflokomotiven sorgen die Bismarcker „Jumobs“, die bis kurz vor Planwechsel dieses besondere Ruhrgebietsflair verbreiteten.
Aber nicht nur die Geschichte der mit Dampf betriebenen Güterzüge ging zu Ende, auch die Zeit der Kohle geht zurück und es wurden immer mehr Zechen geschlossen.
Fotografien wecken Erinnerungen
Abgerundet wird „Abgesang im Revier“ anhand der schwarz-weiß Fotografien, die aus dem Bildarchiv der Eisenbahnstiftung stammen. Die aussagekräftigen Aufnahmen sollen dazu beitragen, dass der Leser sich nicht nur ein Bild von den Betriebswerken machen kann, sondern es soll auch das Gefühl und der Charme von damals deutlich werden und Erinnerungen wecken.
Neben den alten Dampflokomotiven ist auch die Umgebung wichtig, denn so richtig kommen die Loks erst zur Geltung, wenn das alte Ruhrgebiet mit allen Facetten dargestellt wird.
Und so sieht man das Ruhrgebiet eben heute auch nicht mehr. Im Laufe des Strukturwandels hat sich das Revier grundlegend verändert. Somit ist der Titel des Bildbandes „Abgesang im Revier“ wörtlich zu nehmen.
Das Buch „Abgesang im Revier – Die letzten Dampflokomotiven im Ruhrgebiet“ ist nicht nur für Fans von alten dampfenden Loks ein Muss, sondern auch für alle die durch die anschaulichen Fotografien, ihre Erinnerungen an das alte Ruhrgebiet wieder wecken möchten.
So oder so, das Buch ist für Ruhrgebiets- oder Eisenbahnliebhaber nicht weg zu denken.
Abgesang im Revier
Udo Kandler
Klartext-Verlag
128 Seiten, Hardcover, zahlr. Abb.
24,95 Euro
ISBN 978-3-8375-0922-9
Foto: Klartext Verlag