„Der Dehio“ ist wieder da! Das Dehio-Handbuch: „Nordrhein-Westfalen II: Westfalen“ ist mit einer Neuauflage mit vielen neuen Ergänzungen, Begriffsverzeichnissen, Kartenanhängen und satten 1340 Seiten im Deutschen Kunstverlag erschienen. Unter Wissenden weitläufig bekannt, besticht jene Ausgabe der Reihe nicht nur mit der persönlichen geografischen Anbindung an das schöne Westfalen, sondern ebenso mit seiner neuen kompakten und verständlichen Art sich zu präsentieren.
[ruhr-guide] Was ist wieder da? Unter Kunstinteressierten schon lange ein Begriff, stutzt doch so manch einer bei diesem Namen. „Der Dehio??“, wird gefragt – und promt mit „Ach, Kunst-denkmäler.“ abgetan. Doch eigentlich ist jenes Sammelwerk viel mehr. Nicht nur für Wissenschaftler interessant, kann sich auch jeder Architekturneugierige, jeder Kirchenfan, jeder Geschichtler oder jeder Bücherwurm durch das Werk lesen.
Georg Dehio und der Anfang
Ein Buch, welches den Namen seines Autors trägt, ist wahrlich nichts Neues. Doch ein Buch, welches seit 1900 von verschiedensten Wissenschaftlern und Autoren erweitert, vervollständigt, korrigiert wurde und noch immer denselben Namen trägt ist schon etwas Besonderes. Mit dem „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“ setzte der Begründer Georg Dehio weitreichende Maßstäbe bis in die heutige Zeit. Nicht als Lexikon selbst, sondern als Bestandsaufnahme der wertvollsten, ältesten und wichtigsten Denkmäler der Kunstgeschichte zu verstehen sind sowohl Sakralbauten als auch profane Bauwerke in dieser Serie verewigt. Aus 22 Einzelbänden und vier Sonderbänden besteht „Das Handbuch von Georg Dehio“ mittlerweile. Wahrlich eine „Hausnummer“, wie man so schön sagt, wenn man bedenkt, dass all jene Bände nur Bauten innerhalb Deutschlands auflisten.
Von A bis W
Der Titel „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Nordrhein-Westfalen II: Westfalen“ verrät wohl schon im Namen, dass hier ganz besonders auf Westfalen eingegangen wird. Nach Landkreisen und in alphabetischer Reihenfolge geordnet lässt es sich angefangen vom Schloss Ahaus über die Burgruine Desenberg in der Nähe von Warburg bis zur Evangelischen Kirche in Witten-Rüdinghausen leicht einen Überblick über die bedeutendsten Bauten verschaffen. Selbst als Laie!
Einfach verständlich – für jeden
Denn wem Begriffe wie „Aufriss“, „Grundriss“, „Querhaus“, „Lisene“ oder „Strebepfeiler“ unbekannt sind, dem wird durch zahlreiche Erläuterungen geholfen.
Im hinteren Teil des Sammelwerkes versteckt sich ein kleines, aber feines Fachwörter-Lexikon, für all jene, die mit diese Begriffe nicht im Schlaf aufsagen können. Auch gibt es ein Künstlerverzeichnis, in dem die erwähnten Architekten in kurzen Daten und Stichworten beschrieben werden. Zu Beginn leiten die „Hinweise für den Benutzer“, und die Einführung klar und verständlich in das Thema ein. Eine geographische Übersicht bieten die Stadtteil-Auflistungen und Karten im Anhang.
Fazit
Der „Dehio“ ist wieder da!! Vollständiger, verständlicher und kompakter als zuvor. Mit einer Taschenbuchgröße von 12×18 cm ist der Band „Nordrhein-Westfalen II: Westfalen“ nun noch besser mit städtebaulichen Aspekten, wichtigen Bauwerken der letzten 100 Jahre, sämtlichen Erläuterungen zu Begriffen, Orten und Architekten bestückt und definitiv ein kleines Highlight im Bücherregal eines jeden Kunstwissenschaftlers und Ruhrgebietsliebhaber. Und trotz 1340 Seiten kommt das Buch mit all diesen Features recht handlich um die Ecke.
„Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Nordrhein-Westfalen II: Westfalen“
Deutscher Kunstverlag
1340 Seiten
58 Euro
(anna-lisa konrad)
Bildquelle: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)