Kettenschmiedemuseum Fröndenberg

Die Kettenproduktion in Fröndenberg war in der Vergangenheit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und besitzt eine lange Tradition. In dem Fröndenberger Kettenschmiedemuseum wird die Geschichte der Kettenherstellung erzählt. In zwei Räumen wird das Kettenschmieden lebendig vom Rundstahl bis zur fertigen Kette dargestellt. Zahlreiche Exponate der Kettenproduktion und historische Maschinen aus den Jahren 1910 bis 1950 beschreiben ausführlich die ehemalige Tradition der „Kettenstadt“ Fröndenberg.

Außenansicht Kettenschmiedenmuseum Fröndenberg
Bild: Gerd Nolte
Eine Außenansicht des Kettenschmiedemuseums Fröndenberg zeigt bereits im Gartenbereich eine Maschine. (Bild: Gerd Nolte)

[ruhr-guide] Ab April bis Oktober wird jeden Sonntag von 10-17 Uhr die Herstellung von Ketten vorgestellt. Bei freiem Eintritt ist jeder der sich fürs Kettenschmieden interessiert willkommen. Schulklassen und Gruppen ab 10 Personen erhalten für einen günstigen Preis eine Führung im Kettenschmiedemuseum. Wer seinen Ehebund schmieden möchte, dem bietet das Kettenschmiedemuseum eine Möglichkeit beim flackernden Schmiedefeuer seine Liebe symbolisch zu verschweißen.

Schmiedefeueranlage ist das Herz einer Kettenschmiede

Mit Feuer werden die Ketten geformt
Bild: Gerd Nolte
Besuchende können sehen, wie im Kettenschmiedemuseum mit Feuer an den Ketten gearbeitet wird (Bild: Gerd Nolte)

Das Fröndenberger Kettenschmiedemuseum zeigt detailgenau jeden Schmiedeschritt, der zur Produktion einer Kette benötigt wird. Dem Besucher wird der ganze Schmiedevorgang vom Schneiden der „Pinne“ bis zum Schlagen der Kette erklärt. Hintergrundinformationen über die Werkzeuge und Maschinen werden gründlich beim Schmieden erläutert. Das Herzstück der Schmiede, die Schmiedefeueranlage, schweißt die Kettenglieder zusammen. Der sogenannte „Bär“, ein Gesenkfallhammer, gibt der Kette seine letzte Form. Zum Schluss werden die Ketten in Rollfässern gerollt, poliert und geprüft. Die aufgestellten Maschinen wurden aus zahlreichen stillgelegten Kettenfabriken gesammelt, restauriert und wieder funktionstüchtig gemacht. Das Schmiedefeuer mit der Transmissionsanlage stammt aus der Ruhrland Kettenfabrik Wilhelm Prünte und ist aus dem Jahre 1910.

Eine Tradition wird bewahrt

Werkstatt der Kettenschmiede in Fröndenberg
Bild: Norbert Muczka
Eine Werkstatt im Kettenschmiedenmuseum Fröndenberg mit vielen Maschinen die zur Fertigung genutzt werden (Bild: Norbert Muczka)

Die Errichtung des Kettenschmiedemuseums basiert auf einer Idee einiger traditionsbewusster Bürger der Stadt Fröndenberg. Mit Hilfe des Fördervereins Kulturzentrum Fröndenberg e. V. und dreijähriger Arbeit, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt wurde, konnte die Idee realisiert werden. Das Land Nordrhein-Westfalen, die Nordrhein-Westfalen-Stiftung und die Stadt Fröndenberg leisteten finanzielle Hilfe. Das ehemalige Magazingebäude der Papierfabrik Himmelmann gab dem Fröndenberger Kettenschmiedemuseum den nötigen Raum. Der „Fröndenberger Trichter“ ist die letzte Erinnerung an die alte Papierfabrik, die 1987 abgerissen wurde. Das erstaunliche Metallbauwerk wurde von dem berühmten Künstler Prof. Markus Lüpertz wiederhergestellt und zum Denkmal stilisiert. Die Kulturschmiede, heute ein Veranstaltungsraum, wurde in das „Forum“ integriert, dessen alte Ziegelmauer im Inneren sichtbar ist. Seit dem 9. Mai 1999 bewahrt das Kettenschmiedemuseum die Fröndenberger Tradition der Kettenschmiedekunst.

Die Schmiedetradition hat eine lange Kette

Die beste Möglichkeit die Kettenglieder zu verbinden ist das Schweißen. Das älteste Schweißverfahren ist das Feuerschweißen,was die Ägypter vor 6000 Jahren gleichermaßen kannten. Eine Tradition, die an einer langen Kette hängt und Fröndenberg geprägt hat. Im Laufe der Industrialisierung wurde das Feuerschweißen durch das elektrische Schweißverfahren abgelöst.
Lebhaft wird das Schmieden von Ketten im Fördenberger Kettenschmiedemuseum erklärt. Mit einer aktiven Produktion einer Kette erleben die Besucher eine interessante Tradition der „Kettenstadt“ Fröndenberg. Die beeindruckenden Maschinen aus der industriellen Hochphase sind ausgezeichnet gepflegt und lassen die vergangene Kettenproduktion jeden Besuchenden hautnah erleben. Ergänzt werden die Maschinen durch eine Vielzahl von Exponaten, Informationstafeln und Bildern. Als Krönung dient das Kettenschmiedemuseum in der Zusammenarbeit mit dem Standesamt der Stadt Fröndenberg/Ruhr als ein Traualtar, in dem die Liebe im Schein vom Schmiedefeuer symbolisch geschmiedet wird. Es ist ein interessanter Ort der Industrie-Kultur des Ruhrgebiets.


Fröndenberg Kettenschmiedemuseum

Öffnungszeiten:
Jeden Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr

Schmiedevorführungen am Schmiedefeuer:
Jeden Sonntag zwischen 11.00 und 14.00 Uhr.

Weitere Informationen finden Sie unter www.freu-dich-auf-froendenberg.de.

Foto 1 & 2: Gerd Nolte
Foto 3: Norbert Muczka

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